Warum mache ich eigentlich diesen Weg, warum tue ich mir den Camino an? – Spätestens am Ende, vor der Kathedrale, beim feierlichen Pilgergottesdienst wird es ihm, wird es ihr klar sein, wie Schuppen von den Augen fallen:
„Wir sind in der Welt nur auf der Durchreise, auf der Pilgerschaft. Der Berg der Verklärung (die Kathedrale des Apostels Jakobus) steht für die Sehnsucht nach einer zukünftigen Welt, in der keiner mehr weinen muss, außer vor Freude. Was bleibt, sind die Bilder eines Himmels, der sich zuweilen öffnet.“ – Quelle: TV-Doku 2003.
![](https://jakobspilger-westwaerts.info/wp-content/uploads/2024/03/1024px-B_Facundus_253v-760x900.jpg)
Foto: Miniatur aus dem Facundus-Beatus: Der Engel vermisst das „Neue Jerusalem“ mit einem Stab oder Schilfrohr.
Außerdem zu erkennen: das Lamm Gottes und je ein Satz von zwölf Figuren, Toren und Steinen. Facundus, pour Ferdinand Ier de Castille et Leon et la reine Sancha – Madrid, Biblioteca Nacional.
Quelle: commons.wikimedia.gemeinfrei.
Die Suche nach Gott
Gedanken eines Ungläubigen, der sich gleichwohl auf den Weg zu den wichtigsten Marien-Wallfahrtsorten gemacht hat, Santiago de Compostela nicht außen vor gelassen hat. Im Grunde liegt allen ernsthaften Pilgern der Gedanke an den Herrn zugrunde, die Suche nach Gott.
Die Sehnsucht nach einer zukünftigen Welt,
was nichts anderes denn die himmlische Herrlichkeit umschreibt. Seine Sehnsucht ist größer: die auf dem Pilgerweg zu Gott. Diesen Schmerz, (…den) das Lamm erschreckt: eine Umschreibung für das Lamm Gottes, für Jesus Christus, der für uns den Kreuzestod erlitt. Dass ich meine Nase gegen die Fenster des Glaubens gedrückt habe: und dennoch findet der Protagonist sich an Orten wie Lourdes und Santiago wieder.
Martin Luthers Deklamation
resp. seine Aversion gegen das Wallfahren, das Pilgern, vor allem nach Santiago de Compostela (dort könnten auch Hundesknochen liegen), bringt nur seine Hilflosigkeit als ehemaliger Augustinermönch zum Ausdruck, die er gegen seine bisherige eine, heilige, katholische und apostolische Kirche vorbringen kann. Heute pilgern (wandern) nicht wenige evangelische Theologen nach Santiago, reihen sich ein in den Mainstream mit dem Diktum: „natürlich war Jakobus nie in Spanien, auf keinen Fall liegen seine sterblichen Überreste in der Kathedrale, aber….„