Jakobus kehrt nach Spanien zurück. Translation der sterblichen Überreste des Apostels. Meine Legende

Iria Flavia (heutiges Padrón). „Mitte des 1. Jahrhunderts. Seit Stunden wartet der iberische Ritter am Flussufer der Ria (heute Rio Sar bzw. Rio Ulla), an einem Meilenstein, den die Römer hier gesetzt hatten, dem pedrón.“ – Weiterlesen unten

Padrón. Caminho Portugues. Iglesia de Santiago Apóstol. Darstellung der Translation des Leichnams des Apostels Jakobus.

Ob Legende oder nicht, viele Christgläubige sind, wie ich, davon überzeugt, dass sich die leiblichen Überreste des Apostels Jakobus im Schrein der Kathedrale von Santiago de Compostela befinden. Eine „Legende“ spricht von zwei Jüngern, Atanasio und Teodoro, die den Leichnam des Heiligen mit Hilfe von Engeln über das Meer geführt haben – der Translation von Israel an die Westküste Hispanias. *)

Es wird nicht mehr lange dauern, von weitem sieht er schon das Schiff, das den toten Apostel hierherbringen soll. Von Engeln auf wundersame Weise übers große Meer geführt, unterstützt von den Getreuen des Jakobus, nämlich Atanasio und Teodoro. Unwillkürlich schießen dem Ritter die Gedanken durch den Kopf: Ja, Jakobus war schon einmal hier gewesen. Dort drüben, fast mit den bloßen Augen zu sehen, hatte der Heilige seine erste Predigt auf iberischem Boden gehalten, dort, wo er sich selbst hat bekehren lassen, als einer der wenigen.

So, und nun kehrt der Heilige doch noch zurück, in sein Spanien. Schon bald wird der Ritter Atanasio und Teodoro helfen, den enthaupteten Leichnam ins Landesinnere zu bringen, auf einem Ochsenkarren nach Compostell. Voller Freude sieht er das helle, gleißende Sternenlicht, das das Boot und den Apostel umgibt. Hatte nicht auch der Stern von Bethlehem den Weisen den Weg zur Krippe Jesu gezeigt?

Das Pferd scheut, reist sich vom Stein los, galoppiert geblendet in die Fluten der Ria. Minuten später liegt der Ritter auf den Planken des Schiffes, über und über bedeckt mit Muscheln, mit Jakobsmuscheln. Wie hat das geschehen können? Ja, so muss es gewesen sein. Der heilige Jakobus hat ihn gerettet, seine Getreuen ihn auf jeden Fall ins Boot gezogen. Und jetzt liegt er da, immer noch benommen vom Sturz ins Wasser, hunderte von Muscheln auf seinem Körper. Er wird einige mitnehmen, zum Zeichen seiner wundersamen Rettung.

Ja, so könnte es sich doch abgespielt haben, oder?

Heute gedenken die Gläubigen einmal im Jahr dieses Ereignisses und wallfahren zum portugiesischen Santiaguino do Monte, zum Jaköbchen vom Berge. Der römische Meilensteinder pedrón, an dem das Boot des Heiligen festgemacht hatte, befindet sich heute in der Jakobuskirche in Padron, in der Iglesia de Santiago Apóstol, rd. 25 km von Compostela entfernt. Neben diesem wertvollsten Stück der Jakobstradition gibt es dort Steininschriften, denen weiteres über die Heiligenlegende zu entnehmen ist. Der erste Erzbischof von Santiago de Compostela, Diego Gelmírez (1069 – 1149), ließ am Ufer der Sar nicht nur einen Hafen (Kai) anlegen, er kümmerte sich auch um die Rekonstruktion der vorhandenen Kirche.

Pedron – römischer Meilenstein

Padron. Iglesia de Santiago Apostol. Pedrón.

Der römische Meilenstein, der pedrón, an dem das Boot des Heiligen festgemacht hatte, befindet sich heute in der Jakobuskirche in Padron, in der Iglesia de Santiago Apóstol. Neben diesem wertvollsten Stück der Jakobstradition gibt es dort Steininschriften, denen weiteres über die Heiligenlegende zu entnehmen ist.

Der erste Erzbischof von Santiago de Compostela, Diego Gelmírez (1069 – 1149), ließ am Ufer der Sar nicht nur einen Hafen (Kai) anlegen, er kümmerte sich auch um die Rekonstruktion der vorhandenen Kirche.