Warum dieser Affront auch noch gegenüber seinem verstorbenen Vorgänger Benedikt XVI., der die Zelebration dieser Messe explizit in 2007 bestätigt hatte?
Warum der Affront gegenüber den Heiligen der letzten tausendfünfhundert Jahre? Wird diesen Heiligen nicht letztlich nachträglich eine Rückwärtsgewandtheit attestiert, jeweils nicht auf der Höhe der Zeit gewesen zu sein? Impliziert der Papst nicht auch seinen Jesuiten-Ordensgründer Ignatius von Loyola? Ignatius zelebrierte im 16. Jh. natürlich diese von Franziskus in Abrede gestellte erhabene Messe: Latein/Landessprache, Altar geostet; she.
Foto aus 2014. Sanctuarium in Loyola.
Eine mögliche Antwort gibt Joachim Heimerl, Österreichischer Priester und Publizist (20.02.24): Der Kampf des Papstes gegen die „alte Messe“ – ein Kampf gegen die Kirche. Quelle: Summorum-pontificum *)
THE SPECTATOR titelte schon am 7. Januar 2015: Pope versus church. Damian Thompson on a civil war within Catholicism,.
*) Auszüge: (…) Dem Papst geht es nicht um schöne Riten oder Latein; stattdessen ist Franziskus der Ansicht, das zweite Vatikanische Konzil habe die Reform der Kirche von der Reform der Messe abhängig gemacht. – Wer nur ein wenig informiert ist, weiß, dass das falsch ist. (…)
Aber was sagt die Verfolgung der alten Messe über Franziskus? Eine einfache Antwort wäre die, dass er – wie die meisten Jesuiten – keinen Sinn für Liturgie hat. Noch schlimmer: Die Messe ist für ihn nur ein Vehikel der Kirchenreform, das heißt: sie ist letztlich ein politisches Instrument. Die lieblosen, ja verstümmelten päpstlichen Liturgien, die wir derzeit erleben, legen davon ein beredetes Zeugnis ab. (…) Der Kampf gegen überlieferte Messe, ist ein Kampf gegen die Wahrheiten der Kirche. Das heißt aber auch: alte und neue Messe sind miteinander unvereinbar. Johannes Paul II. und Benedikt XVI. versuchten hier einen pragmatischen Ausgleich zu schaffen: Beide Messformen existierten nebeneinander. (…) Unter Franziskus haben sich die Dinge nun zugespitzt. Für ihn steht die kirchliche Einheit nicht mehr an erster Stelle. Ihm geht es vor allem um die Durchsetzung seiner Reformen und nur von diesem Standpunkt aus wird seine Haltung zur überblieferten Messe verstehbar: Franziskus geht es um die Ablehnung der kirchlichen Tradition insgesamt. (…) Insgesamt bleibt die Messe auf die Definition eines „Mahles“ beschränkt, von der Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers ist keine Rede mehr, vom Lobopfer an die Heiligste Dreifaltigkeit und vom Sühneopfer fehlen jede Spur. (…) „Die Rolle des Priesters ist minimalisiert, entstellt, verfälscht (….) er unterscheidet sich in nichts mehr von einem protestantischen Religionsdiener“. (…) dass Papst Pius V. (16. Jh.) jeden mit dem Anathema (Kirchenbann) belegt habe, der Hand an die überlieferte Messe zu legen wage. – Und auch wenn diese Warnung vor dem „Zorn des allmächtigen Gottes“ damals an Paul VI. gerichtet war, gilt sie heute für Franziskus noch ebenso. Schlussendlich ist jeder Papst eben nur ein Verwalter, von dem der Herr klare Rechenschaft fordern wird (vgl. Lk 16,1-9).