Essener Bischof: Menschen brauchen keine Kirche. – Zeitgeist-Kirchen in Deutschland. – „Es muss nicht immer Eucharistie sein.“

Wir verkündigen nicht private Theorien und Meinungen, sondern den Glauben der Kirche, deren Diener wir sind“, so Papst Benedikt XVI. am 5. April 2012. Dieses Diktum gilt von Anbeginn des Christentums (Joh 7,16). –
Bischöfe beschreiten daher den Irrweg, wenn sie glauben, ihren eigenen Glauben der Kirche überstülpen zu wollen.

Als Zeitgeist-Kirche stellt sie sich selbst ins Abseits. Dann fungiert sie nur noch als politisierte Agentur des Staates, als NGO für LGBTQI+. Als Klima-Sekte hat sie keine Zukunft.

Was aber ist mit der Verkündigung des unverfälschten Evangeliums?, so wie die Bischöfe es bei ihrer Weihe der Kirche und dem Volk Gottes explizit gelobt haben: Lehrer und Verkünder des Gotteswortes sein.

 Bischof Overbeck, Essen: Wir müssen nicht missionieren

Menschen brauchen keinen Glauben und schon gar keine Kirche

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck wirbt angesichts schwindender Kirchenmitglieder für Gelassenheit. „Wir müssen nicht die ganze Welt missionieren und für eine bestimmte Form kirchlichen Lebens gewinnen“, schreibt Overbeck in einem Brief an alle Gemeinden seines Bistums am Wochenende.

Die Menschen seien und blieben frei, so Overbeck weiter. „Gott wird schon Wege finden, um auch diejenigen auf einen guten Weg zu führen, die nicht an ihn glauben können oder wollen.“ Er selbst kenne viele Menschen, die ganz selbstverständlich ohne Gott lebten, sagte der Bischof.

  • „Sie brauchen keine Religion, keinen Glauben und schon gar keine Kirche.“

Und doch seien sie glücklich und zufrieden: „Sie führen oft ein erfülltes Leben – und sind dabei keineswegs egoistische Menschen,“ so der Bischof aus Essen.

  • Wolle man heute Menschen für Glaube und Kirche begeistern, brauche es daher zeitgemäße Antworten, so Overbeck.
  • „Ich bin davon überzeugt, dass unser Weg als Kirche heute ein anderer sein muss als in vergangenen Zeiten.“
  • Menschen, die heute nach Gott fragen, bestimmten ihre Haltung zu Gott und Religion freier und eigenständiger als Menschen früherer Generationen. *)
  • Daher brauche es eine neue Sprache und Form des Glaubenslebens.

Relativismus pur. Negierung Jesu Auftrag

*) Menschen bestimmten ihre Haltung zu Gott und Religion frei und eigenständig.

Damit hat sich Bischof Overbeck von der Verkündigung des Evangeliums verabschiedet und dem Synkretismus das Wort geredet: jeder sucht sich nach eigenem Gusto das aus den Religionsangeboten heraus, das ihm passt.

Damit hat sich Bischof Overbeck auch von Jesu Christi-Auftrag – gemäß Matthäus 28,18 – 20 – verabschiedet, der da lautet:

  • (Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde.)
  • Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
  • und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

KirchenZeitung Bistum Hildesheim, 30. März 2025

Es muss nicht immer Eucharistie sein

Titelüberschrift: Es muss nicht immer Eucharistie sein. – Wie kann in der Liturgie lebendige Begegnung stattfinden, wo können sich Gemeindemitglieder beteiligen? Und: wie gelingt es, dass die Versammlung in der Kirche etwas mit meinem Leben zu tun hat? Beispiele aus dem Bistum Osnabrück zeigen, dass dafür nicht immer eine Messfeier nötig ist.

Der Verfasser Matthias Petersen bringt explizit zum Ausdruck, dass das Eucharistieopfer Jesu Christi nicht wichtig ist, vielmehr die unmittelbare Beteiligung der an den „Versammlungen“ teilnehmenden Menschen. Das wird geradezu plastisch untermauert durch das Ergebnis einer Befragung von 80 Vertretern von Pfarrgemeinderäten. Von 240 Stimmen (jeder hatte 3) gab es nur einmal den Hinweis auf die Eucharistie.

  • Schlußsatz des Artikels: Wir können uns freimachen von klassischen Abläufen. So kommen wir raus aus einem engen Korsett und entwickeln eine hohe Eigendynamik.“

Kaum verwunderlich, was nach dem Hohelied des 2. Vatikanischen Konzils 1962/65 alles möglich erscheint: Menschengemachte Eucharistie, in welcher der Abschnitt Wortgottesdienst auch noch aus dem Rahmen fallen darf. Gottesdienste, in denen zwei Generationen mit einander diskutieren. Liturgie kann es auch in den „Anders-Orten“ geben, zum Beispiel im Supermarkt. – Grauslich.

  • Kurzum: Gott in der Dreifaltigkeit (Gottvater, der Heiland Jesus Christus, Heiliger Geist) gerät ins Abseits, stört offensichtlich, das Gemeinschaftsgefühl bei der Agape ist angesagt.
  • Die Frage, die sich einem unwillkürlich stellt, ist doch die, warum noch in der katholischen Kirche bleiben? Warum nicht eine NGO gründen?

Kritischer Zeitungsbericht: „Die evangelische Kirche muss den christlichen Glauben endlich wieder ernst nehmen, anstatt ihn zu banalisieren und das eigene Profil zu verwässern“

schreibt Hannah Bethke in der „Welt“ am 19. Februar 2025, Seite 4 Politik. Titel Printausgabe: Mit Jesus am Frühstückstisch. Titel Onlineausgabe 18.02.25: Weichgespülte Predigten, Klimaaktivismus, linke Identitätspolitik – Der Irrweg der Kirche.

  • Zitat: Wenn sie Theologie durch Politisierung ersetzt, macht sie sich selbst überflüssig – und bringt die Demokratie um eine ihrer wichtigsten Institutionen.
  • Zitat: Im gesellschaftlichen Bewusstsein aber ist die evangelische Kirche vor allem eines: bedeutungslos. Dabei hat sie selbst zu ihrer Bedeutungslosigkeit beigetragen.

Als Zeitgeistkirche hat sie keine Zukunft

Propsteikirche St. Johann, Bremen, mit der aufgemalten Regenbogenfahne. *) Anlage

Die katholische Kirche ist für alle Katholiken da. Alle Katholiken, die die Entscheidungen des Lehramtes (Vatikan, Papst) akzeptieren. Akzentuiert bedeutet das: Sich zum überlieferten Glauben der Kirche („Depositum fidei“) bekennen und zu dessen Verbreitung und Verteidigung beitragen. – Eigenes Foto Mai 2021.

Klima-Kirche

Als Klima-Sekte hat die katholische Kirche keine Zukunft. Oder anders ausgedrückt: Kirche als Agentur des Zeitgeistes – als Agentur des Staates: Man tut das, was der veröffentlichte Mainstream, was die Regierung von der Kirche erwartetet: stillhalten und/oder auf den Zug aufspringen, noch besser: im vorauseilendem Gehorsam Vorgedachtes erfüllen. Beispiel gefällig?

 Alexander Kissler, katholischer Journalist der NZZ, 11.07.2023: 

Einseitige Parteinahme der Kirchen

C-Parteien war einmal. Im Gegenteil. Man sagt nichts Falsches, wenn nunmehr Grün-links angesagt ist, unabhängig vor deren aktiver Abtreibungspolitik. Die C-Parteien werden seit Jahren aktiv angegangen.

Gerne auch – bezogen auf die Katholische Kirche – unabgesprochen mit den deutschen Bischöfe – von Prälat Karl Jüsten, Leiter des Katholischen Büros in Berlin. – Im konkreten Fall geht es um sein Schreiben, von der Presse verbindliche Meinung der dt. Bischöfe aufgefasst, in Sachen Migrationspolitik des Friedrich Merz, Fraktionsvorsitzender CDU/CSU.

Zitate Christliches Forum

  • „Zumindest was die katholische Seite betrifft, war die Aktion nicht mit den Kirchenoberen abgestimmt. Wie COMMUNIO aus Kirchenkreisen erfuhr, wussten die deutschen Bischöfe nichts von dem Vorgehen ihres Berliner Repräsentanten. „Der Text ist im Alleingang des katholischen Büros entstanden und versendet worden. Die Bischöfe wurden heute im Nachhinein darüber informiert“, so ein Insider.“ (Quelle)
  • Inzwischen hat sich auch der „Ständige Rat der Bischofskonferenz“ von dem Schreiben distanziert: „Die mehrheitliche Meinung im Ständigen Rat war, dass es in der aktuellen Situation nicht sinnvoll ist, in die Debatte und damit in den Wahlkampf öffentlich einzugreifen.“

Schließung der Kirchen während Corona,

obwohl keine Regierung das gefordert hatte. Sich also im vorauseilenden Gehorsam unbedingt an den veröffentlichten Zeitgeist anpassen wollen. Insoweit bin ich sehr enttäuscht von der Reaktion einiger bestimmter Bischöfe, von Gemeindepfarrern und Pfarrgemeinderäten sowieso. Das Foto in dem von mir verwiesenen Artikel Christliches Forum: Corona-Aufarbeitung vom 8.10.24 veranschaulicht die Situation deutlich:

  • Willkommen in der Ev. Kirche – Bitte beachten Sie: Ab hier gilt die
  • 2G-Regel & FFP2 Maskenpflicht – (geimpft/genesen).

Wo bleibt die Aufarbeitung? Auch heute, vier Jahre nach Beginn der Pandemie-Maßnahmen in 2024, keine Zeichen von Reue und Selbstkritik. Forderungen dieser Art gab / gibt es immer wieder, sie verhallen ungehört, wie vom dem evangelischen Pfarrer angesprochen: Lehmann fordert Reue und Umkehr von kirchlichen Amtsträgern. (Verlinkung oben: Corona-Aufarbeitung).

Wie anders progressiv – den Gläubigen helfend – hat ein Karl Borromäus, Kardinal und Erzbischof von Mailand, im 16. Jh. in Zeiten der Pest agiert. Der nachfolgende Artikel von kath.net vom 11. Juni 2020 bringt es plastisch zum Ausdruck:

Einige Auszüge:  „Als 1576 die Pestepidemie in der Stadt des heiligen Ambrosius (Mailand) ausbrach, war Karl Borromäus seit 13 Jahren deren Bischof. Mit Leib und Seele im Dienst seines Volkes wird er alles unternehmen, um das zu bändigen, was die Nachwelt als „Pest des heiligen Karl“ nennen wird. Zunächst durch übernatürliche Mittel:

  • Der Bischof veranstaltete öffentliche Gebete – darunter eine Prozession, an deren Spitze er barfuß ging mit den Reliquien der heiligen Nägel –, spendete die Kommunion und den Kranken persönlich die Firmung.
  • Er organisierte Beichten und feierliche Begräbnisse. –
  • Borromäus verfügte besondere Vorsichtsmaßnahmen von tiefer Weitsicht, die auch heute angewendet hätten werden können.

Dieses Foto spricht Bände. Drei Priester zelebrieren die Messe aller Zeiten in einer ausgebombten Kirche am Altar, sechs Kerzen darauf, das Altarbuch auf der rechten Seite, zwei andächtig stehende Ministranten; ringsherum Trümmer.

Screenshot. Cathwalk. Heilige Messe in Trümmern, 2. Weltkrieg

Meine These zum immerwährenden Zeitgeist

Obwohl es den Zeitgeist zu jeder Zeit gab, misst man ihm heute ein größeres Gewicht zu. Ganz einfach wegen der Übertragungstechniken Internet, Social Media, etc. Die Kirche hat immer dann schlecht ausgesehen, wenn sie sich dem Zeitgeist anbiederte.

Erinnern wir uns an Elija, dem großen Propheten des Alten Testaments, der sich wehrte, sich dem damaligen Mainstream entgegenstellte, festgehalten in 1 Kön 18,20-40. Wir befinden uns etwa 800 vor Christus in Israel. Das Volk ist von einer schweren Glaubenskrise betroffen. Das Königspaar Ahab und Isebel wendet sich fremden Göttern zu, dem Wettergott Baal und der Sternengöttin Astarte. Das Volk folgt willig dem König, will sich unbedingt dem herrschenden Zeitgeist anpassen, ist begeistert von den neuen Kulten.

Nur einer widersetzt sich dem Trend. Es ist Elija; nomen est omen: „Mein Gott ist Jahwe“, so die Bedeutung seines Namens. Elija klagt an. Ahab willigt letztlich ein, läßt sich auf einen „Wettstreit“ ein. Welcher Gott wird siegen? Das Ergebnis und den Weg zu ihm bitte selbst nachlesen.

  • Zitat: Sie setzt auf weichgespülte Alltagspredigten, wo theologische Tiefe angebracht wäre. Sie politisiert und diversifiziert sich, anstatt ihr christliches Profil zu schärfen.
  • Sie wirbt in den Gemeinden nicht aktiv um neue Mitglieder, sondern begnügt sich mit den wenigen Schäfchen, die ihr die Treue halten.
  • Der Reformbedarf ist groß, und die seichten Ansprachen der Kirchenamtsträger überschreiten in vielen Fällen die Grenze des Erträglichen.
  • Zitat: Das alles ändert aber nichts an ihrer gesellschaftlichen Relevanz. Die Kirche ist eine Institution, die Schutz bietet. Sie stiftet Gemeinschaft unter den Gläubigen und ist der vielleicht letzte Ort, an dem eine gemeinsame Einkehr, Besinnung und Unterbrechung des schnelllebigen Alltags möglich sind.
  • Der Glaube steht heute unter Verdacht. Dabei kann er Menschen in Not Halt und ihrem Leben Sinn geben.

Anlage *1): Das Regenbogensymbol

gilt an sich als Zeichen für den Bund Gottes mit den Menschen des Alten Testamentes: Genesis 9,11-17. Es besteht seit mehreren Tausend Jahren aus sieben Bögen mit den Farben von oben nach unten: Rot, Orange, Gelb, Grün, Hellblau, Indigo und Violett.

1978 wurde der Bogen adaptiert von Gilbert Baker, der seine modifizierte Fahne erstmalig auf einer Gayparade in San Francisco zeigte. Sie wird heute den LGBTQI+-Menschen zugewiesen; bestehend aus sechs Farben; ggfs. plus zwei weitere mit Pink, steht für Sex und Blau für Frieden. Die sechs Farben von oben nach unten: Rot: Leben; Orange: Heilung; Gelb: Sonne; Dunkelblau: Klarheit; Lila: Seele.