Französisches Onlineportal: Warum mögen junge Menschen die traditionelle Messe?

Das französische Internetmagazin Le Conservateur befaßte sich vor kurzem mit dem überlieferten Römischen Ritus und gelangte zu folgenden Beobachtungen und Schlußfolgerungen. Foto: Rom 2018.

Zitat: In mehreren Ländern, vor allem in Frankreich, den Vereinigten Staaten und Italien, ziehen die Feiern nach dem überlieferten Ritus immer mehr Gläubige an, die oft unter 35 Jahre alt sind. Warum diese Begeisterung? Was treibt diese jungen Menschen dazu, sich einer Liturgie zuzuwenden, die im Geiste der Babyboomer-Generation zu verschwinden drohte?

  • Ein Bedürfnis nach dem Heiligen und der Tradition. Junge Menschen suchen nach Tiefe und Transzendenz
  • Eine Antwort auf den Verlust von Bezugspunkten. Traditionelle Messe Antwort auf Orientierungslosigkeit, gegen vorherrschenden Relativismus; klarer und unmißverständlicher Ausdruck der katholischen Lehre
  • Das Zweite Vatikanische Konzil. Eine für junge Menschen wenig attraktive Reform? Die eingeführte Liturgiereform habe zu einem Verlust der Sakralität geführt, zu ökumenisch, zu protestantisch.
  • Charismatische Gemeinschaften. Ein weniger attraktives Modell. Bleiben distanziert, weil hier mehr auf Gefühle Wert gelegt werde, zu emotional, konträr zur Feierlichkeit und Besinnlichkeit der Heiligen Messe. Prostestantischer Einfluss.
  • Ein durch soziale Netzwerke verstärktes Phänomen. YouTube etc, verbreiten einflussreiche Account-Videos von Zeremonien, Erklärungen der traditionellen Liturgie und Zeugnisse von Konvertiten. Es bilden sich Online-Gemeinschaften, …
  • Ein tieferes Engagement. Für den Glauben. Gewissenhaftere Praxis der Sakramente.
  • Eine Debatte innerhalb der Kirche. Spannungen mit dem Papst und seinen Mitarbeitern im Vatikan.
  • Fazit: ein nachhaltiges Comeback? Ja, meinen die Autoren. Zitat: Wenn bestimmte Einschränkungen fortbestehen, ist es möglich, daß diese Begeisterung in eine Widerstandsbewegung oder eine heimliche Wiederentdeckung der Tradition umschlägt. Umgekehrt könnte die lateinische Messe, wenn die Kirche diese Forderung anerkennt und wohlwollend unterstützt, wieder einen dauerhaften und offiziellen Platz im liturgischen Leben der jüngeren Generationen einnehmen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Dynamik in den kommenden Jahrzehnten entwickeln wird.