Erbe Papst Benedikts XVI. soll ausgelöscht werden. Er wurde ins Herz gestochen.
Papst Benedikt-Biograph Peter Seewald (02.01.24).
So in etwa lautet die Originalüberschrift des englisch gehaltenen Interviews. Hier der Link: Seewald: Francis wants to erase Benedict XVI’s legacy, Gay couples, Latin Mass, sexual abuse, purging of the men most closely associated with Benedict, the appointment of Fernández: Pope Francis has done everything he could to destroy what his predecessor had built. One year after the death of Benedict XVI, his biographer and friend Peter Seewald speaks out.
Die deutsche Veröffentlichung auf kath.net vom 02.01.24. Nachfolgend ausgesuchte Zitate aus dem mit Peter Seewald geführten Interview.
Der Papst-Benedikt-Biograph: „Bei einem unserer Treffen musste er sich fragen, wie viele Diözesen in seinem Land in puncto Führung noch als katholisch bezeichnet werden könnten“.
„Bergoglio schrieb dem emeritierten Papst auch nach seiner Wahl schöne Briefe. Er wußte, daß er diesem großen und edlen Geist nicht das Wasser reichen konnte. Er sprach auch wiederholt von den Gaben seines Vorgängers und nannte ihn einen „großen Papst“, dessen Vermächtnis von Generation zu Generation deutlicher werden werde. Aber wenn man wirklich aus Überzeugung von einem „großen Papst“ spricht, sollte man dann nicht alles tun, um sein Vermächtnis zu pflegen? So wie es Benedikt XVI. mit Johannes Paul II. getan hat? Wie wir heute sehen können, hat Papst Franziskus in der Tat sehr wenig getan, um in Kontinuität mit seinen Vorgängern zu bleiben.„
Ein weiterer Beweis für die Diskontinuität war die Aufhebung der Liberalisierung der Feierlichkeiten in der außerordentlichen Form des römischen Ritus. In dem Brief an die Bischöfe, der die Veröffentlichung von Traditionis Custodes begleitete, sagte Franziskus, dass die Absicht von Summorum Pontificum „oft schwerwiegend missachtet“ worden sei. Hat Benedikt XVI. mit der sogenannten lateinischen Messe wirklich so stark versagt?
Ratzinger wollte die Kirche befrieden, ohne die Gültigkeit der Messe gemäß dem Römischen Messbuch von 1969 in Frage zu stellen. „Die Art und Weise, wie wir mit der Liturgie umgehen“, erklärte er, „bestimmt das Schicksal des Glaubens und der Kirche.“ Franziskus hingegen bezeichnete die traditionellen Formen als „nostalgische Krankheit“. Wäre die Absicht tatsächlich „schwer missachtet“ worden, wäre es angebracht gewesen, erstens eine Stellungnahme von Benedikt XVI. einzuholen und zweitens diesen Vorwurf zu begründen. Doch dazu gibt es keine Untersuchungen, geschweige denn eine Dokumentation der angeblichen Fälle. Und die Behauptung, die Mehrheit der Bischöfe habe in einer weltweiten Umfrage für die Aufhebung von Benedikts „Summorum Pontificum“ gestimmt, stimmt nach meinen Informationen nicht. Was ich besonders beschämend finde, ist, dass der emeritierte Papst nicht einmal über diese Tat informiert wurde, sondern aus der Presse davon erfahren musste. Er wurde ins Herz gestochen.