Das Diktum stammt von Gideon Böss von der WELT Online, 17. November 2025: „Wenn das Christentum verschwindet, verschwindet mit ihm auch der Westen. + Seine Thesen: Besinnung auf eigene Stärken. Der Westen müsse wieder christlich werden. + Unruhig, irritiert, dann bitte auf Richard Dawkins schauen, s.u. + Fotoausschnitt: Le Bon Samaritain. Aime Morot (1850-1913), gemeinfrei.
Westliche Werte = christliche Werte
Der Autor postuliert, dass der Wertekanon des Christentums *) einzigartig sei, nämlich, dass jeder Mensch gleich viel wert ist. + Keine andere Idee (Gesellschaftsform) und / oder Religion könne das von sich behaupten. + Der Autor zählt beeindruckende Erfolge auf, die ausschließlich mit dem Christentum verbunden, also einzigartig seien: **)

Der barmherzige Samariter. Vincent Willem van Gogh, 1890. Nach Lukas 10,29-37.
FotoQuelle: commons.wikimedia (20.11.25) gemeinfrei
Die christliche Kunst ist ein zentraler Bestandteil der europäischen Kunstgeschichte. Über Jahrhunderte hinweg war die Kirche der wichtigste Auftraggeber für Kunstwerke und prägte maßgeblich die Themen, Stile und die Entwicklung der europäischen Kunst.
Bis weit in die Neuzeit hinein waren biblische Szenen, Darstellungen von Christus, Maria, Heiligen und Märtyrern sowie theologische Konzepte die primären Motive in Malerei, Bildhauerei und Architektur. Kunststile wie die Romanik, Gotik, Renaissance, Barock und Rokoko entwickelten sich oft im Kontext kirchlicher Aufträge und spiegeln theologische Ideen wider. Quelle: KI (20.11.25)
- Gründung der ersten Universitäten +
- Verbot der Ehe unter nahen Verwandten +
- Vergebung statt Rache (darunter fällt auch der Fortfall der Blutrache u. Sippenhaft) +
- Bau prachtvoller Kathedralen +
- Prägung unseres Gefühls für Ästhetik +
- Ergo: Ohne Christentum keine universellen Menschenrechte +
- Ergo: Ohne Christentum kein Artikel 1 des Grundgesetztes,
- wonach die Würde des Menschen unantastbar ist.
*) Christentum: korrekterweise müsste man von der „einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche“ sprechen. + **) Der Autor zum Negativen: Selbstverständlich würden die Verdienste der Kirche ’nicht durch reichlich Verbrechen im Namen der Kirche geschmälert‘; sie seien der weltgeschichtliche Normalfall, keine christliche Besonderheit. +
Meine Anmerkungen „christliche Werte“: Selbstverständlich hat Autor Böss nur einige wenige Highlights des Christentums herausgestrichen; die anderen hier erwähnen zu sollen, würde den Rahmen sprengen. Wer mehr über sie lesen möchte, möge bitte folgende Seiten anklicken: Kirchenväter … + Philosophie der Kirchenväter ... +
Der Hinweis auf Richard Dawkins,
einer der berühmtesten Evolutionsbiologen, wird Sie überzeugen. + Sein Sinneswandel „ICH BIN EIN KULTURELLER CHRIST“ sei ihm in seiner Heimat Großbritannieren gekommen, als er disgnostizieren musste, dass die Wertevorstellungen des dortigen Islam sich fundamental unterschieden vom Christentum, wie oben beschrieben. +
- Er glaube nach wie vor nicht an Gott,
- er glaube aber an die Werte, die das Christentum geschaffen habe.
Und weiter: Insgesamt finde dort, wo in Europa der Islam mittlerweile das Leben der Menschen mitprägte, eine Rückbesinnung statt, she. dazu ergänzend die „Kairoer Erklärung der Menschenrechte“, Stichwort Scharia: Würde des Menschen plötzlich Verhandlungssache, so der Autor. + Auch würden die westlichen Werte von den Linken bedroht: sie wünschten dem Westen den Untergang.
Aufklärung ab 1700
Umwidmung christlicher Werte in universelle Werte
Die aufgeklärte Weisheit als Minerva, römische Göttin, schützt die Gläubigen aller Religionen; spendet das Licht der Erkenntnis *). Daniel Chodowiecki, 1791.
FotoQuelle: commons.wikimedia (18-11-259; gemeinfrei
Viele Menschen glauben nach wie vor, dass die „Aufklärer“ ihre liberalen Werte „gegen“ die Kirche erstritten hätten. + Bulshit. + Die Aufklärung habe zwar die kirchlichen Moralvorstellungen übernommen, gleichzeitg umso lauter die real existierende Kirche kritisiert. +


Christus „Pantokrator“ – Weltenherrscher. Kathedrale Burgos am Jakobsweg. Jesus Christus: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. + Johannes 14,6.
*) Erkenntnis = Gnosis. Alle religiösen Bewegungen, beginnend schon in den ersten Jahrhunderten, die meinten, über Spezialwissen zu verfügen, haben nicht lange überlebt. + Es ist das Christentum mit seinen Werten, das auch die Epoche der Aufklärung (ab 1700) incl. der brutal tödlichen französischen Revolution (ab 1789) überwunden hat. + Was und wer sonst! +
Letztlich habe die ‚Aufklärung‘ lediglich, so Autor Böss – aber äußerst geschickt – die oben erwähnten „christlichen Werte“ (Meine Anm.: beständig üblich seit den ersten Christen des 1. Jahrhunderts) umgewidmet in „universelle Werte“ und die Vergangenheit Europas kurzerhand zum „finsteren Mittelalter“ erklärt; ein (wirklich fieser) Taschenspielertrick. +
Meine Anmerkungen: Nun wird auch klar, warum die „Aufklärer“ seinerzeit alles getan haben, das Christentum zu diskreditieren, es zu marginalisieren. + Sie wußten um die kollossale Wirkmächtgkeit des – gelebten – Christentums: Um das radikal Neue – Um die Bedeutung des Papstamtes + Heute sieht die Situation analog aus mit ihrem Ziel der Gleichschaltung: Spott und Hohn in jeder denkbaren subtilen Art über diejenigen immer noch gläubigen Katholiken und Evangelikalen, die sich noch nicht dem Mainstream verschrieben haben (der Protestantismus hat sich doch weitgehend schon aufgegeben) + weltweite Diskriminierung inkl. Verfolgung und Tötung / Ermordung von Christen aller Couleur + mehr s.u. + Mehr lesen Weltkirche – Katholizismus + Christenverfolgung heute
Atemberaubender Schwund der Kirchgänger in den etablierten Bistumsgemeinden
versus Junge Katholiken + versus Missa Tridentina
Der Autor beklagt den atemberaubenden Schwund der Kirchgänger *). Andere Weltanschauungen träten an die Stelle des Christentums, gut zu sehen in der Gesellschaft, in den Städten und auch auf dem Lande. + Meine Anm.: Weihnachtsmärkte werden umbenannt in Wintermärkte o.ä., wenn sie denn überhaupt aufgrund der immensen Sicherungs-Kosten stattfinden. + Die Martinsumzüge trifft ein analoges Schicksal. + Bald werden vielerorts auch die Krippen mit der Heiligen Familie nicht mehr zu sehen sein. + Und die Reihe ließe sich fortsetzen ….
Missa Tridentina, November 2025, junge Gläubige dominieren das Bild.
*) Meine Anmerkung zum Schwund der Kirchgänger…: Diese Beschreibung ist allerdings von gestern: Vielfach und vielerorts boomt es, vor allem in den USA, England, Frankreich, auch partiell in Deutschland.
Junge Leute haben den Katholizismus wiederentdeckt. + Hinzu kommt für alle Generationen, auch und gerade für die Jungen die Anziehungskraft der „Alten Messe“.

- Alte Messe: Missa Tridentina + Mass of the Ages + Traditional Latin Mass + überlieferte Messe aller Jahrhunderte + Usus antiquior + Ordo Missae + Vetus ordo + Messe aller Jahrhunderte, die allerdings irrigerweise den Unmut weiter Teile des Klerus gefunden hat + vgl. dazu die betreffenden Berichte unter Missa Tridentina – Mass of the Ages.
Löungsansatz: Über eigene Werte und Wurzeln nachdenken
In die Kirche eintreten oder Kulturchrist werden
Es lohne sich darüber nachzudenken – unabhängig von den rivalisierenden Kollektivideen (Kommunismus, Islamismus, Kleptokratien) – dass überall, wo der Einzelne nur noch ein Rädchen im Getriebe sei, die Unmenschlichkeit zu Hause sei. + Wer das nicht wolle, solle entweder in der Kirche eintreten oder Kulturchrist werden.
Quelle: neben der Online-Ausgabe vom 17.11.25 die Welt-Printausgabe vom 18.11.2025, S. 7: Der Westen verschwindet ohne Christentum. + Westliche Werte sind weitestgehend christliche Werte. Umso wichtiger wäre ein Aufstieg des Kulturchristentums als Bewahrer ebendieser Werte, ohne die es keine freie Gesellschaft geben kann. Es muss auch niemand in die Kirche eintreten
Mein Ansatz:
In die katholische Kirche eintreten. + Sich aktiv gegen die christenfeindliche Gewalt aussprechen: weltweit,
in Deutschland, in West-Europa, im Westen
Meine Webseite „Weltkirche – Katholizismus – stimmt euch ein auf die Essentials der Kirche: auf das radikal Neue (alle Menschen sind gleich) + auf die Schönheit der katholischen Kirche + auf die Werke. Aufgaben. Sakramente + auf die Eucharistiefeier + auf die Katholizität + auf das Petrusamt + auf die anti-katholische geprägte westliche Gesellschaft + über die Unzerstörbarkeit der katholischen Kirche +
Deutschland verzeichne am meisten Brandstiftungen an Kirchen. + Zitat: Experten einer österreichischen NGO warnen: Christen in Europa sind von einem Klima wachsender Intoleranz bedroht. Der neue Jahresbericht beschreibt das Ausmaß antichristlicher Straftaten. Die Lage in Deutschland sei besorgniserregend: Kirchenvandalismus, Brandstiftung und körperlicher Gewalt, die reale Konsequenzen für das Leben lokaler Gemeinden haben.“
OIDAC-Chefin Tang verweist zudem auf neue Umfragen, die auf eine hohe Dunkelziffer hindeuteten. + In Polen etwa habe die Hälfte von rund 1000 befragten Priestern angegeben, im vergangenen Jahr Opfer von Aggressionen geworden zu sein. Mehr als 80 Prozent hätten die Vorfälle aber nicht der Polizei gemeldet. „Wenn in einem mehrheitlich katholischen Land die Hälfte der Priester Übergriffe erfahren, kann man feindselige Einstellungen gegenüber Christen nicht länger als Randthema abtun“, betonte Tang.
Meine Anmerkung zu Polen: Offensichtlich scheint sich diese Situation deutlich (negativ) manifestiert zu haben, nachdem die Liberalen unter Donald Tusk nach den gewonnenen Parlamentswahlen vor wenigen Jahren die Regierung übernommen haben, auch die Justiz.