Ergriffen vor der Kathedrale stehen

Ziel der Jakobuspilger.

Foto: Kathedrale von Leon.

Allen Pilgern gemeinsam ist die Ergriffenheit …

… und Dankbarkeit, wenn sie schlussendlich mit Tränen in den Augen vor der Kathedrale von Santiago de Compostela stehen, inmitten anderer Pilger, fremde oder jene, die mit ihnen einige Strecken gegangen sind, erfüllt vom Erlebten des Weges, ergriffen vom Erreichten. Später werden sie im Pilgergottesdienst staunend das Weihrauchfass (Botafumeiro) beobachten, das Vaterunser in der eigenen Sprache beten.

Mit einem Male ist alle Mühsal vergessen, …

…das stundenlange Gehen, das Drücken des Rucksacks, die Schmerzen, die Fußblasen, die Hitze, der peitschende Regen, die Berge, das Geröll, das „sinnlose“ Dahintrotten, die Gedanken über den vorzeitigen Abbruch, das Schnarchen der Mitpilger, der „Kampf“ um einen Herbergsschlafplatz, das laute Geschnatter auf dem Weg.

Jetzt, nach der Pilgermesse in der Kathedrale, zählt in der Gesamtschau nur noch die Zufriedenheit über das Erreichte. Der Jakobsweg ist besonders, auf keinem anderen Wanderweg sind diese Emotionen spürbar, nirgendwo spüren die Menschen, was ein Weg an ihnen als Pilger bewirkt.

Rückkehr. Zu Hause

Das auf dem Camino erlebte Wir-Gefühl wird der Pilger mit nach Hause nehmen. Die vielen Wir-Erlebnisse, die er zuvor zu Hause möglicherweise für undenkbar gehalten hat, wird er back home in seine neue Lebensplanung einfließen lassen – für ein bewussteres Leben mit engagierten, neuen Zielen.