Während Spanien im 17. J. unter Dauerbeschuss geriet, Stichwort Legenda Negra (Schwarze Legende) – vgl. gleichnamigen Artikel -, wurden die eigenen Unzulänglichkeiten, wie die Behandlung der nordamerikanischen Ureinwohner durch die Angelsachsen oder der Eingeborenen Afrikas durch die Engländer, Holländer, Belgier wie Franzosen natürlich ausgeblendet. Sie waren an Grausamkeiten nicht zu überbieten. Nicht minder heftig wurden die „Nigger“ seitens der weißen Südstaatler der USA traktiert, wohlgemerkt noch im vergangenen 20. Jahrhundert.
GOLDENES ZEITALTER AMSTERDAMS – Sklaven zu Tode geröstet
Amsterdams Wohlstand beruht auf 300 Jahre Sklaverei. Das sogenannte Goldene Zeitalter, das 17. Jahrhundert, wird noch heute gefeiert; ausgeblendet wird dabei, dass seine Seehelden, Generalgouverneure und Kaufleute Blut an ihren Händen haben. Von 1640 bis 1670 waren die Niederlande der weltweit größte Sklavenhändler mit hunderttausenden versklavten Menschen aus Afrika, Lateinamerika und Asien; Zehntausende von ihnen starben. Allein das Sklavenschiff „Beeckestijn“ soll 4.600 Sklaven von der afrikanischen Westküste nach Surinam transportiert haben; Amsterdam war zu jener Zeit Miteigentümer der Insel. Quelle: Weser-Kurier vom 4. Juli 2020. Die dunkle Seite des Goldenen Zeitalters, S. 20.
Das Amsterdamer Rijksmuseum arbeitet derzeit (2021) die Geschichte der Sklaverei auf – die der Amsterdamer „ehrenwerten“ Kaufleute, von Rembrandt porträtiert. Klebt also Blut an den Bildern des „Goldenen Zeitalters“, fragt sich der Autor Dirk Schümer des in der Welt am Sonntag am 30. Mai 2021 erschienenen Artikels „Rembrandt Nachtseite.“ Zitat: „Aus Justizdokumenten, die nüchtern beschreiben, was man nach ihrer (entflohene Sklaven) Gefangennahme am 11. August 1707 mit ihnen anstellte: Sie wurden mit glühenden Zangen geschunden, langsam zu Tode geröstet, dann geköpft. Die Köpfe steckten die Kolonialbehörden zur Abschreckung auf Stangen.“
Belgische Untaten
u.a. im afrikanischen Belgisch-Kongo sind an bestialischen Grausamkeiten nicht zu überbieten, und der belgische König goutierte es offensiv. Heute werden seine Statuen gerissen.
Und ausgerechnet Protagonisten dieser Länder werfen den Spaniern vor, gestern wie heute, als Conquistatoren Lateinamerikas agiert zu haben.