Die Konzile haben ihren Vorläufer im Apostelkonvent von Jerusalem, das in den Jahren 48 / 49 nach Christus stattgefunden hat. Die Protagonisten, Petrus, Jakobus und Johannes auf der einen, sowie Paulus und Barnabas auf der anderen Seite, schrieben im wahrsten Sinn des Wortes zielführende Kirchengeschichte, nachzulesen in der Apostelgeschichte 15 und 16.
Apg 15,28: „Der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Lasten aufzuerlegen als (…).“ – Vergleiche auch Paulus` Brief an die Galater 2.
Es ging im Wesentlichen darum, ob die Heidenchristen, damals vor allem die Griechen, sich den jüdischen, mosaischen Riten (Beschneidung, etc.) zu unterwerfen hätten. Die Rede des Jakobus legte den Grundstein für den allseits akzeptierten Kompromiss, der als Aposteldekret gem. Apg 15,19-21 festgehalten wurde.
Petrus. Petersdom. Abgang zum Grab des Apostels, 2018.
Petrus und Jakobus waren danach zuständig für ihre Aufgabe unter den Juden Jerusalems, und die Antiochener, namentlich Paulus, für die Heidenmission ohne Beschneidung; vgl. auch Gal 2,11-21. Den Heidenchristen wurden lediglich die aus Levitikus 17f. bekannten Minimalforderungen abverlangt. Damit erst konnte die Mission ihren grandiosen Verlauf nehmen, das Christentum seinen Siegeszug starten.
Foto umseitig: Petrus et Paulus als Gravur in einer römischen Katakombe. Radierung aus dem 4. Jahrhundert. commons.wikimedia (10.10.24)
Datierung der Apg-Verfasserschaft
Es gibt nach Prof. Klaus Berger gute Gründe anzunehmen, dass der Evangelist Lukas die Apostelgeschichte bereits um 66/67 n. Chr. für seinen Freund Theophilus niedergeschrieben hat. Leider haben sich maßgebliche Kreise der katholischen Kirche der Meinung vieler evangelischer Theologen des 19. Jahrhunderts angeschlossen, dass das Buch zwischen 80 und 90 n. Chr. verfasst worden sein muss.
Das ist insoweit von eminenter Bedeutung, als damit direkt postuliert wird, dass mehrere prophetische Aussagen Jesu Christi – heute würde man sagen – gefaked, also nachträglich eingefügt worden sind: vaticinia ex eventu.
Jesus hatte der Schrift zufolge die Tempelzerstörung Jerusalems von 70 n. Chr. vorhergesagt. Und das macht auch Sinn, sonst wäre er ja nicht Gottessohn. Aber genau das bestreiten die heutigen „arianischen“ Theologen. Arius, 3./4. Jh., hatte behauptet, dass Jesus nicht wesensgleich mit Gottvater sei.
Jesus zum bevorstehenden Ende Jerusalems
Evangelist Lukas 21,20-28 – „Dann wird man den Menschensohn kommen sehen„
Wer nicht an Jesus Christus als Gottessohn glaubt, nicht an trinitarischen Sohn Gottes, der für unsere Sündentilgung auf die Erde gekommen ist, von der Jungfrau und Gottesmutter Maria geboren wurde, der davon ausgeht, dass Jesus als Jude mit Maria Magdalena liiert war, um es zurückhaltend zu formulieren, dem wird das hier Geschilderte völlig fremdkommen. Jedoch: Er oder sie wird sich schon die Frage stellen, warum es auch derzeit so viele Intellektuelle (Politiker, Schriftsteller, Professoren, Historiker) gibt, die an Jesus Christus als Sohn Gottes glauben; vgl. das Narrativ Sigrid Undset
Vom Gericht über Jerusalem: 21,20-24
- 20 Wenn ihr aber seht, dass Jerusalem von einem Heer eingeschlossen wird, dann könnt ihr daran erkennen, dass die Stadt bald verwüstet wird.
- 21 Dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; wer in der Stadt ist, soll sie verlassen, und wer auf dem Land ist, soll nicht in die Stadt gehen.
- 22 Denn das sind die Tage der Vergeltung, an denen alles in Erfüllung gehen soll, was in der Schrift steht. 15
- 23 Wehe den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen. Denn eine große Not wird über das Land hereinbrechen: Der Zorn (Gottes) wird über dieses Volk kommen.
- 24 Mit scharfem Schwert wird man sie erschlagen, als Gefangene wird man sie in alle Länder verschleppen und Jerusalem wird von den Heiden zertreten werden, bis die Zeiten der Heiden sich erfüllen. 16
Vom Kommen des Menschensohnes: 21,25-28
- 25 Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. 17
- 26 Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. 18
- 27 Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. 19
- 28 Wenn (all) das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.
Quelle: Bibel.github.1980 https://bibel.github.io/EUe/nt/Lk_21.html#fn19