Warum überhaupt pilgern?

„Wir sind in der Welt nur auf der Durchreise, auf der Pilgerschaft. Der Berg der Verklärung, die Kathedrale des Apostels Jakobus, steht für die Sehnsucht nach einer zukünftigen Welt, in der keiner mehr weinen muss, außer vor Freude. Was bleibt, sind die Bilder eines Himmels, der sich zuweilen öffnet.“ – Unbekannter Autor

Das Vorbild des Pilgers ist Jesus von Nazareth, der Sohn Gottes. Als Pilger ging er durch die Welt, verkündete die Frohe Botschaft. Auch wir sind Pilger. Während wir diese Welt durchwandern, versuchen wir, dem Leben Jesu Christi zu folgen. Quelle: Geistlicher Begleiter. Pilgerschaft nach Santiago, Thema 10.

Codice Calixtinus. Ausstellung Burg Ponferrada.

Der wahre Pilger teilt mit den Armen und den bedürftigen Pilgern. Die das nicht tun, sind keine echten Pilger.

Vier Wege führen nach Compostela. So beschreibt es der im 12. Jahrhundert lateinisch verfasste Pilgerführer Liber Sancti Jacobi, auch Codex Calixtinus genannt.

„Weißt Du nicht, dass das Leben eine Reise ist? Du bist kein Bürger, sondern Wanderer bist Du und Reisender! Sage nicht: Ich habe diese oder jene Stadt! Niemand hat eine Stadt. Die Stadt ist oben. Die Gegenwart ist der Weg.“ – Chrysostomos. *)

*) Hl. Johannes  von Antiochia (344 – 407).  Im 6. Jahrhundert wurde ihm der Beiname Chrysostomos – „Goldmund“ – gegeben, weil einer der größten christlichen Prediger. Er zählt neben den heiligen Ambrosius, Augustinus und Hieronymus zu den vier großen Kirchenvätern, war Erzbischof von Konstantinopel. Quelle u.a.: Prof. Peter Schallenberg. Die Tagespost vom 13. August 2020

Pilger-Texte im Alten und Neuen Testament

„Beten wir darum, dass wir, die wir als Pilger in dieser Welt leben, die Augen und das Herz stets auf das letzte Ziel richten, nach dem wir streben, das Haus des Vater, den Himmel.“

– Quelle: Papst Benedikt XVI. aus Predigt vom 3. November 2008. Die Tagespost, Montag 11.11.2024. www.benedictusXVI.org

  • Altes Testament (AT): Genesis 15,1-6: Gottes Segen für Abraham.
  • AT: Das 1. Buch Samuel ,1: Jährliche Pilgerreise Elkanas nach Schilo, dem Herrn zu opfern.
  • AT: Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte.
  • AT: Psalm 121: Ein Psalm für den Weg zum Tempel.
  • AT: Das Buch Jona: Flucht und Reifung eines Propheten.
  • Neues Testament (NT): Lukas 9,57-62: Jesu Worte für die Nachfolge.
  • NT: Lukas 10,1-12: Die Aussendung der Jünger.
  • NT: Lukas 24,13-35: Zwei Jünger Jesu pilgern nach Emmaus.
  • NT: Paulus` Philipperbrief 3,12-14: Ziel und Sinn des Lebensweges.
  • NT: Paulus` Hebräerbrief 11,8-16. Abraham vertraut Gott beim Aufbruch ins Ungewisse.
  • NT: Apostelgeschichte 1,8: Zeugen sein bis an die Grenzen der Welt .

Den einzigartigen Camino de Santiago erleben

Etwas wirklich Großes leisten. Der Weg hat ein Ziel. Von den Pyrenäen bis zum Grab des  Apostels Jakobus dem Älteren in Santiago de Compostela. Start in St.-Jean-Pied-de-Port.

  • Den eigenen Weg gehen. In sich hineinhören. Sich nicht dem Termindruck beugen.
  • Jeder hat tiefe Gründe, diesen Pilgerweg zu gehen.
  • Das Bedeutungslose abstreifen; sich von unnötigem Ballast trennen.
  • Jakobspilger sind keine Wanderer, die immer um sich selbst kreisen! – Papst Franziskus.
  • Christliches Pilgern hat immer ein Ziel. Christliche Pilger sind fokussiert.
  • Der Apostel Jakobus wird dein ständiger Gefährte sein; er geht jeden Tag deinen Weg mit dir, ob du es willst oder nicht.
  • Sich vom Weg überraschen lassen.
  • Fremde Menschen und Kulturen kennenlernen. Pilger auf den Spuren vergangener Zeitzeugen.
  • Die Natur fühlen, sich geborgen fühlen zwischen Himmel und Erde.
  • Mit sich und anderen achtsam umgehen.
  • Anderen Pilgern selbstlos helfen. Werke der Barmherzigkeit. Auch im Gebet.
  • Mit Christus ins Gespräch kommen. Auf der Suche nach dem Guten und der Wahrheit. Pilgergebete und Pilgerlieder.
  • Die Jungfrau und Gottesmutter anrufen. Mariengebete. Maria: „Du hast geboren der Natur zum Staunen deinen heiliger Schöpfer“ (Alma Redemptoris Mater).
  • Die Stille meditieren. Die Natur fühlen. Echter Camino auf der Meseta.
  • Ergriffen vor der Kathedrale stehen. Alle Mühsal vergessen.
  • Pilgermesse in Santiago erleben. Zusammen mit den vielen Pilgern und Gläubigen das heilige Messopfer feiern. Das Schwenken des Botafumeiro erleben.
  • Am Reliquienschrein zum Apostel ein Gebet sprechen, Jakobus danken.

Du verlässt den Jakobsweg niemals, wie du ihn betreten hast

Iste es nicht lohnenswert, diesen Gedankengang einmal in Stille, vielleicht auf der Meseta, zu reflektieren? Bin ich noch Wanderer? Oder schon Pilger? Wallfahrer zum Gnadenort des heiligen Jakobus, und damit automatisch zum Herrn Jesus Christus, Gottessohn in der Dreifaltigkeit (Trinität).

  • Du verlässt den Jakobsweg niemals so, wie du ihnen betreten hast. Die Richtung, in die du gehst, wird dich ändern. – Quelle: Webseite Kathedrale,
  • Du gehst als Wanderer los und kommst als Pilger in Santiago de Compostela an.