Innerhalb von 17 Tagen über 38.000 registrierte Pilger +7% Steigerung + Der Camino Frances bleibt mit 45,5% unter 50% + Ingles: 5,74% + Primitivo: 5,31% +US-Amerikaner 8,29% + Hinter den Italienern, Deutschen und Portugiesen klafft eine große Lücke + Beachtenswertes Ergebnis für den Caminho Portugues Costa.
Ausgesuchte Caminos de Santiago – Stand 4.10.2025
- Camino Frances: 210.628 Pilger
- Camino Portugues: 88.574 Pilger
- Camino Portugues Costa: 78.461
- Gesamt: 465.206 Pilger
- Ingles: 27.114 Pilger
- Primitivo: 24.749 Pilger
- Norte: 19.059 Pilger
- Via de la Plata: 7.830 Pilger
- De Invierno: 2.326 Pilger
- Muxia-Finisterre: 2.169 Pilger
- Spanien: 207.405 Pilger
- Portugal: 20.112 Pilger
- Korea: 5.772 Pilger
- China: 3.511 Pilger
- Deutschland: 21.303 Pilger
- USA: 36.690 Pilger
- Italien: 24.122 Pilger
- Brasilien: 6.854 Pilger
- Frankreich: 8.573 Pilger
- Tschechien: 4.378 Pilger
- Mexiko: 10.124 Pilger
- Kanada: 7.051 Pilger
- Polen: 7.540 Pilger
Geschlechter – Motive

Zu jener Zeit in 2006 pilgerten, dem Foto widersprechend, mehr Männer denn Frauen: 59,21% zu 40,79%.
Der Anteil der Nicht-Religiösen betrug 8,83%; heute mit 19,51% mehr als verdoppelt.
Die „Alten“ sind aktiver geworden. 2006: 4,83% Anteil, heute über 11%.
- Frauen: 53,61%
- Männer: 46,39%
- Religiöse Motive: 46,82%
- nicht religiöse Motive: 19,51%
- religiös-kulturelle Motive: 33,67%
Altersgruppen
- jünger 18 Jahre: 9,71%
- älter 65 Jahre: 11,18%
- 18-45 Jahre: 40,88%
- 46-65 Jahre: 38,77%
Einstiegsorte
Sarria, Kathedrale rechts. Foto aus 2006. Jahre später wird es seitens eines spanischen Portals ein Foto geben, das hier Massen von „Pilgern“ mit einem Koffer in der Hand zeigt.
Sarria: 32,81% Anteil + Tui: 8,56% + St. Jean: 5,41% + Roncesvalles: 0,76% +
Vom Somportpass: 136 Pilger+ Von Lourdes: 169 + Von Fatima: 137 + Von Coimbra: 214 + Von Paris: 102 Pilger +
Von Deutschland aus: 203 Pilger + Von Italien: 136 + Von Belgien: 159 + Von den Niederlanden aus: 155 Pilger.

Kommentar
Für mich nach wie vor erstaunlich die konstant hohe Zahl der Unter-18-Jährigen, nämlich knapp 10%-Anteil. Auch dürften sich in der Rubrik 18-45-j. viele Studenten wiederfinden. + Man beachte die Einstiegsorte Deutschland, Italien, Paris, Coimbra, etc. – In 2006 hörten wir von einem Pilger, der in Weißrussland (Belaraus) gestartet war, zu Fuß, nicht mit dem Flieger oder der Eisenbahn. Persönlich lernten wir einen Radpilger aus Hannover, dort auch gestartet, kennen; ebenso einen älteren Würzburger, der sich jeweils auf einigen Etappen (von Würzburg aus) entweder von seinem Bruder resp. von Kindern resp. Verwandten begleiten ließ. Die Brüder begegneten uns in den Pyrenäen, in Zubiri, zum Schluss in Pamplona, dann verloren sich die Wege, schade.
Interessant der Fakt, dass die Menschen, die mittel- und unmittelbar an den Jakobswegen leben, offensichtlich nur begrenzten Zugang zum Camino und Jakobus finden. Dazu später mehr.
Anfang Dezember `24 führte uns der Weg u.a. nach Finisterra, she. Bericht; vgl. auch Santiago in der Weihnachtszeit.

Will der Camino Frances nicht das Schicksal eines üblichen Wanderweges teilen, sollten sich die Verantwortlichen von St. Jean, Roncesvalles, Pamplona, Logrono, Burgos und Leon mächtig ins Zeug legen; auch und gerade die betreffenden Kirchengemeinden resp. Bistümer.
Warum nicht die Schönheit des Camino de Navarra (145 km bis Pamplona) herausstreichen? Warum nicht die der Regionen La Rioja und Kastilien / Leon? Das Außergewöhnliche, das Mysterische, das Mystische des Camino de Santiago muss erhalten bleiben. Foto: Roncesvalles, 2006.
Dass Roncesvalles letztlich so wenig als Einstiegsort in den Camino Frances ausgewählt wird, erkläre ich mir unter anderem mit der relativ umständlichen Anfahrt: entweder mit dem Taxi von Pamplona, weil zu teuer, oder mit dem Bus von Pamplona, da zu zeitaufwendig. Auch hier könnte die Infrastruktur verbessert werden, nicht wahr?
Jetzt endlich scheinen es auch die Verantwortlichen begriffen haben; sie sprechen plötzlich vom Bedeutungsverlust des Camino Frances, von der Inflation der Jakobswegrouten. Ja, das mag sein. Aber: zunächst sollte man selbst tätig werden, nicht nur reagieren, die „Schuld“ woanders suchen. – vgl. dazu meinen Beitrag: Inflation der Jakobswegrouten zum Bericht von gronze.com.
Anmerkung: Die von mir teilweise ausgesuchten Routen, Einstiegsorte und sonstige Kriterien sind mehr oder weniger willkürlich ausgewählt. Alle Zahlen ausweislich der Pilgerstatistiken des Pilgerbüros Santiago de Compostela, 04.10.25.
Anekdote am Rande – vom 20.10.2018
Weil`s so herrlich ist: Pilgern mit Koffer. Dieser kleine Seitenhieb ist allein deswegen existent zu halten, alldieweil der Herr Bischof nicht gerade dafür bekannt ist, die Dogmen der katholischen Kirche zu lehren (er folgt dem Mainstream), wie sein Bischofseid es eigentlich von ihm fordert. So folgt auch hier seine Exzellenz dem Beispiel vieler, auf dem Jakobsweg ohne Rucksack zu wandern, die Koffer zum jeweiligen Hotel transportieren zu lassen …
„Bischof Franz-Josef Overbeck verliert Koffer auf Jakobsweg.“ – So die Überschrift eines Berichtes auf dem Portal der deutschen Bischöfe aus 2018. Zitat: „500 Gläubige des Bistums Essen pilgern gerade auf dem Jakobsweg in Spanien. Bischof Franz-Josef Overbeck ist auch dabei, hatte aber gleich zu Beginn Pech: Sein Koffer ging verloren. Doch Mitpilger konnten ihm helfen.“ Später fand sich der Koffer wieder an. Quelle: Portal der deutschen Bischöfe: katholisch.de.
Nur am Rande. Meine Frau ich pilgerten
- inklusive unseres ersten Camino Frances von 2006 viermal (4x) in Spanien, 1 x Portugal und 1 x Deutschland. Auf dem Rücken immer ein Rucksack mit bis zu 11 resp. 13 kg.
- Einen Koffer benutzten wir im Rahmen eines extra geschalteten Fototrips unter anderem in 2018 zusammen mit Stefan unserem Sohn und ‚Chauffeur‘ quer durch Frankreich bis kurz vor dem spanischen Burgos.
In 2011 – auf unserem Caminho Portugues – begegneten uns mehrere lautstarke Bus-Reisegruppen, die sich Pilger nannten ….. Der Bus mit den Koffern in wenigen Hundert Metern entfernt stationiert. – Nun denn, ihnen gehört der Jakobsweg gleichermaßen. Wo steht denn schon geschrieben, wie und mit welchen Hilfsmitteln zu pilgern ist? Ein „Aber“ gibt`s dennoch.
Gleichwohl passierte uns ein in etwa gleiches Schicksal. Unserer beider Rucksäcke, wie die vom Arztehepaar aus Oldenburg, wie die von Florian aus Potsdam: alle Lost and Found. Lösung: Wir warteten auf den nächsten Tag, schoben eine Extra-Übernachtung in Bilbao ein, vertrauten letztlich den Hinweisen des Carriers, der uns versichert hatte, dass alle Rucksäcke mit der nächsten am Folgetag planmäßigen Maschine kommen würden. Auch diese Geschichte ist in Teilen auf meiner Webseite Dort, wo Pilger aller Länder sich treffen, wiederzufinden.