Papst Franziskus attestiert Priestern der „Alten Messe“ Affektstörungen. Gegenentwurf Bischof Marian Eleganti

Wo bleibt die Barmherzigkeit des Stellvertreters Christi? Denn: Franziskus wirft nicht nur den Priestern, sondern auch den Gläubigen der Messe aller Zeiten „sektiererische Modernität“ vor. – In seiner Autobiografie „Hoffe“ attestiert er ihnen weiterhin Affektstörungen, Verhaltensprobleme, persönliches Unwohlsein und ernsthafte Unausgeglichenheit. – Foto: Heilige Messe nach dem überlieferten Ritus im Petersdom.

  • „Und selbst wenn der Papst ein fleischgewordener Teufel wäre, statt eines gütigen Vaters, so müssten wir ihm dennoch gehorchen, nicht seiner Person wegen, sondern Gottes wegen.
  • Denn Christus will, dass wir seinem Stellvertreter gehorchen.“ (Brief 207)

ist es schwer verdaulich, wenn ein Heiliger Vater Priester und Gläubige in dieser Art und Weise, man muss es schon sagen, verunglimpft. Nachzulesen in seinem Buch deutsche Ausgabe „Hoffe – Die Autobiografie“ auf Seiten 263 bis 266, Kösel-Verlag 2025. Als Pontifex maximus, als Brückenbauer, sollte seine Heiligkeit ausgleichend wirken, die verschiedenen Flügel des Katholizismus zusammenführen, zumal wenn er weiß, dass sein Vorgänger Papst Benedikt XVI. ein erklärter Freund der Messe aller Zeiten war; froh und dankbar sein, dass es mittlerweile weltweit so viele Gläubige gibt, die teils zig Kilometer fahren, um an der Messe aller Zeiten teilnehmen zu können.

*) Katharina von Siena: 25.03.1347 (als 24. Kind) – 29.04.1380. Mystikerin, Kirchenlehrerin, Beraterin mehrerer Päpste (für die damalige Zeit äußerst ungewöhnlich), bereits 1461 heilig gesprochen. Gedenktag: 29. April. Mehr lesen Heiligenlexikon

  • Katharina 1374 an Pietro Gambacorti, den Stadtherrn von Pisa: Was nützte es, teuerster Vater, wenn wir die Herrschaft über die ganze Welt besäßen, aber nicht über unsere Laster und Sünden? …
  • Ich bitte Sie, nehmen Sie die göttliche Gerechtigkeit zur Richtschnur in Ihrem Amt. Lassen sie sich beim Rechtsprechen weder durch Zuneigung noch durch Hass, sondern einzig vom göttlichen Recht leiten.
  • Katharina 1377 an Papst Gregor XI.: Ich möchte Sie bitten, Frieden zu gewähren unter jeder Bedingung, einzig mit Rücksicht auf Wahrung Ihres Gewissens.
  • Sie müssen auf friedliebende Personen hören, nicht auf Kriegshetzer, selbst wenn man den Krieg nur aus Eifer für die Gerechtigkeit führen sollte.

Quelle: Heiligenlexikon (05.03.25)

Die Vorwürfe gelistet

  • Zitat kath.net: Mit den Priesteramtskandidaten der „Alten Messe“ stimme meistens etwas nicht, etwas, das sie dazu treibt, ihre Persönlichkeit hinter starren und sektiererischen Konzepten zu verbergen.“

2018. Rom. Vatikan. Petersdom. Hauptaltar. Heilige Messe nach dem überlieferten Ritus (Missa Tridentina) in St. Peter. Anlässlich der Internationalen Wallfahrt Summorum Pontificum. An dieser Messe nahmen Prälaten, Bischöfe, wie auch Kardinal Raymond Burke aus den USA teil.

Jahre später darf die Messe aller Zeiten, im Petersdom jahrhundertelang gelesen, nicht mehr in St. Peter zelebriert werden; auch nicht mehr die Stillmessen. *)

  • Die Einstellung der Priester der „Alten Messe “ (Zitat): „geht meist einher mit kostbaren, kostspieligen Gewändern, mit Stickerei, Spitzen und Stolen.“ Dies sei keine Freude an der Tradition, sondern blanke Zurschaustellung von Klerikalismus, keine Rückkehr zum Heiligen, sondern sektiererische Modernität.“ 
  • Zitat: „Manchmal verbergen sich hinter diesen Kostümierungen ernsthafte Unausgeglichenheit, Affektstörungen, Verhaltensprobleme oder ein persönliches Unwohlsein, das instrumentalisiert werden kann“.
  • Zitat kath.net: „Der Traditionalismus, das in jedem Jahrhundert neu auftretende Beharren auf ‚Rückständigkeit‘, ist eine soziologisch interessante Erscheinung, nimmt er doch stets Bezug auf eine angeblich vollkommene Zeit, die aber jedes Mal eine andere ist“, schreibt der 88-Jährige.

Anmerkungen: Damit greift der Papst indirekt wie direkt nicht nur seinen Ordensgründer Ignatius von Loyola an, der natürlich im 16. Jh. der überlieferten Lehre, der Tradition und der Messe aller Zeiten verpflichtet war, er attestiert auch mittelbar wie unmittelbar den Heiligen aller Zeiten eine gewisse Rückständigkeit.

Der Gegenentwurf mit Bischof Marian Eleganti

Alte Messe vs Neue Messe

Im Podcast Kontrafunkt Menschenbilder: Das dritte Gebot, moderiert von Giuseppe Gracia, nimmt Weih-Bischof Marian Eleganti aus Zürich Stellung nicht nur zum 3. Gebot „Du sollst den Tg des Herrn heiligen“, er geht auch auf die „Tridentinische Messe“ ein – Kurzform „Alte Messe“. Er beklagt, wie der Moderator, die häufig arg verfremdeten Gottesdienste der Diözesangemeinden in der Schweiz wie in Deutschland. Viele Gläubige würden deshalb nicht mehr in die Kirche gehen; sie wollten von keiner NGO-Politik, vielmehr von der Frohen Botschaft Christi hören.

Der Bischof verweist auf die (negativen) Folgen der Liturgiereform nach dem 2. Vatikanischen Konzil und geht sodann näher auf die Tridentinische Messe ein, die besonders in den USA beliebt sei. (Anmerkung: beliebt auch in allen Gebieten Deutschlands). Dort stehe Gott im Mittelpunkt der Gottesdienste, die Hingabe Jesu Christi und kein Getue – aber keine Klimabotschaften, etc.

Foto: Rom 2018. Missa Tridentina.

Der Bischof verweist auf die (negativen) Folgen der Liturgiereform nach dem 2. Vatikanischen Konzil und geht sodann näher auf die Tridentinische Messe ein, die besonders in den USA beliebt sei. Dort stehe Gott im Mittelpunkt der Gottesdienste, die Hingabe Jesu Christi und kein Getue – aber keine Klimabotschaften, etc.

Zum Nachhören bitte ab Minute 19,10 einklicken – bis ca. Minute 25. Seine Exzellenz geht auch auf die Eucharistie näher ein; auf die Vergegenwärtigung des unblutigen Opfers Christi. Es lohnt, hineinzuhören.

  • Geprägt von Glaubensstärke, Schönheit, Intensität, Ehrfurcht, Form, Wahrheit, Reinheit, Mysterium.
  • Der Gläubige erkennt in ihr den überlieferten, nicht verwässerten Glauben, der bis auf die Apostel zurückgeht.

Stillmesse an einem Seitenaltar. Der Priester ganz für sich allein. Gläubige können sich anschließen.

In früheren Zeiten war es die vornehmste Pflicht eines jeden Priesters, jeden Tag die heilige Messe zu feiern. Allein von daher die vielen Seitenaltäre vor allem in den Kathedralen.

  • Et unam sanctam catholicam et apostolicam Ecclesiam.
  • Übersetzung: Ich glaube an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.

Heilige, die die Messe aller Jahrhunderte zelebriert haben

Ignatius von Loyola, 16. Jahrhundert. Exakt der gleiche Ritus wird auch heute vollzogen. Der Minstrant hält dem Priester das Gewand, sinnbildlich Jesus Christus.

Ist es nicht bewegend zu wissen, wer über die Jahrhunderte hinweg genau diese Heilige Messe, genannt „Alte Messe“, Missa Tridentina, etc., zelebriert, mit genau diesen Worten gebetet, genau am gleichen Tag im Jahr dasselbe Evangelium verkündet oder gehört hat? Nur um sehr wenige zu nennen.

Ich kann es mir beim besten Willen nicht wirklich vorstellen. Das darf er nicht wollen. Ein Blick auf YouTube genügt zu erkennen, wieviele Spots / Podcasts junger, begeisterter Anhänger der TLM – der Traditional Latin Mass – es gibt.

  • Bischof Isidor von Sevilla (6./7. Jh.), Karl der Große (8./9. Jh.), Bernhard von Clairvaux (11./12. J.), Papst Calixt II (11./12. Jh, Franziskus von Assisi (12./13. Jh, Gründer der Franziskaner); Dominikus (13. Jh., Gründer des Ordens); Codex Calixtinus); Katharina von Siena (14. Jh.), Nikolaus von Flüe (15. Jh.); Teresa von Avila (16. Jh.), der junge Martin Luther (15./16. Jh.),
  • die Ordensgründer der Jesuiten Ignatius von Loyola (15./16. Jh.) , Petrus Canisius (16. Jh.), Franz Xaver (16. Jh.), wohlgemerkt des Ordens, dem Papst Franziskus angehört!
  • Thomas Morus (15./16. Jh.); Margareta Maria Alacoque (17. Jh.); Alfonso Maria de Liguori (17./18. Jh.); Pfarrer von Ars (18./19. Jh.), Kardinal John Henry Newman (19. Jh.), Charles de Foucauld (19./20. Jh.), Gilbert Keith Chesterton (19./20. Jh.), Edith Stein (19./20. Jh.), Paul Claudel (19./20. Jh.),
  • die Päpste Pius X., Pius XII., Johannes XXIII., wie auch noch Papst Paul VI. (alle 19./20. Jh.) während der Konzilstage 1962 bis 1965; und, ich bin mir ganz sicher, Papst em. Benedikt XVI. (20./21.Jh) wird es in seinen Privatmessen gleichermaßen getan haben.

soll der Heilige Vater sich zur christlich-lateinischen Tradition versus buddhistische, moslemische und hinduistische Traditionen wie folgt geäußert haben:

  • Christlich-lateinische Tradition:
  • „Close-mindedness, unilateral imposition, fundamentalism and ideological coercion ruin fraternity, feed tensions and endanger peace.“
  • meine deutsche Übersetzung: … in ihrer Engstirnigkeit, einseitigen Zumutung, Fundamentalismus und ideologischem Zwang ruiniert sie die Brüderlichkeit, schürt Spannungen und gefährdet den Frieden.
  • Buddhistische, moslemische und hinduistische Traditionen:
  • „religious traditions, in their originality and diversity (which) have a formidable potential for good, at the service of society“  
  • … in ihrer Originalität und Vielfalt entwickeln sie aus ihrem gewaltigen Potential heraus das Gute im Dienst der Gesellschaften.

Wenn dem so sein sollte, der Papst sich wirklich so geäußert hat, dann frage ich mich, warum alle (Kurien-) Kardinäle und (Erz-) Bischöfe von Rang und auch bekannte Klostergemeinschaften ruhig bleiben, den Papst nicht kritisieren?!