Wenn Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen. Klöster. Exzellentes Crowdfunding

Festzumachen bereits im Hochmittelalter, als Mönche sich nicht mehr in ihren angestammten Klöstern beheimatet fühlten, zu den Ursprüngen ihrer Gründungsväter zurückkehren wollten. Warum? Diese Klöster waren über die Jahrhunderte hinweg zu groß, zu mächtig, zu reich, zu lasch in ihrem Glaubensleben geworden, zu groß ihre Nähe zu den Mächtigen der Welt. Das ist heute nicht anders – leider.

Habt keine Angst – Don`t be afraid

Während ich diese Zeilen formuliere, sehe ich auf einem US-TV-Sender live den Münchner Kardinal Reinhard Marx als Teilnehmer / Gast der Münchner Sicherheitskonferenz am 14. Februsr 2025 im Plenum sitzen. Die Rede des katholischen US-Vizepräsidenten J.D. Vance wird ihm nicht gefallen haben, hat dieser sich doch auch gegen die Abtreibung ausgesprochen, davon, dass nicht wieder Kirchen in Europa geschlossen werden dürften (vgl. Sowjet-Zeiten); er bezog sich dabei explizit auf Vorkommnisse in England, Schottland und Schweden, wo Christen u.a. wegen ihrer öffentlichen, gleichwohl stillen Gebeten verurteilt worden seien. –

Zum Ende seiner Rede bemühte J.D. Vance gar Papst Johannes Paul II. mit dessen Aus- und Anspruch in 1978 in : Don`t be afraid – Habt keine Angst.

Karmel Mayerling, 2016. Altarbild von unendlicher Glaubensstärke und Intensität. Oben: Die Dreifaltigkeit: Taube / Heiliger Geist, Gottes Sohn, Gottvater. Darunter Christus umjubelt von Heiligen und Engeln.

Benediktinerklöster

Beispielhaft zu nennen sind die Benediktiner (Benedikt von Nursia, 5./6. Jh.) und die Franziskaner des hl. Franz von Assisi (12./13. Jh.), der ein absolut asketisches Leben führte und das auch von seinen Mitbrüdern verlangte, viele von ihnen aber nicht mitmachen wollen. Letztlich teilte sich in 1517 der Orden – unter anderem in die Observanzbewegung: Einhaltung resp. Rückkehr zu einer strengeren Beachtung der ursprünglichen Ordensregeln. Auf Franz von Assisis erstem Orden gehen zurück die Kapuziner und Minoriten.

Aus den Zisterziensern wiederum, einer Abspaltung der Benediktiner im 11. Jahrhundert, entwickelten sich im 12. Jh. die Trappisten der strengen Observanz. – Ich denke, die Mönche durchleb(t)en bewusst oder unbewusst einen schleichenden Prozess der Angleichung an den Zeitgeist, umgeben sich oder suchen zu häufig die Nähe zu Politikern und Entscheidungsträgern von Wirtschaft, Gesellschaft und Medien; s.o..

Wo bleiben die mahnenden Worte gegen die Verweltlichung

der vatikanischen Kurie, wo die mahnenden Worte selbiger Thematik an die jeweiligen Bischofskonferenzen? Wo die der Anprangerung der weltweiten Christenverfolgung heute? wo die unmissverständlich formulierte Adresse an die Staatsmänner und -frauen der betreffenden Länder? –

Sie alle sollten sich Antonius von Padua (11./12. Jh.) zum Vorbild nehmen, der absolut keine Scheu hatte, offen und direkt Missstände innerhalb der Kirche wie in der Gesellschaft mutig anzusprechen; später dann ein Petrus Canisius (16.Jh.); beide lebten ein einfaches Leben (ohne Chauffeur), rieben sich für die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche auf, sorgten für die Re-Katholisierung weiter Teile Europas mittels Authentizität und christusorientieren Predigten.

Heute sehe ich sorgemachende Tendenzen in einigen Klöstern

In Maria Laach betreiben die Benediktiner-Mönche ein Viersterne Seehotel.

In Heiligenkreuz verabsolutiert man den Novus Ordo versus den Vetus Ordo / Ordo Missae, also die Neue Messe nach dem 2. Vatikanischen Konzil 1969 zu Lasten der „Überlieferten heiligen Messe aller Jahrhunderte“ (englischsprachig TLM – Traditional Latin Mass; Mass of the Ages); obschon man wissen sollte, dass Benedikt XVI. ein Anhänger der Missa Tridentina war.

Jeder Student der Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz,

so mein Kenntnisstand, muss explizit beim Eintritt erklären, dass er die Neue Messe bevorzugt; ähnlich formuliert vom Rektor der Hochschule em. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Klausnitzer in Bezug zu den Ergebnissen der Liturgiereform in Folge des 2. Vatikanischen Konzils 1965. Prof. Klausnitzer meinte, sich dabei auf einige Aussagen des vormaligen Papstes Benedikt XVI. beziehen zu können. Das ist mitnichten korrekt! – vgl. dazu Benedikts XVI.Abschiedsrede am 13. Februar 2013. , in der explizit gegen Formen der Neuen Messe Stellung bezog.

Auch ist festzustellen, dass, je größere Ausmasse ein Kloster, ein Stift, annimmt, je größer in der Regel auch der Formalismus, die Bürokratie; wie halt im Leben as well.

Das Crowdfunding in Heiligenkreuz muss exzellent sein: Spender, Sponsoren und Mäzene größerer Art im Hintergrund. Papst Franziskus spricht allerdings der armen Kirche das Wort, die an die Ränder der Gesellschaft gehen sollte.