Weltkirche – Konzilien

Foto: Marienkrönung mit Engeln und Heiligen, Apsis Santa Maria Maggiore, Rom, 1295 unter Verwendung von Resten des urspgl. Mosaiks aus dem 5. Jh.

Konzilien: Dem Wort Gottes untergeordnet

  • Die Konzilien im Überblick
  • Apostelkonvent
  • Nizäa, 325 nach Christus
  • Konstantinopel, 381 n. Chr.
  • Ephesus, 431 n. Chr.
  • Chalzedon, 451 n. Chr.
  • Marias Fiat
  • Toledo, 589 n. Chr.
  • Toledo, 653 n. Chr.
  • Protagonisten der Konzilien
  • Konzilien 6.-8. Jh
  • Laterankonzilien
  • Das Konzil von Trient, 1545 – 1563
  • Glaubensdekrete
  • 1. Vatikanisches Konzil 1869 – 1870
  • Themen
  • 2. Vatikanisches Konzil 1962 – 1965
  • Rezeption

Foto: St. Peter an St. Paul by Lawrence OP, Lizenz 28.11.24, Ausschnitt

Apostelkonvent – Vorläufer der Konzilien

Die Protagonisten des Apostelkonvents um 48 n. Chr., Petrus, Jakobus und Johannes auf der einen sowie Paulus und Barnabas auf der anderen Seite, schrieben im wahrsten Sinn des Wortes zielführende Kirchengeschichte, nachzulesen in der Apostelgeschichte 15/16 (Apg 15,28: „Der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Lasten aufzuerlegen als (…).“ – Es ging im Wesentlichen darum, ob die Heidenchristen, damals vor allem die Griechen, sich den jüdischen, mosaischen Riten (Beschneidung, etc.) zu unterwerfen hätten.

Jakobus minor, der Jüngere (gest. um 62 In Jerusalem). Basilika San Giovanni in Laterano, Rom. Statue 1705-1711, Angelo De Rossi. Er soll dem Konzil von Trient (16. Jh.) zufolge gleichgesetzt werden mit Jakobus Sohn des Alphäus. Er gilt als die zentrale Gestalt in der Urgemeinde Jerusalems, als erster Bischof der Stadt.

Die Rede des Jakobus legte den Grundstein für den allseits akzeptierten Kompromiss, der als Aposteldekret gem. Apg 15,19-21 festgehalten wurde. Damit erst konnte die Mission ihren grandiosen Verlauf nehmen, das Christentum seinen Siegeszug starten.

Die moderne Exegese besteitet, wie sollte es auch anders sein, Jakobus` Fähigkeiten, Autor theologischer Schriften zu sein, will ihm Analphabetentum unterstellen – analog der übergroßen Mehrheit der damaligen Bevölkerung. Über sein Lebensende berichtet Flavius Josephus in seinem Werk Jüdische Altertümer.

Fotos: Basilika San Giovanni in Laterano, Rom. Von links nach rechts: Völkerapostel Paulus. Johannes, der Lieblingsjünger Jesu. Petrus, Stellvertreter Jesu Christi.

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Papst und Konzilien

Lehramt dem Wort Gottes untergeordnet

Kirche Jesu Christi Corpus Mysticum. Die Kirche Jesu Christi ist weder eine Monarchie noch eine Demokratie, sie ist ein Mysterium – geheimnisvoller Leib Christi: Corpus Christi mysticum und menschliche Gemeinschaft, beruhend auf Schrift und Tradition. Alle Nachfolger des Apostels Petrus sind Glieder der Kirche, obschon mit besonderen Vollmachten ausgestattet. So kann der jeweilige Papst nicht seine Stellung als Petrus-Nachfolger ändern. Er ist den sittlichen Geboten des Alten wie des Neuen Testaments unterworfen. Der Papst darf also, moralisch gesehen, keineswegs alles tun, was er, juristisch gesehen, tun könnte. So ist übrigens auch das sogenannte Unfehlbarkeitsdogma von 1870 zu verstehen, das eigentlich als lehramtliche Irrtumslosigkeit bezeichnet werden sollte. Quelle: Aufsatz Kardinal Walter Brandmüller, Tagespost, 5. Dezember 2019. Es ging um das Ganze.

Konzile können sich nicht widersprechen

Konzile dürfen nicht überbetont und absolut gesetzt werden, wie vielerorten nach dem 2. Vatikanischen Konzil ab 1965 geschehen mit dem Diktum: neue Zeitrechnung vor und nach Vaticanum II = fatal und falsch zugleich. Konzile können sich nicht widersprechen. Das gilt auch und gerade in vollem Umfang für die beiden letzten Konzile.

Konzile dürfen keinesfalls de facto mit der mündlichen heiligen Überlieferung oder der Heiligen Schrift, dem Wort Gottes, gleichgesetzt werden. Unterstellt man, dass sich die Konzilien dem Wort Gottes unterordnen, so bleibt das Diktum bestehen, wonach Konzilien nicht irren können; vgl. auch II. Vaticanum – Dei Verbum, 10.

Diskussionen um die rechte Lehre gab es zu jeder Zeit; sehr heftig nach dem äußeren Frieden nach der Konstantinischen Wende Anfang des 4. Jahrhunderts.

Situation nach Konzil 1962/65

vergleichbar mit Krise im 4. Jahrhundert

„Die aktuelle Situation (Anm.: nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil) einer präzedenzlosen Krise der Kirche ist mit der großen Krise im 4. Jahrhundert vergleichbar, als der Arianismus (Anm.: Bischof Arius leugnete die Wesensgleichheit von Gottvater und Gottsohn) die überwältigende Mehrheit des Episkopats (Anm.: also der Gemeinschaft aller Bischöfe) angesteckt und im Leben der Kirche eine dominierende Stellung eingenommen hat“, so Msgr. Athanaius Schneider, Weihbischof der Erzdiözese der Heiligen Maria in Astana, Kasachstan.  

Die ersten Ökumenischen Konzilien, 4. Jahrhundert folgende, (Ökumene meint hier Gesamtheit der katholisch-apostolischen Kirche), befassten sich mit der Trinitätstheologie, der Dreifaltigkeit Gottes. In Folge widmeten sich die Teilnehmer nachfolgender Konzile gewöhnlicherweise die ersten drei Tage dem Geheimnis der Dreifaltigkeit ausgehend vom Glaubensbekenntnis der ersten Konzilien.

Konrad Adenauer: Macht, was ihr wollt, ich bleibe katholisch.

Die ersten Konzilien im Überblick

Nahezu 2000 Jahre Geschichte haben die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche entscheidend geprägt und verändert – auch und gerade durch Konzile. Zu jeder Zeit, beginnend mit dem Apostelkonzil 48/49…

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