Von Rose Hu: Am 16. April 1949, 16-jährig in Shanghai katholisch getauft. Wenige Jahre später für sechsundzwanzig (26) Jahre in chinesischen Arbeits- und Umerziehungslagern interniert – wegen ihres katholischen Glaubens und ihrer Mitgliedschaft in der „Legion Mariens“. Foto: Conspiration des juifs. (gemeinfrei, 10.04.25)
Sie beschreibt neben ihrer eigenen Geschichte (Familie + Ereignisse um ihre Freundinnnen) gleichermaßen den Roten Terror (Mao Zedongs Unterdrückung der Christen und die Umformung Chinas), den heroischen Einsatz mehrerer einheimischer wie ausländischer Priester, etc. Auch geht sie auf das Wirken des hl. Franz Xaver (Javier am Camino Aragones, Spanien) im 16. Jh. ein. – In 1989 Emigration in die USA; dort die Tradition und die heilige Messe im Tridentischen Ritus wiedergefunden.
Ich mag die vielen geschilderten Grausamkeiten
der Mitarbeiter und Lager-Aufseher der chinesischen Kommunisten nicht wiedergeben. Man kann es sich nicht vorstellen. Zigtausende verhungerten schlichtweg, mussten schlimmste Demütigungen und Strafen über sich ergehen lassen, auch von Lagerinsassen, die zuvor vom katholischen Glauben abgefallen waren: Nonnen und Priester. Und das Ergebnis? Überall dort, wo die katholischen Gefangenen ein glaubwürdiges, heroisches – katholisches – Zeugnis bis zur physischen und psychischen Selbstaufgabe zeigten, ließen sich „Heiden“ katholisch taufen, wie in den ersten drei Jahrhunderten des Christentums.
Und was tun wir heute?
Mehrheitlich wenden wir uns, ob Kleriker, Ordensleute und/oder Gläubige, dem laisierten Mainstream zu, geben kein oder nur ungenügendes Zeugnis unseres christ-katholischen Glaubens ab. – Rose Hu schrieb auch über ihre Erlebnisse in den USA. Sie traf auf katholische Priester, die noch nicht einmal den Rosenkranz beten konnten.
Wie auch mir vor gar nicht langer Zeit geschehen, traf sie einmal auf einen Priester, der die Heilige Messe deshalb nicht zelebrieren wollte, weil zu wenige Gläubige sich eingefunden hatten. Man muss dazu wissen, vor dem Konzil 1962/65 „musste“ jeder Priester täglich die Heilige Messe feiern, mit oder ohne Gläubige. Deshalb gibt es auch und gerade in den großen Kirchen die vielen Seitenaltäre.
Kritik an der China-Politik des Vatikans
Auch heute seien unzählige Gläubige, die Christus nicht verraten wollen, in chinesischen Arbeitslagern gefangen. Ob das dem Vatikan bewußt ist? Jedenfalls bringt Rose Hu (am 13. Oktober 2012, dem Jahrestag der Erscheinung der Jungfrau Maria in Fatima) verhaltene Kritik an der China-Politik des Vatikans zum Ausdruck, denn immer noch gäbe es die offizielle katholische Kirche (von der Partei Chinas 1957 als „Katholisch-Patriotische-Vereinigung“ genehmigt) und die Untergrundkirche.
Schätzungen 2024: Einführung: (S. 17): 80er Jahre: ca. 17 Mio. Protestanten, 12 Mio. Katholiken in der offiziellen Kirche und ca. 45 Mio. in der Untergrundkirche. Schätzungen für das Jahr 2000: 58 Mio. Untergrund-Katholiken.
Zahlen 1949: ca. 1,2 Mio. Protestanten, 3 Mio. Katholiken. Nach der Machtübernahme der Kommunisten in 1949 wurden nahezu alle Priester und Missionare vertrieben oder verhaftet. 1950 gab es 5.500 Missionare in China, 1955 nur noch ein Dutzend.
Buch erhältlich im Sarto Verlag, Bobingen; 2. Auflage 2024.