Diesen Eindruck jedenfalls lassen die neuesten veröffentlichten Dokumente zu. Mancherorts wird gar von Lüge gesprochen. Worum geht es? Um die „überlieferte Messe aller Zeiten – Missa Tridentina – Traditional Latin Mass _ ‚Alte Messe'“.
Dazu hatte Papst Franziskus eine Bischofsbefragung herausgegeben
aus der, ausweislich der neuesten Dokumente – hervor ging, dass sich nur ein kleiner Teil der weltweit befragten Bischöfe gegen diese Messe ausgesprochen hatte. Die Mehrheit hingegen hatte erklärt, dass eine Änderung der Gesetzgebung zu „Summorum Pontificum“ aus 2007 von Papst Benedikt XVI. mehr Schaden als Nutzen bringen würde. Weiter hieß es dort, ich zitiere: „Jede Änderung – sei es durch Aufhebung oder Abschwächung des Motu proprios Summorum Pontificum – würde dem Leben der Kirche ernsthaft schaden, da sie die Spannungen, die das Dokument zu lösen geholfen hat, wieder aufleben lassen würde.“ – Auch deutsche Bischöfe hatten die Alte Messe befürwortet.
Zitat: Franziskus dagegen habe unter Berufung auf dieselbe Umfrage argumentiert, die Antworten der Bischöfe zeigten, dass „die pastorale Absicht meiner Vorgänger“ die Einheit in der Kirche zu wahren oder zu ermöglichen, „oft schwer missachtet“ wurde und veranlasste mit dem Motu proprio „Traditionis custodes“ ein Verbot der Feier der überlieferten Liturgie.
Das war offenbar eine bewußte Umdeutung der Befragung,
um die von ihm, Papst Franziskus, ohnehin nicht geliebte Alte Messe auf Sicht vollständig verbieten zu können. Der englische Kardinal Arthur Roche tat sich als einer der tatkräftigen Vollstrecker hervor.
Papst Leo XIV. bleibt jetzt eigentlich nichts anderes übrig, als die Entscheidung seines Vorgängerpapstes Franziskus zu revidieren, im Gegenzug die Entscheidung von Papst Benedikt XVI., letztlich auch die von Papst Johannes Paul II., wieder zur Geltung zu verhelfen – als Pontifex maximus – als Brückenbauer, als Stellvertreter Christi, der für alle Katholiken da ist, und der nicht spaltet.