Englische Intellektuelle appellierten 1971 an Papst Paul VI.
Siebenundfünfzig (57) Persönlichkeiten des englischen Kulturlebens: Katholiken wie Graham Greene, Kirchenferne und Angklikaner wie Agatha Christie oder die Bischöfe Robert Cecil Mortimer und John Richard Humpidge Moorman, der die Delegation der anglikanischen Konzilsbeobachter angeführt hatte. Allgemein bekannt als Indult Agatha Christie vom 30. Oktober 1971. Indult meint Rechtsakt, in diesem Fall von Papst Paul VI.
Erfolgreicher Appell, den lateinischen Ritus universaler Lebendigkeit zu erhalten
Nun ist es aber eine Tatsache, daß die Basiliken und die Kathedralen von den christlichen Völkern erbaut wurden , um dort einen Ritus zu feiern, der noch vor einigen Monaten eine Tradition von universaler Lebendigkeit war. Es handelt sich um die römisch-katholische Messe (…) Ohne hier die religiöse und geistliche Erfahrung von Millionen von Menschen während 2000 Jahren in Betracht ziehen zu wollen, dieser Ritus hat gelebt und lebt mit seinen herrlichen lateinischen Texten in einer Menge unendlich kostbarer Werke weiter: Werke, nicht nur von Mystikern und Theologen, sondern auch von Dichtern, Philosophen, Musikern, Malern und Bildhauern, und zwar von den größten aller Länder und Zeiten. Er gehört daher mit gutem Recht der Weltkultur, nicht weniger als der Kirche und den Gläubigen. – Quelle: katholisches.info
Gedenktafel für die Agatha Christie in der Torre Abbey in Torquay. Fotoquelle: commons.wikimedia. 03.06.24
Agatha Christie Indult
Auszüge Bericht Domradio 05.11.21: Was hat die Krimiautorin Agatha Christie mit der Tridentinischen Messe zu tun? Eigentlich wenig. Dennoch verbindet sich mit ihrem Namen die Erlaubnis, die sogenannte „Alte Messe“ zu feiern. Wie kam es dazu? Agatha Christie war nicht katholisch, aber weltweit bekannt. Angeblich war auch Papst Paul VI. ein Fan ihrer Krimis. Denn als er die Petition berühmter Engländer auf dem Schreibtisch liegen hatte, ihnen doch bitte weiter die Feier der sogenannten Tridentinischen Messe zu erlauben, soll er die Liste mit den Unterschriften durchgegangen sein, um dann zu sagen: „Ah, Agatha Christie!“
Mär vom Verbot der „Alten Messe“
Ziemlich genau 13 Jahre später durfte dann auch der Rest der Welt unter hohen Auflagen wieder die Messe nach dem Römischen Ritus von 1962 feiern, denn im Oktober 1984 wies Papst Johannes Paul II. die Gottesdienstkongregation an, unter genau definierten Umständen die sogenannte Alte Messe zu erlauben.
Meine Anmerkung: Da die Alte Messe nie verboten war, brauchte man sie auch nicht wieder zu genehmigen. Und dennoch: Kleriker der Diözesen, Bischöfe wie Pfarrer, streuten bewusst die Mär *) unter das Kirchenvolk, dass die Zelebration dieser Messe vom 2. Vatikanischen Konzil 1962/65 verboten worden war. *) man könnte auch härter formulieren mit „bewusster Unwahrheit.“
Papst Benedikt XVI. in 2007: „Alte Messe“ war nie verboten
Weitere Öffnung unter Papst Benedikt XVI. Dass es durchaus mit Schwierigkeiten verbunden war, an einer Alten Messe teilzunehmen, war gewollt, führte aber bei einem eher traditionell orientierten Teil der Katholiken zu Schmerzen. Diese vergingen schlagartig, als ihnen Papst Benedikt XVI. im Juli 2007 großzügig entgegenkam.
Meine Anmerkung: Papst Benedikt XVI. deklamierte sehr deutlich, dass die Messe nach dem alten Ritus (Alte Messe, Tridentinische Messe) nie verboten war. Seitens der Autorin von einer Großzügigkeit zu sprechen, entspricht schlichtweg nicht den Tatsachen.
Quelle. Mehr lesen: Domradio vom 05.11.2021.
Nachsatz: Man merkt dem Text deutlich an, dass Verfasser des Artikels kein Freund der Alten Messe (Missa Tridentina) ist.