Die Heilige Woche, in Deutschland Karwoche, beginnt mit Palmsonntag. Die Heiligen Drei Tage – Triduum Sacrum – sind das Herzstück: Gründonnerstag mit dem Letzten Abendmahl Jesu Christi mit seinen 12 Aposteln, Karfreitag mit dem Leiden und Sterben Jesu Christi, Karsamstag als Ruhetag, und Ostersonntag mit der glorreichen Auferstehung des Herrn; das die Welt, wie kein anderes Ereignis zuvor und nachher, verändert hat. Foto: Raffael. 1510. Auschnitt Disputa. Stanza della Segnatura, Vatikanische Museen. Im Fokus des Geschehens Jesus Christus, der Sohn Gottes, herabgekommen zur Menschheit. Foto: gemeinfrei.
Das Exsultet (frohlocket) der Osternacht
Ausschnitte des Exsultets: Vom Diakon in der Osternachtsmesse (in Latein wie) in der Landessprache vorgesungen. Die Wirkung auf die Gottesdienstbesucher ist phänomenal. Jeder wird auf eine eigentümliche Weise davon berührt. Der Text entstammt dem 4. resp. 5. Jahrhundert aus Norditalien resp. Südgallien (heutiges Frankreich); in Anlehnung an die Theologie des berühmten Mailänder Bischofs Ambrosius (4. Jh.).
- Dies ist die Nacht, die unsere Väter, die Söhne Israels, aus Ägypten befreit und auf trockenem Pfad durch die Fluten des Roten Meeres geführt hat.
- Dies ist die Nacht, in der die leuchtende Säule das Dunkel der Sünde vertrieben hat.
- Dies ist die Nacht, die auf der ganzen Erde alle, die an Christus glauben, scheidet von den Lastern der Welt, dem Elend der Sünde entreißt, ins Reich der Gnade heimführt und einfügt in die heilige Kirche.
- Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg.
- Wahrhaftig, umsonst wären wir geboren, hätte uns nicht der Erlöser gerettet.
- O unfassbare Liebe des Vaters: Um den Knecht zu erlösen, gabst du den Sohn dahin!
- O wahrhaft selige Nacht, dir allein war es vergönnt, die Stunde zu kennen, in der Christus erstand von den Toten.
- Dies ist die Nacht, von der geschrieben steht: „Die Nacht wird hell wie der Tag, wie strahlendes Licht wird die Nacht mich umgeben.“
- Der Glanz dieser heiligen Nacht nimmt den Frevel hinweg, reinigt von Schuld, gibt den Sündern die Unschuld, den Trauernden Freude. Weit vertreibt sie den Hass, sie einigt die Herzen und beugt die Gewalten.
- So ist nun das Lob dieser kostbaren Kerze erklungen, die entzündet wurde am lodernden Feuer zum Ruhme des Höchsten.
- O wahrhaft selige Nacht, die Himmel und Erde versöhnt, die Gott und Menschen verbindet!
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Gründonnerstag. Feier vom letzten Abendmahl Jesu Christi
mit seinen 12 Aposteln im Abendmahlssaal in Jerusalem: Fußwaschung. Eucharistie. Weihepriestertum.

Fußwaschung. Jesus wäscht vermutlich Petrus die Füße. Er hat dafür sein weißes (Symbol für die Göttlichkeit Christi) Gewand abgelegt und handelt jetzt als Mensch. – Palma der Junge, 1550 – 1628.
FotoQuelle: commons.wikimedia (17.04.25), gemeinfrei.
Catholic Daily Reflections: Holy Thursday. Mass of the Lord`s Supper. Englischer Text, deutsche Übersetzung möglich. Unser Vorbild für Heiligkeit. Johannes 13,12-15.
- Einsetzung des Weihepriestertums: Begründung der Apostolizität*): ununterbrochene Weitergabe des Priesteramtes von den Aposteln auf nachfolgende Bischöfe bis heute.
- Einsetzung des Altarssakramentes, infolge dessen die heilige Eucharistiefeier bis heute und weiterhin bis zu Christi Wiederkunft realiter gefeiert wird.
- Heute wird sich der Apostel Judas Iskariot ins Spiel bringen, Jesus gegen 30 Silberlinge der Hohepriester (u.a. mit Kajaphas, der maßgeblich an der Verurteilung von Jesus von Nazareth beteiligt war) zu verraten.
- Beginn der Eucharistiefeier häufig erst abends ab 18 Uhr. In vielen Gemeinden weltweit wird es eine Prozession mit dem Allerheiligsten (Monstranz) geben, sie erinnert an Jesu Gang zum Ölberg, wo er in Todesangst (Agonie) betete und verhaftet wurde. Die anschließende „stille Anbetung“ vor dem Allerheiligsten bringt die Eucharistiefeier zum Abschluss.
- Lesungen: Buch Exodus 12.1-8-11-4. Psalmen 116, 12-13.15-16.17-18. 1. Korintherbrief Paulus 11,23-26. Evangelium nach Johannes 13,1-15.
- In den Bischofskirchen und -kathedralen findet zumeist vormittags die sog. Chrisammesse statt mit der Weihe der heiligen Öle für die Taufbewerber, für die Krankensalbung (vormals „Letzte Ölung“) und für die Firmung.
*) Die eine, heilige, katholische (allumfassend) und apostolische Kirche: eingesetzt von Jesus Christus.
Karfreitag: Passion Christi. Leiden und Sterben des Herrn
Beginn des Gottesdienstes (keine herkömmliche Messe) um 15Uhr, dem Zeitpunkt (9. Stunde) des Kreuzestodes Jesu Christi als „Gottesknecht“ nach Jesaja 53 (Altes Testament). – Lesungen: Buch Exodus 12,1-11. Evangelium nach Johannes 18,1-40.49.12 (Leidensgeschichte Jesu Christi: Gefangennahme, Judas, Hohepriester Kajaphas, Verurteilung Pilatus, Geißelung, Kreuzweg, Kreuzigung, Jesus zu Maria und Johannes, Tod, Grablege, Josef von Arimathäa, Nikodemus).
Marienwallfahrtsort Lourdes, 2018. Kreuzweg. Kreuzigung des Herrn, links und rechts die kriminellen Schächer, von denen einer seine Taten quasi in letzter Sekunde bereut. Im apokryphen Nikodemus-Evangelium namentlich mit Dismas erwähnt.
Catholic Daily Reflections, 18. April 2025. Mit Liebe am Kreuz stehen. Johannes 19,25-27.


Kreuzweg, 1. Station, Groom/Texas, USA, 2005 mit Gero im Rahmen der Route-66-Tour. Das riesige Kreuz, – Cross of Our Lord Jesus Christ -, 58 Meter hoch, noch in 32 Kilometer Entfernung zu sehen, zieht Gläubige wie Touristen an: jährlich bis zu rund 10 Millionen Besucher.
Etwas abseits die Jesus-Fountain: „I Am The Way, And The Truth, And The Life. No Man Cometh To The Father, But By Me.“ – John 14:6
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, außer durch mich.
- Der Kreuzweg, in jeder katholischen Kirche plastisch an den Innenwänden vorhanden, erinnert an dieses Geschehen vor rund 2.000 Jahren mit 14 resp. 15 Stationen: vom Beginn der Verurteilung seitens Pontius Pilatus, dem schmerzvollen Weg nach Golgotha, dem Kreuzestod, der Abnahme Jesu Leichnam und letztlich seiner glorreichen Auferstehung.
- Jesus Christus nahm mit seinem Kreuzestod die Sünde und Schuld aller Menschen auf sich. Der Sieg über Hölle, Tod und Grab.
- Ostern dann der Tag der Sündenvergebung, Errettung aus dem Tod, ewiges Leben, der Liebe.
- Der Altar ist schmucklos, die Kreuze verhüllt. In einigen Gemeinden wird auch die Heilige Kommunion gereicht.
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Text YouTube: Dieser Kreuzweg lädt ein, den Leidensweg Jesu mit den tiefgründigen Betrachtungen von Kardinal Joseph Ratzinger (dem späteren Papst Benedikt XVI.) mitzugehen. Die Texte entstanden im Jahr 2005, kurz vor seiner Wahl zum Papst, als Ratzinger vom Heiligen Vater Johannes Paul II. gebeten wurde, die Meditationen für den traditionellen Kreuzweg am Kolosseum in Rom zu verfassen. Mit geistlicher Tiefe, intellektueller Klarheit und einer großen Nähe zum Herzen Jesu führen seine Worte durch die 14 Stationen – von der Verurteilung bis zur Grablegung. In ihnen offenbart sich nicht nur ein Theologe, sondern ein gläubiger Mensch, der die Passion Christi als Lehrweg der Liebe und Erlösung versteht. Dieser Kreuzweg ist eine Einladung zur inneren Sammlung, zur Buße und zur Verwandlung des eigenen Herzens – im Licht des Leidens Christi, das die Welt verwandelt hat.
Der schmerzhafte Rosenkranz erinnert gleichermaßen an das Geschehen. – Der „glorreiche“ Rosenkranz mit der Aufstehung und Himmelfahrt Jesu Christi komplettiert das ganze Rosenkranzgebet.
- 1. Jesus, der für uns (auf dem Ölberg) Blut geschwitzt hat (Lukas 22,39-46).
- 2. Jesus, der für uns gegeißelt worden ist (Matthäus 27,26).
- 3. Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist (Johannes 19,2-16).
- 4. Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat (Johannes 19,17 + Lukas 14,27).
- 5. Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist (Lukas 23,35ff).
Karsamstag. Tag der Grabesruhe Jesu Christi
Er endet mit dem Beginn der Osternachtsfeier von der glorreichen Auferstehung Christi. Nur die Gottesmutter Maria, wie einige wenige Frauen und der Apostel (Johannes), den Jesus liebte, harrten aus, hatten keine Angst, verhaftet zu werden. Rhetorische Frage: Wie hätten wir re-agiert?
Lesungen: Buch Exodus 14,15-31.15.1. Buch Exodus 15,1b-2abcd.3-4.5-6-13.17-18. Römerbrief (Paulus) 6,3-11. Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas 24,1-12
Klosterkirche Zur Schmerzhaften Muttergottes (Blieskastel), Statue Maria im Strahlenkranz.
FotoQuelle: commons.wikimedia (18.04.25), gemeinfrei
Catholic Daily Reflections, 18.04.25
Zitat (dt. automatisierte Übersetzung Catholic Daily Reflections): Der Erlöser der Welt starb einen grausamen Tod am Kreuz. Sein gebrochener Körper wurde ins Grab gelegt. Seine Jünger zerstreuten sich und fürchteten, als Nächstes an der Reihe zu sein. Doch unsere Heilige Mutter hielt Wache in der Hoffnung, dass ihr Sohn bald auferstehen würde.

Weiter im Text Catholic Daily Reflections: Traditionell sind die Samstage im Kirchenjahr der Heiligen Jungfrau Maria gewidmet. Diese alte Tradition entstand unter anderem aus dem Glauben, dass Mutter Maria am Karsamstag in gläubiger Erwartung der Auferstehung Jesu wachte, während andere in Angst und Verwirrung lebten. Sie wusste, dass ihr Sohn auferstehen würde. Sie hatte unerschütterliche Hoffnung. Ihr Glaube war gewiss. Ihre Liebe ließ sie wachsam bleiben, während sie auf die Wiederkunft ihres Sohnes wartete.
Seit Jahrhunderten wird angenommen, dass die erste Person, der Jesus nach seiner Auferstehung erschien, seine eigene Mutter war. Papst Johannes Paul II. glaubte daran. Der heilige Ignatius von Loyola glaubte daran. Und viele andere teilten diesen Glauben im Laufe der Jahrhunderte.
Aus diesen Gründen ist Karsamstag ein idealer Tag, um über das nachdenkliche Herz unserer Heiligen Mutter nachzudenken. In der Heiligen Schrift wird mehrfach berichtet, dass Mutter Maria die Geheimnisse des Lebens ihres Sohnes in ihrem Herzen erwog. Sie war eine der wenigen, die ihm in seinem Todeskampf beistand. Sie stand vor dem Kreuz und dachte betend über sein vollkommenes Opfer nach. Die Heilige Mutter hielt seinen Leichnam in ihren Armen und dachte darüber nach, wohin sein Geist gegangen war. Und heute wacht sie und denkt über seine baldige Rückkehr nach.
Abgestiegen in das Reich des Todes
heißt es im Glaubensbekenntnis der Kirche. Was ist damit gemeint?
„Die Geheimnisse des Tages zwischen der Beisetzung Christi am späten Freitag und der Auferstehung beim Sonnenaufgang des Ostersonntags haben die Neugier – und die Phantasie – der Christusgläubigen seit den frühesten Zeiten beschäftigt und zur Entstehung einer ganzen Reihe von apokryphen Berichten geführt.“ Zitat Ende.
Abstieg der Seele des Herrn in die Unterwelt, in die Vorhölle, in das Reich des Todes. Zitat: MIt dem Diktum: „Hinabgestiegen in die Hölle“ sprengt der Auferstehende die Pforten der Vorhölle, in der die Gerechten des Alten Bundes auf die ihnen verheißene Erlösung warten.
Der Auferstehende – da das menschliche Denken dazu neigt, jedes Ereignis an einem bestimmten Punkt in Raum und Zeit zu verorten, wird für die Befreiung der Vorväter die Zeit zwischen Kreuzestod und Auferstehung angenommen.
Hauptquelle: Teile der apokryphen Pilatusakten (2.-4. Jh.): von den Kirchenvätern anerkannt und genutzt; auch in Anlehung des apokryphen Nikodemus-Evangeliums (310 – 320). Das „descendit ad inferos“ des apostolischen Glaubensbekenntnisses, in modernen Übersetzungen durchaus vertretbar wiedergegeben mit „hinabgestiegen in das Reich des Todes“, gehört deshalb unbestreitbar zu den frühesten Glaubensaussagen der Christenheit.
„Christus aber nimmt den Urvater Adam bei der Hand und führt ihn zusammen mit den anderen Vorvätern, Propheten, Märtyrern und Urmüttern aus der Hölle hinaus. Dabei singen die Erlösten Psalm 118: Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn, Alleluja. Ihm gebührt die Herrlichkeit von allen Heiligen. – Und so kann es Ostern werden.
Ostersonntag – Auferstehung des Herrn
lat. Dominica paschæ in resurrectione Domini, kurz auch: Dominica resurrectionis) ist der ranghöchste und wichtigste Feiertag der Christenheit, das älteste Fest im Kirchenjahr. Kein Ereignis der Weltgeschichte hat je den Lauf der Menschheit so maßgeblich verändert. Lassen wir uns nicht von den a-religiösen resp. anti-christlichen EU-Eliten irritieren. Und dennoch, die katholische Kirche wird als einzige Institution der Welt überleben, was auch immer geschehen mag! Mehr lesen Webseite ➲ Weltkirche – Katholizismus

Marienwallfahrtsort Lourdes, 2014. Kreuzweg. Das Grab ist leer. Der Stein weggerollt. Der Herr ist wahrhaft auferstanden. Er wird wiederkommen am Ende der Tage.
Marienwallfahrtsort Lourdes in den Pyrenäen; 2010, 2014 und 2018 mit Stefan. Kreuzweg, letzte (15.) Station; 6-sprachig.
Mehr lesen zum Wallfahrtsort mit der heiligen Bernadette von Soubirous.

- Die Osternacht beginnt mit der Vigilfeier (heilsgeschichtliche Nachtwache mit Lesungen), der großen Liturgiefeier, der Begrüßung des Osterlichtes,
- Mit dem Gloria geht das Licht in den Kirchen an.
- Taufgedächtnis (an Ostern werden weltweit nach wie vor viele Menschen getauft). Die Anwesenden erneuern feierlich ihr Taufversprechen.
- Verkündigung der frohen Botschaft der Auferstehung. Ostersonntag noch einmal die große Feier. Einen guten Abriß vermittelt katholisch.de
- Alle vier Evangelisten Matthäus (Mt 28,1-10), Markus (Mk 16,1-8), Lukas (Lk 24,1-12) und Johannes (Joh 20,1-10) berichten, jeder von seiner Warte.
- Ostern ist das wichtigste Fest des Christentums. Die Osterbotschaft lautet: Gott hat Jesus von den Toten auferweckt – das Leben ist stärker als der Tod! So erinnern und feiern Christen in aller Welt in der Karwoche und in der Osterzeit die Botschaft von Kreuzestod und Auferstehung Jesu Christi (Erzbistum Wien).
- Lesungen: Apostelgeschichte 10,34a.37-43. Psalmen 118, 1-2.16-17.22-23. Kolosserbrief (Paulus) 3,1-4. aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes 20,1-9
Aus dem Lukasevangelium, 24,1-6:
- „Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab.
- Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht.
- Während sie ratlos dastanden, traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. Die Frauen erschraken und blickten zu Boden.
- Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden…“
Papst Benedikt XVI.
Ostersonntag, 8. April 2012
»Surrexit Christus, spes mea« – »Auferstanden ist Christus, meine Hoffnung« (Ostersequenz). „Möge euch alle die jubelnde Stimme der Kirche erreichen, mit den Worten, die der alte Hymnus Maria Magdalena in den Mund legt, der ersten, die dem auferstandenen Jesus begegnete. Sie eilte zu den anderen Jüngern, und während ihr das Herz im Halse schlug, verkündete sie ihnen: „Ich habe den Herrn gesehen!“ (Joh 20,18). Auch wir, die wir die Wüste der Fastenzeit und die schmerzlichen Tage der Passion durchlebt haben, geben heute dem Siegesruf Raum: „Er ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden!“ Für jeden Christen wiederholt sich die Erfahrung, die Maria Magdalena machte. Es ist eine Begegnung, die das Leben verwandelt: die Begegnung mit einem einzigartigen Menschen, der uns die ganze Güte und Wahrheit Gottes spüren läßt, der uns nicht oberflächlich und vorübergehend, sondern tiefgreifend vom Bösen befreit, uns völlig heilt und uns unsere Würde zurückgibt. Das ist es, warum Maria Magdalena Jesus „meine Hoffnung“ nennt: weil er es war, der sie zu neuem Leben erweckte, ihr eine neue Zukunft schenkte, ein gutes Leben, frei vom Bösen. „Christus, meine Hoffnung“ bedeutet, daß all meine Sehnsucht nach dem Guten in ihm eine reale Möglichkeit findet: Mit ihm kann ich hoffen, daß mein Leben gut sei, daß es erfüllt und ewig sei, denn Gott selbst ist uns so nahegekommen, daß er sich in unser Menschsein hineinbegeben hat.“ Aus: Botschaft zu „Urbi et orbi“, 8. April 2012 |
Quelle: Die Tagespost, 2024.2025
Ostersamstag, 15. April 2006
Ein deutscher Theologe hat einmal ironisch gesagt, das Mirakel einer wiederbelebten Leiche – wenn es denn stattgefunden habe, was er nicht glaubte – sei letztlich unwichtig, es betreffe uns ja nicht.
In der Tat, wenn da nur einer irgendwann einmal wiederbelebt worden wäre, nichts sonst, was sollte uns das angehen?
Aber Christi Auferstehung ist eben mehr, ist anderes. Sie ist – wenn wir einmal die Sprache der Evolutionslehre benützen dürfen – die größte „Mutation“, der absolut entscheidendste Sprung in ganz Neues hinein, der in der langen Geschichte des Lebens und seiner Entwicklungen geschehen ist: ein Sprung in eine ganz neue Ordnung, der uns angeht und die ganze Geschichte betrifft.
Aus: Predigt vom 15. April 2006