Pilgerbüro Santiago. 252.500 Pilger am 11. Juli 2025. „Nur noch 8% Steigerung“

Wie auch immer. Das Vorjahresergebnis von knapp 500.000 wird heuer weit überschritten werden. Erfreuliche knapp 11%-Anteil 18 Jahre alt und jünger. Camino de Ingles: 14.145 – Primitivo: 11.963 – Norte: 8.859 – Via de la Plata: 5.034 – San Rosendo: 24 – Via Celtica: 3 Pilger. Foto: Auf dem Weg nach Huntto.

Ausgesuchte Caminos de Santiago, 11. Juli 2025

  • Camino Frances: 117.410 Pilger
  • Camino Portugues: 47.333
  • Camino Portugues Costa: 42.471
  • Gesamt: 252.500 Pilger
  • Ingles: 14.145 Pilger
  • Primitivo: 11.963 Pilger
  • Norte: 8.859 Pilger
  • Via de la Plata: 5.034 Pilger
  • De Invierno: 1.582 Pilger
  • Muxia-Finisterre: 1.097 Pilger
  • Spanien: 98.123 Pilger
  • Portugal: 13.641 Pilger
  • Korea: 4.208 Pilger
  • China: 2.307 Pilger
  • Deutschland: 13.884 Pilger
  • USA: 22.896 Pilger
  • Italien: 11.026 Pilger
  • Brasilien: 4.446 Pilger
  • Frankreich: 5.096 Pilger
  • Tschechien: 2.553 Pilger
  • Mexiko: 5.662 Pilger
  • Kanada: 4.353 Pilger
  • Polen:3.588 Pilger

Geschlechter – Motive

  • Frauen: 53,65%
  • Männer: 46,35%
  • Religiöse Motive: 46,34%
  • nicht religiöse: 20,05%
  • religiös-kulturelle: 33,61%

Altersgruppen

  • jünger 18 J.: 10,66%
  • älter 65 J.: 12,80%
  • 18-45 J.: 36,32%
  • 46-65 J.: 40,21%

Einstiegsorte

Sarria: 32,42%. Tui: 7,17%. St. Jean: 6,52%. Roncesvalles_ 0,81%. 17.329 Pilger von den Pyrenäen aus. Von Madrid: 186. Von Deutschland aus: 119 Pilger. Von Lourdes: 70. Somport: 86. Von Paris: 68. Von Italien aus: 73 Pilger.

Es gab Zeiten, als der Anteil der Spanier noch um die 50% lag, derzeit nur 35,4%. Die US-Amerikaner nehmen mit 22.896 Pilgern den 2. Rang ein; die Deutschen an 3. Stelle mit 5,52% vor den Portugiesen. Die Franzosen mit 2,03% lassen stark nach.

Anfang Dezember `24 führte uns der Weg u.a. nach Finisterra, she. Bericht; vgl. auch Santiago in der Weihnachtszeit.

Will der Camino Frances nicht das Schicksal eines üblichen Wanderweges teilen, sollten sich die Verantwortlichen von St. Jean, Roncesvalles, Pamplona, Logrono, Burgos und Leon mächtig ins Zeug legen; auch die betreffenden Kirchen. Warum nicht die Schönheit des Camino de Navarra (145 km bis Pamplona) herausstreichen, ebenso die der Regionen La Rioja und Kastilien/Leon. Das Mysterium des Camino de Santiago verschwindet langsam aber sicher. Foto: Roncesvalles, 2006.

Dass Roncesvalles letztlich so wenig als Einstiegsort in den Camino Frances ausgewählt wird, erkläre ich mir unter anderem mit der relativ umständlichen Anfahrt: entweder mit dem Taxi von Pamplona, weil zu teuer, oder mit dem Bus von Pamplona, da zu zeitaufwendig. Auch hier könnte die Infrastruktur verbessert werden, oder?

Jetzt endlich scheinen es die Verantwortlichen begriffen haben; sie sprechen plötzlich vom Bedeutungsverlust des Camino Frances, von der Inflation der Jakobswegrouten. Ja, das mag sein. Aber: zunächst sollte man selbst tätig werden, nicht nur reagieren, die „Schuld“ woanders suchen. – vgl. dazu mein Beitrag: Inflation der Jakobswegrouten zum Bericht von gronze.com.

Anmerkung: Die von mir teilweise ausgesuchten Routen und Einstiegsorte sind mehr oder weniger willkürlich ausgewählt. Alle Zahlen ausweislich der Pilgerstatistiken des Pilgerbüros Santiago de Compostela, 11.07.2025.

Anekdote am Rande – vom 20.10.2018

Weil`s so herrlich ist: Pilgern mit Koffer. Dieser kleine Seitenhieb ist allein deswegen existent zu halten, alldieweil der Herr Bischof nicht gerade dafür bekannt ist, die Dogmen der katholischen Kirche zu lehren (der Mainstream verlangt anderes), wie sein Bischofseid es eigentlich von ihm fordert. So folgt auch hier seine Exzellenz dem Beispiel vieler, auf dem Jakobsweg ohne Rucksack zu wandern.

„Bischof Franz-Josef Overbeck verliert Koffer auf Jakobsweg.“ – So die Überschrift eines Berichtes auf dem Portal der deutschen Bischöfe aus 2018. Mit seiner Exzellenz gemeinsam auf dem Weg 500 Pilger aus seinem Bistum Essen. Mitpilger halfen ihm die ersten Tage mit Kleidung aus. Später fand sich der Koffer wieder an. Quelle: Portal der deutschen Bischöfe: katholisch.de.

Nur am Rande. Meine Frau ich pilgerten inkl. unseres ersten Camino Frances von 2006 fünfmal (5x) in Spanien, Portugal und Deutschland. Auf dem Rücken immer ein Rucksack mit bis zu 11 resp. 13 kg. Einen Koffer benutzten wir im Rahmen eines Fototrips u.a. in 2018 zusammen mit Stefan unserem Sohn und ‚Chauffeur‘ quer durch Frankreich bis kurz vor dem spanischen Burgos. Es hatten ja weiland noch so viele Fotos nicht aufgenommen werden können, weil von den Etappen übermüdet, erschöpft oder die Kirchen, etc. geschlossen waren. In 2011 – auf unserem Caminho Portugues – begegneten uns mehrere Bus-Reisegruppen, die sich Pilger nannten ….. Der Bus mit den Koffern in wenigen Hundert Metern entfernt stationiert. – Nun denn, ihnen gehört der Jakobsweg gleichermaßen. Wo steht denn schon geschrieben, wie und mit welchen Hilfsmitteln zu pilgern ist? Ein „Aber“ gibt`s dennoch.

Uns passierte ein in etwa gleiches Schicksal. Unserer beider Rucksäcke, wie die vom Arztehepaar aus Oldenburg, wie Florian aus Potsdam. Lösung: Wir warteten auf den nächsten Tag, schoben eine Extra-Übernachtung in Bilbao ein, vertrauten letztlich der Hinweise des Flugunternehmens, das uns versichert hatte, dass alle Rucksäcke mit der nächsten planmäßigen Maschine kommen würden. Auch diese Geschichte ist in Teilen auf meiner Webseite Dort, wo Pilger aller Länder sich treffen, wiederzufinden.