Faszination Anbetungsnächte

Schülerinnen begeistert. Katechese, Lobpreis mit freiem Gebet, eucharistische Anbetung, Beichte, Rosenkranz, Sport, Heilige Messe, Frühstück.

Mehr lesen

Auszüge: „Wir haben in der Schulpastoral zuerst nichts erreicht. Damals haben wir Schwestern uns zusammengesetzt und gesagt: „Wir lassen es. Es bringt nichts, egal, was wir tun.“ Bisher hatten wir die Konzepte des Jugendamtes, des BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) etc. genutzt.

Dann hat eine Schwester gesagt: „Ach lass uns doch einfach eine Nachtanbetung machen und wir laden die Schüler dazu ein.“ Es haben sich tatsächlich 60 Schülerinnen angemeldet. Wir haben dann die Anbetungsnächte regelmäßig und mit wachsendem Erfolg angeboten; es wurden immer mehr Interessenten, teilweise bis zu 200 Schülerinnen. Diese „Anbetungsnächte“ bestanden aus Katechese, Lobpreis mit freiem Gebet und eucharistischer Anbetung, auch das Sakrament der Versöhnung wurde angeboten und der Rosenkranz gebetet. Natürlich durfte auch der Sport in der Turnhalle nicht fehlen; geschlafen wurde dann in unseren Schulsälen. Am nächsten Tag feierten wir die heilige Messe, anschließend gab es Frühstück. Das Faszinierende war: Die Schülerinnen sind alle mit Freude zur Beichte geströmt, sie standen Schlange.

Die Mädchen haben es sehr geschätzt, dass jemand wirklich nur für sie da ist, zuhört und eine Last abnimmt, und der auch nichts ausplaudern darf. Plötzlich war es „cool“, beichten zu gehen. Die älteren Schülerinnen haben während des Lobpreises begonnen, Glaubenszeugnisse zu geben. Wir haben bemerkt, dass vor allem das freie Gebet wichtig ist, um zu zeigen, dass Gebet kein Aufsagen von gelernten Worten, kein Gedicht ist, sondern etwas Lebendiges. Die Kinder und Jugendlichen haben gespürt, Jesus will rein in mein Leben. Diesen Gedanken halte ich für sehr wesentlich beim Thema „Neuevangelisierung“. Sonst werden die Herzen nicht berührt. Wir hatten unter den Schülerinnen auch einige Taufen. Immer kam eine ähnliche Begründung: „Ich habe in der Nacht bei der Anbetung gespürt, dass Jesus mich genommen und berührt hat.“ Teilweise sind auch Eltern wieder in die Kirche eingetreten, weil die Kinder so begeistert vom Glauben gesprochen haben.

2004 haben wir auf Anregung ehemaliger Schülerinnen eine Gebetsschule für junge Menschen zwischen 17 und 25 als Vorbereitung auf den Weltjugendtag in Köln abgehalten. Damals sagte Papst Benedikt sinngemäß: „Geht nach Hause und fangt an!“ Und das haben wir dann seit 2005 mit wachsendem Erfolg gemacht, nun auch mit Erwachsenen.

Warum legen Sie so viel Wert auf die Anbetung? Antwort: Weil ich und meine Mitschwestern glauben, dass die Begegnung mit Jesus in der Eucharistie das eigentlich Berührende ist; und erst daraus bekommt alles, was wir machen, seine Echtheit. Wenn hier eine lebendige Beziehung entsteht, ist alles gewonnen.