Seit dem 15. April 2025 kann Gaudi als „Ehrwürdiger Diener Gottes“ verehrt werden. Papst Franziskus hat Antonio Gaudis „heroische Tugend“ formell anerkannt. Ein wichtiger Schritt zur Seligsprechung, wenn nicht zur Heiligsprechung. Zwei Wunder, die Gaudis Fürsprache zugeschrieben werden, sind für letztere erforderlich..
Gaudi, bekannt als „Gottes Architekt“, starb 1926 (un-)spektakulär im Alter von 73 jahren nach einem profanen Straßenbahnunfall. Der Protagonist erfuhr erst während seiner Arbeit an der Sagrada Familia (s.u.) seine spirituelle Bekehrung. Infolgedessen nahm man von ihm Kenntnis, als jemandem, der strikt fastete, ein asketisches Leben führte, schlichtweg sich Gott hingab.
Gaudi, der niemals theologisch hervorgetreten war,
kann gleichwohl von sich in Anspruch nehmen, erstrangiger Verkünder des Evangeliums geworden zu sein: jährlich 3,8 Mio. Menschen besuchen das Wunderwerk Kathedrale in Barcelona. Im Stile einer mittelalterlichen Unterweisung lernt der Betrachter die Mysterien der Heilsgeschichte kennen – stumme Predigt über die Stationen des Lebens Jesu Christi.
Papst Benedikt XVI. erinnerte 2011 bei der Altarweihe an die drei großen Bücher, die Gaudi geprägt haben: das Buch der Natur, das Buch der Heiligen Schrift und das Buch der Liturgie, wohlgemerkt das der „Alten Messe“, das der damals weltweit üblichen Messe aller Zeiten, der Missa Tridentina. Quelle: Bericht Die Tagespost vom 17.04.25, Ein zeitgemäßes Vorbild, Regina Einig.
Zu Gaudis Bauten
Astorga wie Leon, Knotenpunkte des Camino de Santiago, bestechen mit außergewöhnlichen Bauten des katalanischen Jugendstil‐Architekten Antonio Gaudi, nämlich dem sog. Bischofspalast wie der Casa de Botines. Fotos unten.
Seine berühmtesten Bauten sind allerdings in Barcelona (Casa Batllo, Casa Mila, Sagrada Familia) zu bewundern. Der Temple Expiatori de la Sagrada Familia (Sühnekirche der Heiligen Familie) ist erst am 7.11.2010 von Papst Benedikt XVI. eingeweiht, die offizielle Baugenehmigung erst nach 137 Jahren erteilt worden; die Bauarbeiten hingegen bereits im Jahr 1882 ohne offizielle Genehmigung aufgenommen. Dass sie fehlte, fiel allerdings erst in 2016 auf. Gemäß Stadtverwaltung darf der Monumentalbau fertiggestellt werden. Barcelonas Wahrzeichen darf nicht höher als 172 Meter werden. Der Bau wird ausschließlich von Spenden und Eintrittsgeldern finanziert; geplante Fertigstellung 2026. Der Vatikan ehrte den Künstler ein weiteres Mal, indem er ihm um die Jahreswende 2011/2012 eine Ausstellung widmete, wohlgemerkt: im Vatikan.

Barcelona. Sagra Familia. 2026 wird der 100. Todestag (1852-1926) dieses großartigen Architekten gefeiert; ungewöhnlich sein asketisches und zölibatär geführtes Laienleben. Der Jugendstil-Künstler starb am 10. Januar 1926 nach einem Straßenbahnunfall. Kurios die Tatsache, dass man ihn zunächst nicht erkannte, vielmehr glaubte, aufgrund der Kleidung einen Mittellosen vor sich zu haben, ihm keine adäquate Notfallversorgung zuteilwerden ließ. Alles geschehen auf seinem allmorgendlichen Besuch vom Oratorium des heiligen Philipp Neri zur Baustelle der Sagrada Familia.
Foto: Gero Schulze, 2022. Sagra Familia, Barcelona.
Das gewaltige Monument gilt als Gaudís berühmtestes Bauwerk. Jedes Jahr wird sie von zig Millionen Menschen besucht; ohne Voranmeldung geht nichts. Nicht unerwähnt sollte sein, dass seit 2000 ein Seligsprechungsverfahren läuft.



Fotos: Bauten von Antonio Gaudi. lks.: Leon. Casa de Botines. re.: Astorga. Bischofspalast, heute Museum. Barcelona. Casa Batllo
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