Neuer wissenschaftlicher Fachaufsatz: Das 2. Vatikanische Konzil 1962.65 habe die Gläubigen aus den Gottesdiensten vertrieben

Bestätigt damit die frühe Analyse des Allensbacher Forschungsinstitutes: Der plötzliche Verfall begann 1968 nach dem Konzil. s.u. Dieser Fachaufsatz dürfte vielen Klerikern nicht gefallen. Fotoausschnitt: Fra Angelico: Die Bergpredigt

… zusammen mit seinen Kollegen Edgard Dewitte und Laurence Iannaccone („Ökonomie der Religion“)

anhand einer Konstruktion einer Datenreihe zum Gottesdienstbesuch auf Basis von Fragebogendaten bis in die 1920er hinein:

Die Bergpredigt. Fra Angelico (ca. 1395-1455): Sermon on the Mount.

FotoQuelle: commons.wikimedia (11-09-25), gemeinfrei

  • Nicht etwa allein ein breiterer Säkularisierungstrend habe den Gottesdienstbesuch im Katholizismus ursächlich reduziert (Anm.: wie nach wie vor weiterhin behauptet wird).
  • Es waren auch und gerade die Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils, die auf viele Gläubige – besonders in katholischen Ländern – eher einen negativen Einfluss ausgeübt hätten.
  • Dem gemäß sank der Gottesdienstbesuch signifikant in katholischen Ländern direkt nach dem Konzil!

Wie lautet die mögliche Erklärung?

  • Das Vatikanum habe die Strenge der Katholischen Kirche reduziert,
  • also (in der Sprache der Ökonomen) die impliziten Kosten gesenkt:
  • wie die „Öffnung der Messe“ (weniger Latein) und
  • die Stärkung des Dialogs mit anderen Religionen.
  • Wie auch die Diskussionen um eine Änderung der Lehre zur Verhütung,
  • die – obwohl ohne Ergebnis – die Autorität der Kirche erschüttert hätten.

Quelle: Die Tagespost vom 4. September 2025, S. 29Artikel Ökonomie des Kirchgangs. Hat das Zweite Vatikanum die Gläubigen aus den den Gottesdiensten getrieben? Ja, sagt ein neuer wirtschaftwissenschaftlicher Fachaufssatz. Jakob Ranke.

Allensbacher Forschungsinstitut 

Der plötzliche Verfall begann 1968 nach dem Konzil

  • 1968 markiert den Beginn der Phase der katastrophalen Schwächung der katholischen Kirche;
  • 1973 praktisch Endpunkt dieser Entwicklung:
  • in dieser unglaublich kurzen Spanne, in nur fünf Jahren,
  • bricht ein großer Teil der aktiv Praktizierenden einfach weg.
  • Der „Links“-Katholizismus breitet sich aus.
  • Priester tragen in der Öffentlichkeit fortan Freizeitkleidung, keinen Priesterkragen (Collare) mehr; geben sich als Geistliche nicht mehr zu erkennen.

Quelle u.a.: UNA VOCE. 1 Quartal 2019. Steffen Wiegand

Ordenshäuser, Kirchen, Pfarrhäuser und Gemeindezentren verkauft oder dem Erdboden gleich gemacht. 40 000 Priester haben ihr Amt aufgegeben, 40 000 von 400 000. 

Zitat: Papst Paul VI. (+ 1978) charakterisiert diese Situation, wenn er in einer Rede am 7. Dezember 1968 von der „Selbstzerstörung der Kirche“ spricht, und wenn er am 26. Juni 1972 in einer Ansprache erklärt: „Der Rauch Satans ist durch irgendeinen Riss in den Tempel Gottes eingedrungen“.

Demgemäß spricht Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben „Ecclesia in Europa“ vom 28. Juni 2003 von der „lautlosen Apostasie der Massen“ [Nr. 9: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 161, S. 15],

und Papst Benedikt XVI. fügt dem realistisch hinzu: „ … in vielen Teilen der Welt droht der Glaube zu erlöschen“ [Brief an die Bischöfe vom 10. März 2009: www.vatican.va].

Um Papst Johannes Paul II. noch einmal in diesem Zusammenhang zu zitieren. Er stellt am 6. Februar 1981 in einer Ansprache an Volksmissionare fest: „Man muss mit tiefer, schmerzlicher Betroffenheit feststellen, dass die Gläubigen sich heute zum großen Teil verloren und verwirrt vorkommen, ratlos und sogar hintergangen – 

Deutschland vor (1962) und nach dem Konzil (1965.2021)

Die Zahlen der Jahre 2022 bis 2025 verstärken den negativen Trend

  • 1962: 26.000 Priester, viele junge darunter;
  • 2021: 12.280 Priester älterer Jahrgänge.
  • 1962: 557 Priesterweihen;
  • 2021: 62 Priesterweihen.
  • 1962:  Sonntagskirchgänger: Gut 11 Millionen Katholiken;2a.b)
  • 2021: Weniger als eine (1) Million.
  • Beichtpraxis2021 gegenüber 1962 fast gänzlich eingebrochen.
  • Anzahl der Katholiken: um fünf (5) Millionen auf 21,6 Millionen gesunken.

1) Prof. Ralph Weimann, Priester. Lehrt in Rom Dogmatik und Bioethik. Die Tagespost vom 6. Oktober 2022: Zwischen Bruch und Reform. 

2a) Sonntagsmesse, obwohl teils lateinisch gelesen, also nicht in der Alltagssprache, und trotz des nach Osten gerichteten Hochaltars: Priester und Gläubige schauen und beten gemeinsam Richtung Jesus Christus entgegen.

2b) Messe aller Zeiten – Traditional Latin Mass (TLM):

  • Die Hauptaufgabe des Konzils liegt darin,
  • das heilige Überlieferungsgut (depositum) der christlichen Lehre
  • mit wirksameren Methoden zu bewahren und zu erklären.“
  • Eröffnungs-Ansprache des Konzils  „Gaudet mater ecclesia“ am 11. Oktober 1962.

Statt des großen Aufbruchs zur Einheit kam der Zerfall

  • „Wie konnte es zu dieser merkwürdigen babylonischen Situation kommen in dem Augenblick,
  • in dem wir ein neues Pfingsten erhofft hatten? 
  • Wie war es möglich, dass gerade in dem Moment, in dem das Konzil die reife Ernte des Erwachens der letzten Jahrzehnte eingebracht zu haben schien,
  • statt des Reichtums der Erfüllung sich plötzlich eine unheimliche Leere ergab?
  • Wie konnte es geschehen, dass aus dem großen Aufbruch zur Einheit 
  • der Zerfall hervorkam?“ 

Quelle: Joseph Kardinal Ratzinger / Benedikt XVI., Credo für heute – Was Christen glauben: Neuauflage 2006; Seite 192: „