In vielen deutschen Diözesangemeinden leeren sich die Kirchen, nicht jedoch in Berlin in der kroatisch-katholischen Gemeinde St. Sebastian im Wedding. Sie leeren sich nicht in den „Gemeinden“ der von den Padres der Petrusbruderschaft FSSP gestalteten Gottesdienste der Missa Tridentina, Messe aller Zeiten; weltweit genannt Traditional Latin Mass. Wie bei den Padres so auch in Berlin bei den Kroaten sind viele Kinder und junge Leute dabei. – Beispielfoto: Hannover, Missa Tridentina.
Mehr lesen:
- Angela Richter in der „Die Welt„ vom 8. November 2024, Feuilleton S. 16: Kroaten in der Kälte (Print).
- E-Paper: Es wächst der Verdacht, man wolle die Kroaten in der Kälte stehen lassen (10.11.24)
Warum in der Kälte stehen lassen?
Die Kroaten können sich keine von der Behörden genehmigte Heizung leisten. Nachstehend verräterisch klingende Sätze bringen es zum Vorschein: Die deutschen Diözesengemeinden mit ihren leeren Kirchen sind neidisch, wollen die Kroaten zu sich hinüberziehen. Welch` ein Irrsinn!
Zitate: Wie viele andere sieht sie die Situation als symptomatisch für einen tiefer liegenden Konflikt: den zwischen lebendigen internationalen Gemeinden und den oft stark säkularisierten deutschen Kirchenstrukturen. In Charlottenburg, bestätigt sie, wo viele Kroaten die deutsche Messe besuchen, ist die Kirche im Winter gut geheizt. „Mein Eindruck ist, dass die deutschen Gemeinden es gerne sehen, wenn kroatische Gläubige ihre Kirchen besuchen – kein Wunder angesichts der sinkenden Besucherzahlen in deutschen Messen.“
Viele deutsche Katholiken glauben, dass auch weltweit die Kirchen leer sind
Sie sind tatsächlich davon überzeugt, dass außerhalb der eigenen Landesgrenzen der Katholizismus aussterbe, in den internationalen Gemeinden, wie in den nicht-deutschsprachigen Ländern, eine ähnliche Situation vorherrsche: nämlich leeren Kirchen. Mitnichten. In Berlin reichen oft die 600 Sitzplätze nicht aus, viele stehen in den Gängen, um der der kroatischen Messe beiwohnen zu können. O-Ton eines Gemeindemitglieds: Bei uns in Kroatien ist der Glaube noch sehr lebendig, auch in der jungen Generation.
Auch polnische, italienische, französische, afrikanische oder spanische Gemeinden stehen offensichtlich vor ähnlichen Herausforderungen. Übrigens: in Afrika boomt die katholische Kirche, die Priesterseminare sind übervoll.
Die Situation der Priesterbruderschaft St. Petrus sieht gleichermaßen mehr als zufrieden aus, weltweit wie in Deutschland. Die Missa Tridentina in Hannover ist sonntags immer sehr gut gefüllt – während Corona musste des Andrangs wegen eine zweite Sonntags-Messe her.
Mutmacher – junge Leute
In einigen diözesanen Gemeinden bilden sich Gruppierungen jüngerer, gläubiger Menschen, die Mut und Zuversicht auströmen, die sich realiter treffen, über den tradierten Glauben sprechen, die Anbetung vor dem Allerheiligsten nicht scheuen, musizieren. Das generelle Problem der leeren Kirchen könnte ansatzweise insoweit gelöst werden, würden die Gläubigen auf gläubige Gemeindereferinnten, Priester, Pfarrer und Bischöfe treffen, die sich nicht vom Mainstream „kirre“ machen lassen. Schlichtweg, einfach nur glauben, was uns die Evangelisten von und über Jesus Christus vermittelt haben. Junge Spanier geben ein Beispiel, she. dazu die Verlinkung.