Sangüesa, Zangoza (bask.). Franz von Assisi

Die Pilger durchschreiten die kleine Siedlung Puente la Reina de Jaca. Nach der Überquerung der mittelalterlichen Brücke über den Rio Aragon wenden sie sich dem 30 km entfernten Ruesta zu, südlich vom Embalse de Yesa (Yesa Stausee) gelegen. Ihr Interesse gilt allerdings Sangüesa, weitere 21 Fußkilometer. 


Sangüesa empfängt die Pilger bei strahlendem Sonnenschein

Es ist viel zu heiß, wie die Tage zuvor mehr als 30°. Die kleine Stadt ist quirlig. Überall sind Verkaufsstände aufgestellt, trotz des Sonntags. Foto: pulsierendes Sangüesa.

Es scheint den Menschen gut zu gehen, eine Gruppe Frauen zeigt den Vorbeigehenden das Häkeln, in der Hauptstraße wird gesungen und gespielt.

Die Messe im Convento de San Francisco ist noch im Gange. Die Pilger wollen nicht stören. Die Kirche wird ja wohl noch etwas länger geöffnet sein. Nein, wie sich später herausstellen wird.

Heiliger Franz von Assisi in Sangüesa.

Der am Gebäude aufgestellte viersprachige Aushang schreibt: „Der Tradition nach soll der Heilige Franz von Assisi auf seiner Rückreise vom Compostela im Jahr 1213 in Sangüesa la Vieja (Rocaforte) in der Kirche San Bartolome eine Einsiedelei gegründet haben. Bereits 1250 lebten zahlreiche Mönche im unteren Teil Sangüesas unter dem Schutz von König Teobaldo II. Am 18. Oktober 1255, so ersieht man aus dem Gedenkstein links von der Tür, gründete dieser König dann die Konventskirche und lies ihr zahlreiche Schenkungen zukommen. Später dann wurde das Kloster erbaut (…).“ Weiter geht es mit der Beschreibung des Inneren. Seit 1898 leben hier Kapuzinermönche.

Die am Ortsrand am Rio Aragon befindliche Kathedrale Colegiata de Santa Maria la Real de Rocamador ist ebenfalls geschlossen. Dennoch, es lohnt zu verweilen. Das spätromanische Südportal, figurenreich mit 300 Skulpturen ausgestattet, ist eindrucksvoll. Mit dem Bau wurde im 12. Jahrhundert (1131) begonnen und zwei Jahrhunderte später beendet. Es lohnt sich, die Fotos zwecks Vergrößerung anzuklicken. Zwei der größten mittelalterlichen Baumeister, Leodegarius aus Chartre und Meister San Juan de la Pena haben hier Spuren ihres Werkes hinterlassen.

Fotos: Convento de San Franceso. Impressionen Sangüsesa. Pulsierendes Leben am Sonntag. – Santa Maria Stiftskirche. Exakter Titel: Colegiata de Santa Maria la Real de Rocamador; romanisch, 1131, dreischiffig. Mit Spuren zwei der größten mittelalterlichen Meister: Leodegarius aus Chartre und Meister San Juan de la Pena. – Die Doppelarkaden weisen auf den Meister von San Juan de la Pena hin und zeigen das Jüngste Gericht, die 4 Evangelistensymbole, Fabelwesen, Flechtsornamente, figürliche Szenen, am rechten Rand einen Schmied, darüber einen Drachentöter. – Maria, die gekrönte Himmelskönigin zwischen den Apostel mit der Inschrift: Maria, Mater XPI Leodegarius me Fecit: (Maria Mutter Christi Leodegarius hat mich gemacht). – Darüber das Jüngste Gericht als Blickpunkt des Tympanon incl. reichem Schmuck der Archivolten.   Beide Teile des Torbogens im Blick. – In Tür-/Augenhöhe: Drei Marienfiguren: Maria Magdalena, mittig Maria,die Mutter Jesu, re. Maria Salome, Mutter der Apostel Jakobus und Johannes. – Drei männliche Figuren, der rechte mit dem Strick trägt die Inschrift Judas Mercator (Judas Kaufmann, der sich hat kaufen lassen).

Es geht weiter in Richtung Rocaforte über die Brücke, ein mittelalterlicher Teil ist integriert, von weitem ist eine Christusfigur zu sehen. – vgl. Extrabericht demnächst.