Ein wunderbares Werk von Alfonso Moreno; erstellt in 2011-2012. Zu bestaunen im Airport, Departure. Schade, dass es offensichtlich so wenig Anklang findet, zumindest an jenem 10. Dezember 2024. Andererseits gut, so konnte ich problemlos in Ruhe Fotos schießen; wir waren nahezu die einzigen. Dagegen, nur wenige Meter entfernt zu sehen die auf ihren Rückflug nach Madrid wartenden Passagiere mit ihrem Mobile in der Hand, irgendwelche Spiele tippen, neben sich ihre Kinder, die gleiches tun. Das nennt man wohl moderne Kommunikation.
Impressionen. Hypothetische Rekonstruktion SdC im 13. Jahrhundert
Nachstehend einige Fotos des mittelalterlichen Santiago de Compostela – direkt angrenzend das mittelalterliche Modell der Kathedrale von Santiago. Hierauf werde ich in einem gesonderten Bericht zurückkommen. Den betreffenden vom Autor gelieferten Text werde ich nachliefern. Quelle: vgl. Foto unten.
Der Pilger stört
Schaut man sich die Fotos an, betrachtet den bemerkenswerten Aufgang der Westfront, versetzt sich in die Situation der Millionen Pilger, die vor uns staunend den Portico de la Gloria durchschritten haben, wird einem weh ums Herz. Warum? Die Protagonisten der Kathedrale haben den Aufgang einfach geschlossen; Aufgang wie Portikus sollen geschützt werden – der in 2018 durchgeführten Restauration wegen. Für mich ein Unding! Der Pilger stört offensichtlich.
Im Mai 2006 noch nicht
Auszug Reisebericht Westwärts nach Galicien
„Vor uns die Kathedrale in voller Pracht, leicht überzogen mit grüner Patina. Ich drehe mich, schaue staunend, lasse die Kamera arbeiten, ringsum nur interessante Gebäude, wende mich Elke zu, nehme sie in den Arm, viel zu spät. Bemerke allmählich, dass sie weint — vor Glück. Ich bin zu sehr mit dem Fotografieren beschäftigt gewesen. Jetzt fällt auch von mir alle Last ab.
Meine, tapfere, willensstarke Frau, du hast viel geleistet. Ich hab`s genau ausgerechnet: knapp vierundzwanzig Kilometer pro Etappe, zwischen dreizehn und fast vierzig jeden Tag gewandert, gepilgert. Du mit satten zehn Kilo auf dem Rücken, ich mit rund zwölf, auch zu viele. Ich bin dir dankbar, dass du dich auf dieses Abenteuer, auf diese Strapazen eingelassen hast. Das war nicht einfach. Hitze, Berge, Matsch, Regen, Einsamkeit, überfüllte Herbergen, Erschöpfung pur, aber eben auch Freude, Genugtuung, Gottvertrauen —zusammen im Gleichschritt und Gleichklang. Das muss uns erst `mal einer nach machen.
Minuten später steigen wir die Stufen hinauf, wie Millionen Pilger vor uns, wie Millionen nach uns. *) – Elke kann ihre Anspannung noch immer nicht verbergen, gelangen zum Portalbereich, durchschreiten den Portico de la Gloria, den Portikus der Herrlichkeit, ein Meisterwerk von Meister Mateo aus dem 12. Jahrhundert.
Ich bin überwältigt, wirklich. Wir werden nicht gestört, werfen einen ersten Blick in das Gotteshaus, dem Ziel unserer Träume. Elke verharrt minutenlang bei der Marienstatue; wollen Jakobus danken ….“
*) Anlage Wie Millionen nach uns. Nein, das ist jetzt vorbei. Meine Enttäuschung ist immer noch nicht abgeklungen – über diesen Frevel (ich weiß, ein hartes Wort!). An alles hatte ich gedacht, nur nicht daran, mich vor Antritt der Reise zu vergewissern, dass die Haupteingänge auch geöffnet sind, nicht darüber, dass die Kathedrale nur über einen Seiteneingang zu betreten ist, wo die Security Taschenkontrolle durchführt, sodass die Warteschlange immer länger wird. Das hieß in unserem Fall, wir mussten uns am Sonntag schon 75 Minuten vor Beginn der Heiligen Messe anstellen, um einen guten Sitzplatz zu ergattern. Übrigens, die Mitnahme von Rucksäcken war schon lange zuvor verboten worden. – Man muss ferner wissen, dass auch das Nordportal mit der Azabacheria‐Fassade geschlossen ist, nur als Ausgang zu nutzen, so jedenfalls im Dezember 2024.
Auch das kann ich nicht nachvollziehen. Warum? Auszug Reisebericht: Das Nordportal an der Praza de Immaculada ist nämlich der eigentliche Pilgereingang.
(Heute von Sicherheitskräften bewacht)
Anno Domini 1765 entworfen von Lucas Caaveiro, nachdem das alte Tor des Paradieses (Francigena) 1758 wegen seines Verfalls abgerissen werden musste. Dieses alte Tor wird auch im Codex Calixtinus erwähnt. Davor hatte ein Brunnen aus dem Jahre 1122 gestanden, von dem gesagt wurde, er habe kein Gegenstück in der ganzen Welt. Auf den Giebeln steht der Hl. Jakobus als Pilger, flankiert von den knienden Figuren Alfons III. und Ordonos II.