Nicht unbedingt. Bei guter Vorbereitung *) des Camino wohl ein Genuß, einen völlig anderen Camino Frances kennenlernen dürfen. Es muss ja nicht der komplette von St. Jean aus sein. Warum nicht von Leon (gute Anreise inklusive) aus starten mit ca. 320 km? In 12 bis 15 Tagen gut zu schaffen.
Ohne Eile pilgern, wandern, zumeist für sich allein, keine brütende Hitze, keine Menschenmassen also, viel Zeit für das Meditieren, dem Gespräch mit dem Herrgott. Leider schließen auch viele Herbergen ihre Pforten. *) Deshalb sich genauestens erkundigen und abchecken, welche Herbergen tatsächlich in der Wintersaison geöffnet haben. Notfalls dürften ja die Hostels (Hotels) geöffnet sein – auch das sollte geprüft sein.
Aber: Ihr müsst mit sehr schlechtem Wetter rechnen, Stürme, Dauerregen, Schneefälle (Montes de Leon, Cruz de de Ferro, O Cebreiro). Also: beste Ausrüstung ist zwingend gegeben. Ich will nicht verhehlen, beim Studium mehrerer betreffender Webseiten gab es auch Stellungnahmen von Pilgern, die entnervt vorzeitig den Rückflug angetreten haben.
Eine gute Vorbereitung beinhaltete für mich, auch zu eruieren, welche Gotteshäuser, Kirchen, Kathedralen alltags offen sind. Wo kann man mit dem Herrgott, mit der Jungfrau Maria und Gottesmutter resp. mit dem Apostel Jakobus denn besser sprechen, als vor der Marienstatue, dem Jakobusbildnis oder vor dem Hochaltar mit dem Allerheiligsten? Allein in der Bank.
Inspiriert hat mich ein Artikel in der TAGESPOST (katholische Wochenzeitung) vom 19. September 2024: Mehr Kirchen als Pilger, von Sven Rahn. Er beschreibt allerdings den Camino del Invierno, 250 km von Ponferrada in der Provinz Leon, über O Cebreiro, der Weinregion Valdeorras, etc. Der Autor geht vor allem auf die am Wege befindlichen sakralen Bauten ein, zum Beispiel auf die im 8. Jh. erwähnte Kirche des San Pelayo von Diomondi oder Zitat: „Da ist der Convento de Santo Estevo de Ribas de Miño aus dem 12. Jahrhundert. Gebaut an einem Steilhang über dem Fluss Miño scheint die Kirche über den Weingärten zu schweben.“
Übrigens: es soll auch eine Nachttour für die Kathedrale von Santiago de Compostela angeboten werden. Wir werden, so es Gott will, es im Winter des Jahres testen.