US-Erzbischof Fulton J. Sheen zum Konzil. Versagen zahlreicher Priester

Martin Sheen, der berühmte US-Schauspieler, bekennender Katholik (geb. 1940) und Jakobspilger, bürgerlicher Name Ramón Antonio Gerardo Estévez, wählte seinen Künstlernamen zu Ehren des US-amerikanischen Erzbischofs Fulton John Sheen, zu jener Zeit noch Bischof von Rochester und einer der ersten Fernsehprediger der Vereinigten Staaten. Ein schöneres Kompliment kann man einem Gottesmann nicht machen. Quelle: Autobiografie Fulton J. Sheen, mehr unten.

Wer mehr über den berühmten amerikanischen Erzbischof wissen will, schlage bitte nach bei The Catholic University of America. Legendär seine Evangelisierungsmethoden (er bekehrte sehr viele bis dato nichtgläubige Menschen bis hin zur Taufe). Noch legendärer seine christ-katholisch konnotierten Radio- und später TV-Ansprachen. Einer seiner heutigen Nachfolger hinsichtlich der Medienwirksamkeit sollte Bischof Robert Barron (geb. 1959) von Winona-Rochester sein: Word on Fire Catholic Ministries. – Foto: Bischof Sheen, 1952; Quelle: s.u.

aus 2010 „The Way – Dein Weg“; unzählig seine anderen erfolgreichen Filmprojekte. Ein berührender Film. Eine Zusammenarbeit zwischen Vater (Hauptrolle) und tatsächlichem Sohn, dem Regisseur Emilio Estevez, zu Ehren des durch Nordspanien verlaufenen Camino de Santiago und zur Förderung der traditionellen Wallfahrt. Inspiriert wurde Estevez von Jack Hitts Off the Road. A Modern-Day Walk Down the Pilgrim’s Route into Spain (2005). Insoweit

aus 1980, deutsche Ausgabe 2021, Media Maria Verlag, Illertissen 2021, geht Erzbischof Fulton J. Sheen (8. Mai 1895 in El Paso, Illinois, gestorben am 9. Dezemer 1979 in New York) ab Seite 318 in seinen Erinnerungen auf das Zweite Vatikanischen Konzil 1962/65 ein, das er mit Redebeiträgen, etc. mitbeeinflusste.

Bischof Fulton John Sheen (1952) am Drehort einer Folge des Fulton Sheen Program. Photograph of Fulton J. Sheen, Roman Catholic Bishop and early television preacher, on a set for one of his regular television series.

Source: Library of Congress. New York World-Telegram & Sun Collection. http://hdl.loc.gov/loc.pnp/cph.3c23461

FotoQuelle: commons.wikimedia (12.04.25), gemeinfrei

Interessant auch seine Auslassungen zum Kommunismus (S. 101), seine Gedanken zum Zölibat (S. 231) (hier CNA Deutsch vom 04.04.25), seine Bekehrungen (s.o.) ab Seite 284 und ebenso interessant seine Begegnungen mit den Päpsten (S. 261): Wo Petrus ist, da ist Kirche. Eine ganz starke theologische Glaubensaussage. – Zu allem ggfs. später mehr.

Erzbischof Sheen. Das Zweite Vatikanische Konzil

Im nachfolgenden gehe ich auf die aus meiner Sicht wichtigsten Aussagen des Erzbischofs ein, die zum Teil durchaus kritischer Natur sind. Sie dokumentieren, dass Latein gesprochen wurde, die Sprache, die man später aus den Gottesdiensten verbannen wollte. Sie dokumentieren die Wichtigkeit der Tradition, der Papst Franziskus nicht sonderlich zugeneigt ist; sie dokumentieren, dass schon damals weltweit viele andere Mess-Riten bekannt, zelebriert und geduldet waren. Warum denn also heute die Messe aller Zeiten verbieten wollen.

Man beachte: Erzbischof Sheen schrieb seine Biografie ab 1977, in einer Zeit, als er schlimme körperliche Leiden erdulden musste, zwei Jahre vor seinem Tod. In den zurückliegenden ungefähr zwölf Jahren (Ende des Konzils in 1965) hatte er also alle Zeit der Welt, die Nachwirkungen des Konzils zu beobachten: in den USA, aber auch weltweit als vielgereister Bischof.

  • Vor jeder Sitzung Feier der heiligen Messe
  • täglich in einem anderen Ritus mit nicht-lateinischen Gesängen, die in unterschiedlichen Teilen der Welt in Gebrauch waren.
  • Zitat: Nach der Messe wurde eine Handschrift des Neuen Testaments aus dem 15. Jahrhundert durch das Mittelschiff zum Hauptaltar getragen.
  • Offizielle Konzilssprache Latein.

In seinen Schlussbemerkungen (S. 337) geht seine Exzellenz auf das Versagen vieler Ordensfrauen und Priester ein, die sich offensichtlich mehr von den Zeitungsveröffentlichungen haben beeinflussen lassen, anstatt sorgfältig die Dokumente des Konzils zu studieren. Das erinnert mich an Papst Benedikts XVI. Aussage: Es gibt zwei Konzile, das der Medien und das der Konzilsväter. –

  • zugunsten der Arbeit in den sozialen Brennpunkten.
  • Anm.: Hier sollte man Mutter Teresas unbedingter Diktum einfügen, die ihren Mitschwestern aufgab, vor jeder noch so wichtigen Arbeit in den Slums von Kalkutta erst intensiv zu beten, die Hl. Messe zu feiern; dann erst seien sie überhaupt in der Lage, diese letztlich schmerzvollen, an die Grenze gehenden Liebestätigkeiten zu vollbringen.
  • die die im Konzil getroffene Unterscheidung zwischen der Welt als einem Platz der Erlösung und der Welt als einem Christus gegenüber feindlichen Geist nicht zur Kenntnis genommen haben,
  • wodurch sie sich veranlasst sahen, die pastoralen Tätigkeit aufzugeben und sich mehr mit den Verwaltungaufgaben zu befassen, einer Nachahmung des wirtschaftlichen Betriebes der Welt.
  • Hinzu kommen die zahllose Treffen und Versammlungen, die von den Bischöfen an der Spitze diverser Institutionen einberufen werden,
  • die Priester und Ordensleute von ihren eigentlichen Pflichten ablenken und sie in fruchtlose,
  • in die Länge gezogene Dialoge verwickeln, in den kaum Licht, dafür umso mehr heiße Luft prozudiert wird.