Meditation unerwarteter Tod.
Warum hat Gott das zugelassen? Fragen sich nicht nur a-religiös gestimmte Menschen, wenn sie den Tod eines nahen, vielleicht sehr jungen Angehörigen beklagen. Sie hadern mit Gott, der zuvor keine entscheidende Rolle in ihrem Leben gespielt hatte. Vor wenigen Wochen hatten sie noch Jesu Wunder hinterfragt, über den heiligen Apostel Jakobus in der Gruft der Kathedrale von Santiago de Compostela fabuliert. Und jetzt? Jetzt wird Gott bemüht, angeklagt. Zunächst verständlich; jedoch …
Lebt so, dass ihr jederzeit vor eurem Herrgott treten könnt
Das Evangelium vom 25. Oktober 2023 geht auf den unerwarteten Tod ein. Nachzulesen bei Lukas 12, 35-48. Kernauslegung der Gleichnisse Jesu an seine Jünger: Seid wachsam, lebt so, dass ihr jederzeit vor eurem Herrgott treten könnt – mit reinem Gewissen.
Es ist also ratsam, über diese „Stunde, die man nicht erwartet“, nachzudenken, jeden erlebten Moment eines jeden erlebten Tages als Gnade Gottes zu betrachten. Dann ist es nicht mehr gar so schwer, mit dieser fortwährenden Erwartung zu leben, dass unser Herr möglicherweise noch heute zu uns kommen kann.
Auch die US-amerikanischen Autoren von Catholic Daily Reflections (s.u.) haben letztlich keine erschöpfende Antwort auf die Frage aller Fragen. Der gläubige Christ wird sich an den Herrgott wenden, Jesus Christus vertrauen. Bischof Oster aus Passau hat dazu einige passende Worte gefunden.
Lass` das Licht der Nächstenliebe erstrahlen“
Catholic Daily Reflections deutet darüber hinaus die Perikope vom Vortag 24. Oktober 2023, wie der Mensch in seinem Leben, wie der Pilger auf seinem Camino de Santiago, auf den Willen Gottes reagieren kann. „Bleib` nicht in der Dunkelheit der Sünde oder Unwissenheit“ oder „Lass` das Licht der Nächstenliebe erstrahlen“ oder „Lass` das Licht der Wahrheit in deinem Geist erstrahlen.“ Und weiter heißt es: „Denke heute über den lebenslangen Weg deines Glaubens und Dienstes für Gott nach.“
„Christsein ist nicht einfach etwas, in das der Mensch einfach hineingeboren wird.“ – „Denke darüber nach, was du im Laufe deines Lebens getan hast, um diesen Glauben täglich zu vertiefen und zu stärken.“ – „Es gehört zur Größe der Gnade (Gottes), dass sie unsere Mitwirkung wünscht.“ – Romano Guardina (1885-1968). – Es sollte nie zu spät sein. Von Kaiser Konstantin dem Großen (4. Jh.) sagt man, dass er sich auf dem Sterbebett hat taufen lassen.
Vgl. auch „Meditation auf dem Camino“.