Dort, wo die heutige Kathedrale Santa Maria la Real steht, befanden sich Reste von Bauten, die auf die Bautätigkeit des römischen Generals Pompeius, 74 B.C., also vor Christus, zurückgehen. Durch die Verballhornung seines Namens kreierte sich der spätere Stadtname Pamplona.
Maurenführer Abd-al-Rahman III. ließ Anno Domini 924
eine dort befindliche Kirche zerstören, die dann zwischen 1004 und 1035 von König Sancho el Mayor wieder neu errichtet wurde, im romanischen Stil. Am Bau beteiligt war u.a. der Bildhauer und Baumeister Esteban, der in den Dokumenten als Meister der Arbeiten von Santiago gepriesen wird. Seine Spuren können bis nach Jaca verfolgt werden. Das Kloster wurde 1137 angegliedert.
Nachdem 1391 das romanische Gotteshaus eingestürzt war,

… lediglich die Fassade und das Kloster waren erhalten geblieben, ließ König Karl III. von Navarra ab 1392 einen gotischen Nachfolgebau errichten, dessen Fertigstellung bis 1501 dauerte. Andere Quellen sprechen von den Jahren 1397 und 1525.
Im Jahre 1783 wurde eine barocke Hauptfassade davor gesetzt, so Wikipedia, während der englischsprachige Text des Kathedralführers 2006 von einer „neo-classical facade“ spricht.
Bettina Martens erwähnt die klassizistische Fassade nach den Plänen des Madrider Architekten Ventura Rodriguez, die einer griechischen Tempelfront aus Säulen und Dreiecksgiebel nachempfunden sei. Der Hochchor wird von einem schmiedeeisernen Gitter aus dem 16. Jahrhundert abgeteilt mit der mit Silber verkleideten romanischen Figur der Santa Maria de Real, vor der die Könige Navarras getauft, gesegnet und gekrönt wurden. Quelle u.a.: Bettina Martens. Der spanische Jakobsweg. Ein Kunst- und Kulturführer. Reclam, 2011.
Beachtenswert, ein Meisterwerk der Gotik, ist das Grab der Könige mit den Alabaster-Skulpturen von König Karl III. und seiner Ehefrau Eleonore von Kastilien, geschaffen von dem Bilhauer Jehan Lome de Tournai. Wikipedia zufolge geboren 1361 in Frankreich, gestorben am 8. September 1425 in Navarra. Er wurde auch der Edelmütige (le Noble) genannt. Bemerkenswert deshalb, da sein Vater Karl II. als ‚der Böse‘ galt.

Er schaffte es, 1423 die miteinander verfeindeten Gemeinden zur Stadt Pamplona zu vereinigen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich dort auch sein Grabmal befindet, errichtet im Zeitraum von 1411 bis 1420. Gleichermaßen zu beachten sind der Kreuzgang mit den hohen Arkaden (entstanden zwischen 1286 und 1419) und das Diözesanmuseum mit gotischen Goldschmiedearbeiten und gotischen Madonnenfiguren.
Refektorium und Küche
dienten früher auch der Verpflegung der Pilger; vgl. dazu auch Menüpunkt CAMINO FRANCES > Navarra > Pamplona. Ein Auszug: Domenico Laffi, katholischer Priester und Reiseschriftsteller des 17. Jahrhunderts aus Bologna / Italien, er besuchte dreimal Santiago de Compostela, war von dieser großen, gutgeführten Kathedrale schlichtweg begeistert.
Er darf nicht nur die Missa solemnis, ein Hochamt lesen / zelebrieren – eine feierliche Form der heiligen Messe -, begleitet von zwei Chören und vielen Musikern (Harfe, Zither, Spinett, Orgel);
er sieht auch, wie währenddessen zwölf Pilgern geholfen wird, mit einem reichlich gedeckten Tisch, der in der Kirche aufgebaut ist. Laffi bemerkt, wie andächtig die Spanier vor dem Allerheiligsten, der Monstranz, niederknien und beten, und wie am Abend den Pilgern der Segen erteilt wird.












