Was kann das 21. Jahrhundert von gläubigen Menschen lernen? Von der Schönheit und vom Trost des christ-katholischen Glaubens. – Nicht, wie sich die Kirche verändern muss, um in 21. Jahrhundert anzukommen. Zitate des Autors *) zeitweise leicht ergänzt, gekürzt (Seiten 114 – 140):
- Seit mich mein katholischer Freund vor einigen Jahren auf die Messe im alten Ritus (Alte Messe, Missa Tridentina) aufmerksam gemacht hat, hat mein Glauben neuen Schwung erfahren.
- In ihr habe etwas gefunden, wonach ich lange zuvor gesucht habe, ohne mir dessen bewusst zu sein.
- Eine Tradition, die bis in die Anfänge der römischen Kirche zurückreicht (Papst Gregor der Große, 540-604 n. Chr.) – in Teilen sogar noch weiter in die Frühzeit des Christentums -,
- bevor sie durch die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils von1962-65 umgestellt, gar vielfach verschandelt wurde.
- Die Alte Messe ist (noch) eine Randerscheinung, aber eine kostbare.
- Ihr Sinn ist kein Theaterstück für ein Publikum.
- Das Heilige wird nicht dargestellt oder beschworen, es ist selbstverständlich anwesend. Alleiniger Sinn: die Vergegenwärtigung Jesu Christi, der Opfertod Christi.
- Die Alte Messe ist betörend schön, aber auch (manchmal) eine Überforderung.
- Man braucht Jahre, um diese Messe richtig zu verstehen, weil immer wieder neue Details auftauchen, die einem zuvor nicht aufgefallen waren.
- Die Alte Messe nicht altertümlich, im Gegenteil erstaunlich modern.
- Die Person des Priesters ist gänzlich uninteressant, weil er, sobald die Messe beginnt, seine Persönlichkeit aufgibt und nur noch als „zweiter Christus“ anwesend ist.
- Papst Benedikt XVI. sei fasziniert von der Alten Messe, in seiner Jugend die einzig übliche. „Diese Messe hat nicht irgendjemand erdacht, weder eine Behörde geschaffen.
- Dieses geheimnisvolle Gewebe von Text und Handlungen war in Jahrhunderten aus dem Glauben der Kirche gewachsen: aus der frühen Kirche, aus dem Mittelalter, ….
- Das Gegenteil der Lebenswirklichkeit des frühen 21. Jahrhunderts: Anbetung statt Ablenkung, Unterwerfung statt Selbsterhöhung, runter auf Knie statt Brust raus.
- Nichts sein dürfen, um Gott alles sein zu lassen.
- Martin Mosebach, Erfolgsautor: „Als Teilnehmer der Heiligen Messe will ich gerade nicht tätig sein, denn ich habe allen Grund, mir und meinen geistigen und sinnlichen Antrieben zu mißtrauen.“
Buchautor: Tobias Haberl, Journalist Süddeutsche. Unter Heiden – Warum ich trotzden Christ bleibe. Verlag btb, 2024.