Bekannter Exerzitienmeister über den ewig gültigen Ritus: Altar gen Osten

Nicht wie hier zu sehen Richtung Volk. Sondern: Gebetsausrichtung des Priesters Richtung Christus – mit dem Rücken zur Gemeinde – zusammen mit dem Volk Richtung aufgehender Sonne. Das sei von alters her ein gültiger Ritus, weil richtig. – Am 24. Januar 2025 sendete Radio Horeb den achten Vortrag des bekannten Exerzitienmeisters Pfarrer Winfried Abel aus Fulda. Das Thema vom 24. Januar 2025 der Radioexerzitien lautete: Intimität des Betens Jesu“.

Sonntagabendgottesdienst, 26. Januar 2025. Der Zelebrant links nebem dem Altar, den Gläubigen zugewandt. Man beachte den leeren Altartisch. Das große aufgeständerte kostbar verfaßte Altarbuch schon lange verschwunden zu Gunsten eines nicht einsehbaren kleinen Büchleins. – Im linken Seitenschiff – verdeckt, nicht im Blickpunkt aller Gläubigen – der allerwichtigste Tabernakel mit dem Allerheiligsten.

Der Betrachter sollte im Blick haben, dass bis zum 2. Vatikanischen Konzil im Chorraum ein phantastisch anmutender Hochaltar stand inklusive Kommunionbänke. Von den Pröpsten weiland entsorgt.

Im Verlauf seiner Radioexerzitien übte Pfarrer Abel eine bemerkenswert – indirekte – Kritik am heutigen Ritus, nämlich am Verhalten der Priester / Zelebranten, sich dem Volk zuzuwenden – anstatt Jesus Christus. Anmerkung: Diese neue Variante des „Volkaltars“, der Priester dirigiert das anwesende Volk vom Altar aus (zumeist neben dem Altar stehend / sitzend), hatte sich erst durch die Liturgiereform nach dem 2. Vatikanischen Konzil 1962/65 herausgebildet.

Pfr. Abel im Wortlaut

Jesus bekennt sich zur Sünde der ganzen Menschheit, der ganzen Welt.

Auszüge Pfr. Abel im Wortlaut Radionexerzitien vom 24. Januar 2025 (Webseite katholisches.info): „Was dabei in seiner Seele vorgegangen sein mag, wenn er betet, vergib uns unsere Schuld. Das ist schwer zu sagen, aber wir haben es ja schon ahnungsvoll ein Stück ertastet, wenn wir die Ölbergstunde betrachtet haben, wo Jesus, konfrontiert mit dem Ekel der Sünde der ganzen Welt, sich scheute, den Willen des Vaters anzunehmen, weil diese furchtbare Tat, die von ihm jetzt verlangt wird, nämlich den ganzen Schmutz der Sünde in sich hinein zu schlucken und diesen Kelch der Sünden zu trinken und darin den Willen des Vaters zu erfüllen, für ihn das größte Leiden war. Schlimmer als die körperlichen Schmerzen, die er erlitten hat, war die Konfrontation mit der Sünde.

Aber Jesus hat ja auch darin etwas erfüllt, was er seinen Jüngern immer wieder ans Herz gelegt hat, wer unter euch der Erste sein will, der soll der Unterste und Letzte und der Diener aller sein. Und das wollte er sein, ich möchte sagen, als der Ober-Sünder der ganzen Welt.

Ewig gültiger Ritus

  • Man könnte das vielleicht vergleichen mit dem Priester, der beim Gottesdienst, wie man heute dummerweise sagt, mit dem Rücken zum Volk steht. Das ist eine falsche Beobachtung. Der Priester steht nicht mit dem Rücken zum Volk, wenn er in Richtung zur aufgehenden Sonne die Heilige Messe feiert, sondern er steht in Richtung des Volkes: vor dem Volk für das Volk vor Gott. Verstehen Sie?

Nicht nur als der Vermittler der Gnade, das ist er natürlich, aber auch als Sünder, so wie Jesus die Menschheit angenommen hat und sogar sich als Sünder vor dem Vater bekannt hat.

  • So steht der Priester vor dem Volk für das Volk als Ober-Sünder vor dem Volk und bekennt für das Volk, stellvertretend für die Gemeinde, die Sünde, die vor Gott bekannt werden soll, damit Er sie vergeben kann.

Foto aus 2023, Kloster Maria Engelport. Zelebrant + zwei Diakone + fünf Minstranten (ein Gast aus den USA darunter) beten in Richtung Christus, der aufgehenden Sonne. Im Hochaltar der Tabernakel.

Natürlich wendet sich der Priester u.a. bei den Lesungen inkl. deutscher Übersetzung an das Volk.

So ist die Haltung, die liturgische Haltung, und die Gebetsausrichtung des Priesters zu verstehen bei der sogenannten alten Messe.

  • Aber das ist keine alte Messe. Das ist ein ewig gültiger Ritus. Zumindest so lange wir auf der Erde sind, brauchen wir diese Bitte, vergib uns unsere Schuld.
  • Der Priester steht, ich sag es noch einmal, in Richtung des Volkes und nicht mit dem Rücken zum Volk.

Wenn Sie so wollen, könnten Sie sagen, ja, liebe Zeit, dann müssen wir alle im Kreis sitzen in der Messe, damit wir uns alle ins Gesicht schauen. Aber wir wollen doch vor Gott stehen, und da bleibt es nicht aus, wenn mehrere Bänke in der Kirche sind, daß die Vorderen immer den Hinteren den Rücken zeigen. Das bleibt nicht aus.

Aber wenn wir so betrachten, wir stehen alle in einer Richtung vor Gott und bekennen unsere Schuld und der Priester vorne dran als Ober-Sünder, dann stimmt die Richtung wieder. So müssen wir es verstehen.