… suchen Halt in Christus vor allem in der katholischen Kirche, so die Studie des US-amerikanischen Philosophie-Professors Alexander Görlach in der Welt-Online vom 29.09.25: Warum sich Gen-Z-Männer taufen lassen. Sie kommen mehrheitlich aus den USA, Großbritanien und Frankreich. Wann werden die deutschen Männer der Alterskohorte zwischen 1997 und 2012 folgen?
Trend zeichnete sich schon seit Jahren ab
Das Diktum widerspiegelt nur die halbe Wahrheit! Warum? Weil sich dieser Trend schon seit einigen Jahren abzeichnet, still und leise, erst vor ein bis zwei Jahren von Repräsentanten der Diözesangemeinden zur Kenntnis genommen; offensichtlich den nicht mehr weg zu diskutierenden Fakten geschuldet. Was war passiert? Mehr denn je „tauchten“ junge Menschen in den Gottesdiensten der sogenannten „Alten Messe “ auf – der „Missa Tridentina“, der „Traditional Latin Mass (TLM)“ – „Der heiligen Messe aller Zeiten“ in Deutschland inklusive. Das zuzugeben, fiel und fällt dem Klerus der Diözesankirchen (Bistümer) schwer – wie der Presse allemal. Mehr über das Phänomen s.u.
Reibt man sich gleichwohl nicht unwillkürlich die Augen,
wenn doch allerorten immer noch die Meinung vorherrscht, gerne in den Leitmedien publiziert, dass das Christentum sich auf den Rückzug befände, die Kirchen immer leerer werden. Galten nicht gerade die sogenannten Millennials (zwischen 1981 und 1996 geboren) als die Trendsetter der Absatzbewegung vom Christentum; ihren religiösen Eltern und Großeltern nicht mehr folgen wollten, hingegen dem Mainstream und beispielsweise dem berühmten Atheisten Richard Dawkins folgen, der mittlerweile eine Kehrtwendung vollzogen hat, indem er sich zum kulturellen Christsein bekannt hat.
Dieser Trend scheint nun gebrochen, empirisch nachweisbar, zumindest in den oben genannten Ländern. In den USA werden heuer rund 160.000 Erwachsenentaufen mehrheitlich von jungen Männern erwartet – vor allem hin zur katholischen Kirche.
Prof. Görlach weiter: „Zum ersten Mal seit der Reformation gibt es im Land Heinrichs VIII., also in Großbritannien, mehr junge Katholiken als junge Anglikaner – das Verhältnis liegt bei zwei zu eins.“
Hier wie dort biete das christliche Männlichkeitsmodell einen Rahmen für Identität und gehe mit einer Rückkehr zu traditionellen Geschlechterrollen einher. Junge Gen-Z-Männer äußerten häufiger den Wunsch nach Familiengründung als gleichaltrige Frauen.
IDEA, das evangelische Internetportal,
überrascht am 26.09.2025 mit der Überschrift: Junge Männer wenden sich verstärkt dem christlichen Glauben zu. Davon profitiere vor allem die katholische Kirche.
Missa Tridentina – Alte Messe – TLM
Der Autor dieses Internetportals besucht seit über zehn Jahren regelmäßig die Missa Tridentina in Hannover, begleitet von der Petrusbruderschaft FSSP, nicht zu verwechseln mit der Piusbruderschaft FSSPX. Sein Erfahrungsbericht:

Die Entwicklung der Besucherzahlen ist frappierend. Heute bietet sich das Bild nahezu besetzter Kirchenbänke, ob nun im Kirchenschiff oder in den Seitenbereichen um den Altar heraum; übrigens letztere geöffnet seit Corona. Ein weiteres Wort dazu: Der Andrang war so groß, dass Pater Engelbert Recktenwald auf vielfachem Wunsch eine zweite Sonntagsmesse anbot, war doch weiland jede zweite Bank der Ansteckungsgefahr wegen zu sperren und die Plätze zu numerieren.
Seit einigen Jahren sieht der Betrachter viele junge Menschen darunter: junge Männer und junge Frauen, junge Familien mit mehreren Kindern, Baby-/Kindergeschrei inklusive. Und diese jungen Menschen gehen zur Beichte, die zu jeder Sonntagsmesse eine Dreiviertelstunde vor Beginn angeboten und sehr nachgefragt wird. Viele Nationalitäten sind vertreten: Polen, Ukrainer, Süd-Amerikaner, US-Amerikaner, Asiaten, Afrikaner, weitere Europäer und, um korrekt zu formulieren: Black People of Color (BPoC). Hier gilt wohlverstandene gelebte Vielfalt.
Acht Ministranten, einer verdeckt hinter dem Mikrofon rechts.
Missa Tridentina sonntags um 13Uhr30 in der Clemens-Basilika, Hannover.

Junge Männer bieten sich an, als Ministrant am Altar zu dienen. In der Regel wird der Altardienst von vier bis acht Meßdienern / Ministranten versehen. Ein erhabenes Bild – von 10/12-jährigen bis Ende Dreißgjähriger – mit gelungener Choreografie, ernsthaft, andächtig. Einen maßgeblichen Anteil daran ist Pater Engelbert Recktenwald (er leitet das Apostolat Hannover) zuzuschreiben. Seine Kontakte zu den jungen Menschen sind offensichtlich sehr gut, seine Predigten phänomenal, gilt er doch als Philosoph von Rang. Meine Hommage zu seinem 40-jährigen Priesterjubiläum fällt nicht von ungefähr begeistert aus.