Ganz anders Johannes Paul II. in 2001 + Es ist eine Crux. Während Zeitungen, wie zuletzt die WELT am 14. Oktober 2025, sehr deutlich über die weltweite Christenjagd schreiben: „verschleppt – ermordet – verschwiegen“ – folgt Papst Leo XIV. offensichtlich der Verschleierungspolitik von Kirche in Not, einer Stiftung päpstlichen Rechts, und beschwört an sich völlig zu recht – lt. Vatican News vom 21.10.25: Der Eckstein einer jeden gerechten Gesellschaft sei die Religionsfreiheit.
Warum aber thematisiert Papst Leo XIV. nicht die weltweite Besonderheit der Christenverfolgung? Vor allem gegen Katholiken

Der Völkerapostel Paulus kannte anscheinend schon vor 2000 Jahren das Problem.
Nicht umsonst ermahnte er die Gläubigen von Rom, zu ihrem Glauben an den Herrn festzuhalten, und schreibt gemäß Römerbrief 1,16.17
Foto: Way of the Cross. Groom, Texas, USA. Kreuzweg; vgl. auch Webseite „Welcome – Get Your Kicks On Route 66“
- Röm 1,16: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht. Es ist eine Kraft Gottes, die jeden rettet, der glaubt *), zuerst den Juden, aber ebenso den Griechen.“ +
- Foto: Way of the Cross. Groom, Texas, USA. The resurrected Christ. Der auferstandene Christus.

- Röm 1,17: Denn im Evangelium wird die Gerechtigkeit Gottes offenbart aus Glauben zum Glauben, wie es in der Schrift heißt: Der aus Glauben Gerechte wird leben.„
- Quelle: Bibel in der Einheitsübersetzung von 1980, Universität Innsbruck + *) „jeden, der glaubt“: gemeint sind zunächst die Christen, die an den Herrn, an Gott glauben, dann die Juden, dann die Griechen als Synonym für die Menschheit schlechhtin.
Papst Leo XIV. folgt der Stiftung päpstlichen Rechts Kirche + Not mit ihrer Präsidentin Regina Lynch an der Spitze, die eine relativierende Studie (internationale Besetzung) mit diesen Eingangsworten veröffentlichen lässt:
- „Der Bericht wird zwar von einer katholischen Organisation veröffentlicht,
- aber er bezieht Menschen aller Glaubensrichtungen ein, deren Recht auf Religionsfreiheit missbraucht, verletzt oder eingeschränkt wird.
- Denn wenn einer Glaubensrichtung das Recht auf Religionsfreiheit verwehrt wird,
- betrifft das auch alle anderen.“
NEIN. Das stimmt eben nicht!
Über 75% aller weltweit anti-religiös motivierter Angriffe sind gegen Christen gerichtet – auf allen Kontinenten – auch in Europa – in unterschiedlicher Härte

Vergleiche dazu den Weltverfolgungsindex von Open Doors (evangelisch-evangelikal), der unverblümt die weltweite Situation beschreibt, nicht relativiert:
Dramatischer Anstieg. 2025: 380 Millionen verfolgte Christen in 78 Ländern. + Vergleich 2013: „nur“ 100 Millionen.
Mehr hierüber auf meiner Webseite „Weltweite Christenverfolgung heute + Persecution of Christians“
Foto: Kreuzweg in Lourdes.
Man stelle sich einmal vor, Kanzler und Minister der Bundesregierung würden ihrem Amtseid (geleistet vor dem Bundestag) nicht folgen, nämlich Schaden vom deutschen Volke abzuwenden (so heißt es in der vorgegebenen Eidesformel)! Das heißt, sie würden die Interessen ihres Landes / Staates öffentlich bewusst hintanstellen, nicht artikulieren. +
Kann man also nicht zu recht auch vom Vatikan erwarten, dass er Gleiches tut, die „Interessen“ von über 1,4 Milliarden Katholiken wahrnimmt, aber sich vor allem um das Schicksal der verfolgten Christen kümmert – auch und gerade öffentlich an Ostern, Pfingsten und Weihnachten mit dem Segensgruß „Urbi et Orbi“!? Ja, da muss man sogar. + Papst Benedikt XVI. hatte mehrere Male explizit auf die Christenverfolgung hingewiesen.
Warum also von Leo XIV. kein Wort über die spezielle weltweite Christenverfolgung?
Warum kein Wort über die weltweite Verfolgung besonders von Katholiken?
- Papst Leo XIV. Zitat Vatican News: „Die Religionsfreiheit ermöglicht es, die Wahrheit zu suchen, sie frei zu leben und offen zu bezeugen.
- Sie ist daher ein Eckstein jeder gerechten Gesellschaft, da sie den moralischen Raum schützt, in dem das Gewissen gebildet und respektiert werden kann“,
- heißt es in einer X-Kurznachricht von Leo XIV. von diesem Dienstagmittag (21.10.25). Sie wurde anlässlich eines Berichtes des päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN) International mit dem Hashtag @acn_int veröffentlicht;
Warum also kein Wort über die weltweiten Christenverfolgungen? Man kann lediglich Vermutungen anstellen und sich wehmütig an die Zeit des charismatischen und durchsetzungsbereiten und -fähigen Papstes Johannes Paul II. erinnern, der keine Mühe scheute, sogenannte unangenehme Themen öffentlich anzusprechen, bei Politikern, Wissenschaftlern, Kultuschaffenden (vgl. Anlage) wie bei Bischöfen, sich aktiv für das ungeborene Leben einsetzte (Pkt. 4. Botschaft zum Weltfriedenstag 1999). + Nicht umsonst gilt er als einer der maßgeblichen Architekten des Zerfalls des kommunistischen Ostblocks unter sowjetischen Herrschaft und damit zum Fall der deutsch-deutschen Mauer beitrug. + Auch zu seiner Zeit gab es den machtvollen Vatikanapparat, genannt Kurie.
Anders Papst Johannes Paul II.: verurteilt religiös getarnten Terror;
beansprucht in aller Deutlichkeit Rechte für das Christentum.
Foto: Papst Johannes Paul II., 1991, beim Besuch des US-Amerikanischen Präsidenten George H.W. Bush.
FotoQuelle: commons-wikimedia (24-10-25), gemeinfrei
Anlage. Astana, Kasachstan, 24./26.09.2001. Auszüge seiner Rede vor Wissenschaftlern und Kulturschaffenden:
- Die Katholische Kirche hat Respekt „vor dem authentischen Islam“, der betet und mit dem Armen solidarisch ist.
- „Hass und Fanatismus entweihen den Namen Gottes“.

- Das Christentum beanspruche – bei allem erklärten Respekt für andere Orientierungen und Glaubenswege -, seine Botschaft in die Öffentlichkeit bringen zu können.
Intellektuell zu Ende gedacht, kann das Diktum des Papstes doch nur bedeuten, dass die katholische Kirche ihre Botschaft derzeit in islamisch dominierten Ländern (Kasachstan ist mehrheitlich moslemisch) seiner Meinung nicht ansatzweise umsetzen darf. + An Deutlichkeit ist diese Ansage nicht zu überbieten.
Gut, dass das Portal auf diesen Umstand hingewiesen hat. Leider wird auch hier nicht entsprechend nachgefragt.
Warum die Gleichgültigkeit gegenüber den weltweit verfolgten Christen? Why the indifference towards persecuted Christians all over the world? Warum beten wir nicht in den Gottesdiensten für die verfolgten Christen? Why don’t we pray for the persecuted Christians in the church services?
Warum interessiert sich der westliche Mainstream nicht für das Schicksal der verfolgten Christen? Warum interessieren sich nicht die Eliten? Ausfluss des Selbsthasses des Westens auf die eigene Geschichte? Christianophobie? Warum übergeht die Kirche das Thema, in Rom, in Europa?