Im Herzen von León steht ein monumentales Zeugnis der spanischen Renaissance-Architektur – der Palacio de los Guzmanes, 16. Jh.
Foto 2006: Palacio de los Guzmanes, Leon.
Dieser historische Palast ist nicht nur ein architektonisches Wunderwerk, sondern auch ein bedeutendes Symbol der leonesischen Geschichte und Kultur. – Die früher bejahte These, dass der berühmte Ordensgründer der Dominikaner zum Adelsgeschlecht der Guzmann von Leon gehörte, gilt mittlerweile als widerlegt. – Weitere Fotos: bitte scrollen.
Dennoch, bei der Betrachtung des aussergewöhnlichen Palastes der Guzmanes in Leon lohnt es sich, einige Gedanken an den außergewöhnlichen Heiligen und Ordensgründer der Dominikaner des Hochmittelalteres zu verschwenden. Domingo = spanisch / Dominikus = lateinisch. Er schaffte es weiland, das in Verruf geratene Ansehen der Kirche zurückzugewinnen. Wer mehr wissen will, bitte die unten aufgeführten Webseiten anklicken.
Heiliger Dominikus – 12./13. Jahrhundert – Gründer der Dominikaner
St Dominikus (1170 – 1221). Begründer des Prediger-, Beicht- und Bettelordens der Dominikaner. Maler Titian um 1565 (1490-1576). Foto: gemeinfrei commons-wikimedia (23.09.24)
Geboren um 1170 als Sohn wohlhabender Eltern in Caleruega bei Burgos, Altkastilien. Gestorben am 6. August 1221 in Bologna, Italien. Die früher vertretene These, dass Dominikus dem Adelsgeschlecht der Guzmán entstamme, gilt als widerlegt.
Kurzvita: Geboren als Sohn einer kastilischen Gutsbesitzerfamilie zu einer Zeit, als die Re-Conquista, Rück-Eroberung der iberischen Halbinsel von den moslemischen Mauren so richtig begonnen hatte. Seinen Namen Domingo verdankt er der Bewunderung seiner Mutter dem hl. Domingo / Dominikus von Silos gegenüber; das Kloster liegt im Dunstkreis von Burgos.
Schon als 24-Jähriger entdeckte er sein caritatives Wesen und verkaufte 1191 alle seine teuren Bücher für die Speisung der Hungernden. Sechs Jahre später zum Priester geweiht. Während er den Bischof auf den Reisen begleitete, wurde er mit den verschiedenen Irrlehren konfrontiert. In 1205 reifte der Entschluss, einen Predigerorden zu gründen, der dann letztlich im Dezember 2016 von Papst Honorius III. anerkannt wurde.
In der Zwischenzeit hatte er große Erfolge bei der Rückgewinnung der Häretiker Süd-Frankreichs (Katharer, Albigenser) zum wahren katholischen Glauben. Warum? Seine Eloquenz, seine tiefe Demut, seine Kontemplationsfähigkeit, und vor allem sein Bildungsniveau inkl. religiösem Wissen, kombiniert mit dem täglichen Beten des Rosenkranzes; ihm, eigenen Angaben zufolge, offenbart von der Jungfrau Maria in der Kirche von Carcassonne. Er wirkte sowohl in Bologna, Genua, wie in Rom, etc.
Auszüge: Dominikus betonte stets die Bedeutung einer guten Ausbildung. Seine Mitbrüder studierten Theologie an der Sorbonne in Parisund kanonisches Recht an der Universität in Bologna – wo schon 1088 die erste Universität Europas gegründet worden war, die dann ab 1246 ihren Sitz im Kloster an San Domenico (von ihm gegründet) hatte. Den Dominikanern stand dann eine akademische Laufbahn in Toulouse, der führenden spanischen Universität in Alcalá de Henares oder in Rom offen. Als Leitsätze formulierte Dominikus:
• 1. überzeugend predigen,
• 2. arm wie die Apostel leben,
• 3. an keinen Ort gebunden sein.
Dominikus‘ große Wirkung entstand aus der seelsorgerlichen Arbeit, gepaart mit unbeugsamem Willen und Organisationstalent. Um sein Leben ranken sich zahlreiche Legenden, ….
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