Liturgische Tradition: „Ritus der heiligen Päpste Damasus und Gregor“- 4.-6. Jahrhundert

Die vielfach benutzte Begrifflichkeit „Tridentinische Messe – Missa Tridentina“ ist an sich irreführend. Warum? Weil das authentische Missale Romanum (römisches Messbuch) erst nach dem Konzil von Trient (16. Jh.) durch Papst Pius V. (Papst von 1566 – 1572) lediglich seine heutige verschriftlichte, allgemein gültige Form erhalten hat; es handelt sich also nur um eine Zusammenfassung Jahrhunderte-alter Riten. Foto: Papst Gregor der Große. commons-wikimedia (01.12.24)

Papst Damasus (305 – 11. Dezember 384). Sohn eines aus Spanien stammenden Diakons. Damasus war der erste Papst, der formell seine Legitimation auf Mt 16,18 zurückführte: Beauftragung des Petrus durch Jesus als Stellvertreter Christi. Seitdem trägt der Bischofssitz von Rom den offiziellen Titel „Sedes apostolica – apostolischer Stuhl“. – Das Raffael-Gemälde, in der Loggia des Damasus-Palastes im Vatikan, ist in Verbindung mit Hieronymus zu bringen, der von Damasus beauftragt worden war, eine allgemein gültige lateinische Übersetzung der Bibel zu fertigen, die „Vulgata“. Der Papst trat darüber hinaus schon damals für den Zölibat ein und verpflichtete verheiratete Priester zur Enthaltsamkeit.

Quelle: Heiligenlexikon (01.012.24) -J oachim Schäfer – <a ref=“www.heiligenlexikon.de“>Ökumenisches Heiligenlexikon</a>

Die auch heute noch gebrauchte Form des Canon Romanus (römischer Messkanon, 1. Hochgebet) lässt sich auf das 6. Jahrhundert zurückverfolgen, auf Papst Gregor dem Großen (Papst von 540 – 604), mit dem man heute eigentümlicherweise nur den Gregorianischen Choral verbindet. – Tatsächlich aber gehen einige Passagen der überlieferten Messe bis in die Zeit von Papst Damasus (366 – 384) zurück.

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Das Foto trägt den Titel: Gregormeister: Thronender Papst Gregor der Große. Einzelblatt aus einer Handschrift mit der Briefsammlung Gregors, des Registrum Gregorii, Trier nach 983. Trier, Stadtbibliothek, Hs 171/1626. – Quelle: s.o.

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