Jesus Christus, Sohn Gottes, wesensgleich mit Gottvater. Wie kann das sein? Konzil von Nicäa 325 n. Chr.

Die schon immer vom Volk Gottes geglaubte Trinität, Dreifaltigkeit / Dreieinigkeit Gottes, wurde in mehreren frühen Konzilien untermauert, final bestätigt. Im Jahr des Herrn 325 einigten sich die Konzilsväter in Nizäa darauf, Jesus wesensgleich, eines Wesens mit dem Vater zu denken. Also definitiv „homousios“ statt „homoios“: also eben nicht nur wesensähnlich. In 381 folgte das Konzil von Konstantinopel, auf dem die Lehre der Kirche gegen Arius *1) und seine Anhänger erneut verteidigt und zementiert wurde.

Die Zwei Naturen Jesu

Jetzt kommt große Theologie ins Spiel von ungeheurer Wirkmächtigkeit, Bedeutung für die Lehre der Kirche: Jesus ist wahrer Mensch und ist wahrer Gott. Wie kann das zusammengedacht werden? Gibt es eine Verbindung beider Naturen? Falls ja, wie verbinden selbige sich in Jesus von Nazareth?

Weitere Frage von elementarer Bedeutung betrifft seine Mutter Maria. Was war sie? „Gottesgebärerin“ oder nur „Christusgebärerin“?, wie Nestorius *2) es lehrte. Sie habe ja doch einen Menschen und nicht Gott auf die Welt gebracht? Das Konzil von Ephesus 431 klärte final die Frage: Maria ist Gottesgebärerin, Nestorius und seine Anhänger wurden verurteilt.

Das implizierte ein weiteres Problem. Nestorius hatte bekanntlich der strikten Trennung der Naturen das Wort geredet. Jesu göttliche Natur und Jesu menschliche Natur bestünden gewissermaßen isoliert nebeneinander. Andere Theologen befürchteten eine so enge Verschmelzung der beiden Naturen, dass letztlich das Menschsein Jesu in seinem Gottsein unterzugehen drohte.

Das Konzil von Chalzedon lehrte daher 451 nach Christus: Jesus ist wahrer Mensch und wahrer Gott; diese beiden Naturen bestehen ungetrennt und unvermischt miteinander.

Welchen Willen hatte Jesus, den göttlichen oder den menschlichen?

Auch das wurde auf einem Konzil entschieden. Nicht  im fünften ökumenischen Konzil von Konstantinopel in 553, sondern einhundertsiebenundzwanzig Jahre später im Konzil von Konstantinopel von 680 bis 681. 

Was wollte Jesus? War sein Wille göttlich oder menschlich? Wie können diese beiden Willen zueinander gedacht werden? Der „Monotheletismus“ *3) vertrat, Jesus habe nur einen einzigen Willen gehabt.

Wieder wurde die Frage diskutiert, wie Gottsein und Menschsein zusammengedacht werden können. Das Konzil von Konstantinopel verurteilte die Lehre des Montheletismus. Zwei weitere Konzilien folgten 787 in Nizäa und 869/870 in Konstantinopel.

Jesus Christus ist Mensch und Gott zugleich,

ungetrennt und unvermischt

Man könnte meinen, dass dieses Diktum ein für alle Mal festgelegt worden sei; fehl gedacht. Denn: gerade heute werden zum Beispiel Ansichten vertreten, dass Jesus auch und gerade am Kreuz nur als Mensch gelitten habe. Um dann drei Tage später in seinem verklärten Leib den Jüngern und Aposteln zu begegnen? Sicherlich nicht mit seiner menschlichen Natur, sondern mit seiner göttlichen Natur in einem verklärten Leib.

Wie auch immer: Es bleibt das Geheimnis Gottes. Glauben oder nicht glauben. Mit der Ratio schwerlich zu begreifen. Wie aber kann man sich der Thematik annähern, Vermutungen anstellen? Catholic Daily Reflections, die US-amerikanische Plattform, versucht am 27. September 2024 eine Antwort.

Auszug deutsche Übersetzung: „Als der ewige Sohn Gottes in menschlicher Gestalt mit dem ewigen Vater kommunizierte, wurde die menschliche Natur plötzlich auf eine Höhe erhoben, die sie nie zuvor erreicht hatte. Der ewige Sohn lebte nicht nur in perfekter Einheit mit dem Vater, sondern jetzt brachte der ewige Sohn, ganz Mensch, seine menschliche Natur in diese Einheit.“  

Zugegebenermaßen ein schwieriger Text, voll großer Theologie. Er vermittelt aber einem gläubigen Christ-Katholiken die nötige Einsicht, seinen Glauben an den Mensch gewordenen Sohn Gottes, an den auferstandenen Christus erklären zu können; vgl. dazu den Petrusbrief, in dem Petrus von den Gläubigen etwartet, jederzeit ihe Hoffnung an das ewige Leben erklären zu können.

The Deepest Human Satisfaction – Die tiefste menschliche Zufriedenheit

Once when Jesus was praying in solitude, and the disciples were with him, he asked them, “Who do the crowds say that I am?” Luke 9:18. Als Jesus einmal allein betete und die Jünger bei ihm waren, fragte er sie: „Was sagen die Leute, wer ich sei?“ Lukas 9:18.

Zu diesem speziellen Teilaspekt des Lukasevangeliums nimmt die katholische US-amerikanische Plattform Catholic Daily Reflections Stellung, wie üblich auf profunder Basis. Zunächst die automatisierte deutsche Übersetzung.

„Es ist interessant, dass Jesus sowohl „einsam betete“, als auch dass „die Jünger bei ihm waren“. Der heilige Beda erklärt diesen scheinbaren Widerspruch, indem er sagt, dass „nur der Sohn in der Lage ist, die unverständlichen Geheimnisse des Willens des Vaters zu durchdringen“. Daher war unser Herr immer allein mit dem Vater in dem Sinne, dass nur Jesus den Vater vollständig und intim kannte. Dies liegt daran, dass er die zweite Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit ist, der ewige Sohn des Vaters.

Wenn man diese Tatsache klar versteht, ist es auch wichtig zu verstehen, dass etwas Neues geschah, als Jesus in seiner menschlichen Natur zum Vater betete. Obwohl Jesus ewig beim Vater war, war seine menschliche Natur nicht ewig beim Vater. Als der ewige Sohn Gottes in menschlicher Gestalt mit dem ewigen Vater kommunizierte, wurde die menschliche Natur plötzlich auf eine Höhe erhoben, die sie nie zuvor erreicht hatte. Der ewige Sohn lebte nicht nur in perfekter Einheit mit dem Vater, sondern jetzt brachte der ewige Sohn, ganz Mensch, seine menschliche Natur in diese Einheit.  

Obwohl dies manchen ein wenig philosophisch erscheinen mag, weist es auf eine sehr wichtige Realität hin, die uns alle betrifft. Durch das menschliche Gebet unseres Herrn zum Vater sind wir alle eingeladen, uns mit Jesus zu vereinen und an dieser göttlichen Einheit teilzuhaben. Der Sohn Gottes hat es uns als Menschen ermöglicht, an der Erhebung unseres Lebens zur Einheit mit Gott dem Vater teilzuhaben. Und obwohl der Sohn Gottes immer eine einzigartige Verbindung mit dem Vater haben wird, sind wir dennoch durch unsere Teilnahme eingeladen, an seinem Leben teilzuhaben.  

Warum ist das also wichtig? Ein Grund ist, dass es keine größere menschliche Erfüllung gibt, als am Gebet des Sohnes zum Vater teilzunehmen. Unser ganzes Leben lang suchen wir ständig nach Erfüllung in der einen oder anderen Form. Wir wollen glücklich sein. Wir wollen Freude am Leben haben. Wir haben ein natürliches Verlangen nach Glück, das wir ständig zu erfüllen versuchen. Es ist wichtig zu verstehen, dass das größte Glück dadurch erlangt wird, dass wir am tiefen menschlichen Gebet des Sohnes zum Vater teilnehmen. Gebet, wahres Gebet, ist die Antwort auf unser tiefstes Verlangen.

Denken Sie heute darüber nach, ob Sie regelmäßig in tiefem Gebet verharren. Können Sie sich an Zeiten erinnern, in denen Sie wie unser Herr allein mit Gott waren, in den Tiefen Ihrer menschlichen Seele mit ihm kommunizierten und durch das Gebet zu ihm hingezogen wurden? Es gibt viele Ebenen des Gebets, wie viele Heilige bezeugen. Treffen Sie die Entscheidung, Ihr Gebet zu vertiefen. Treten Sie heute vor unseren Herrn und schütten Sie ihm Ihr Herz aus, und bitten Sie ihn, Sie in die heilige Einsamkeit seines Gebets zum Vater zu ziehen. Wenn Sie dies tun, werden Sie die tiefste menschliche Zufriedenheit erfahren, die im Leben möglich ist. 

Gebet: Mein betender Herr, als Du Zeit allein mit dem Vater verbracht hast, hast Du Deine menschliche Natur mit Ihm vereint und so unsere Natur auf ein herrliches Niveau erhoben. Bitte ziehe mich zu Dir, lieber Herr, damit ich Dich und den Vater durch wahres, tiefes und anhaltendes Gebet kennenlernen kann. Möge diese Einheit mit Dir die Ursache meiner tiefsten Erfüllung im Leben sein. Jesus, ich vertraue auf Dich.    
   
Originattext. It’s interesting that Jesus was both “praying in solitude” and that “the disciples were with him.” Saint Bede explains this apparent contradiction by stating that “the Son alone is able to penetrate the incomprehensible secrets of the Father’s will.” Therefore, our Lord was always alone with the Father in the sense that only Jesus knew the Father fully and intimately. This is because He is the Second Person of the Most Holy Trinity, the Eternal Son of the Father.
With that fact clearly understood, it’s also important to understand that as Jesus prayed to the Father within His human nature, something new took place. Though Jesus was eternally with the Father, His human nature was not eternally with the Father. Therefore, as the Eternal Son of God communed with the Eternal Father while living in human flesh, human nature was suddenly elevated to a height that it had never been before. Not only was the Eternal Son living in perfect union with the Father, but now the Eternal Son, fully human, brought His human nature into this oneness.
Though this may seem a bit philosophical to some, it points to a very important reality that affects us all. Through our Lord’s human prayer to the Father, we are all invited to join with Jesus and share in this divine oneness. The Son of God, as a human being, made it possible for us as humans to share in the elevation of our very lives to oneness with God the Father. And though the Son of God will always retain a unique union with the Father, we are, nonetheless, by participation, invited to share in their life.
So why is this important? One reason is that there is no greater human fulfillment we could ever achieve than to share in the prayer of the Son to the Father. Throughout our lives, we are constantly looking for fulfillment in one form or another. We want to be happy. We want enjoyment in life. We have a natural desire for happiness that we are constantly seeking to fulfill. What’s important to understand is that the greatest happiness comes by sharing in the deep human prayer of the Son to the Father. Prayer, true prayer, is the answer to our deepest desire.
Reflect, today, upon whether or not you regularly engage in deep prayer. Can you point to times when you, like our Lord, were alone with God, communing with Him in the depths of your human soul, being drawn to Him through prayer? There are many levels of prayer, as is attested to by many saints. Make the choice to deepen your prayer. Go before our Lord today and pour out your heart to Him, asking Him to draw you into the holy solitude of His prayer to the Father. Doing so will bring forth in you the deepest human satisfaction possible in life. 
My praying Lord, as You spent time alone with the Father, You united Your human nature with Him, thus elevating our nature to a glorious degree. Please draw me to You, dear Lord, so that I may know You and the Father through true, deep and sustaining prayer. May this oneness with You be the cause of my deepest fulfillment in life. Jesus, I trust in You.