Erst auf dem Camino stellen die Protagonisten fest, dass ihre Mutter-Sohn-Beziehung bislang doch recht oberflächlich verlaufen war. Irgendwie strange, oder? Mein Elternhaus war von reziproker Liebe geprägt, besonders zu meiner Mutter. – Foto: Elke und ich kurz vor Astorga.
Marc Reichwein von der WELT befragt den Sohn
(Tobias Schlegl) im Interview vom 10. Juni 2025: „Und dann bin ich wirklich zusammengebrochen“. Wohlgemerkt, wir sprechen von dem knapp 30 Jahre jüngeren Sohn der 73-jährigen Mutter – totale Erschöpfung irgendwo auf ihrem gemeinsamen Jakobsweg-Trip über 713 km.
Es lohnt, das Interview zu lesen. Seiner Empfehlung (letzter Absatz), sich sozial, ehrenamtlich, zu engagieren, kann ich folgen resp. weitergeben. Ich selbst engagier(t)e mich in einem Caritas-Altenheim. Die dort gesammelten Erfahrungen sind nicht zu unterschätzen, prägen die Persönlichkeit.
Möglichweise erkennt sich hier jemand wieder,
möchte Gleiches versuchen: auf dem Jakobsweg oder sonstwo auf einem Trip mit der Tochter, dem Sohn – auf jeden Fall mit mehreren Übernachtungen und stressigen Streckenabschnitten: geben und nehmen. Ich kann das nur empfehlen, spreche aus Erfahrung.
Gerade weil ich zu meinen Söhnen von Anfang an ein ausgesprochen gutes Verhältnis aufbauen konnte, bedingt auch durch den gemeinsamen Sport, haben wir geradezu zwangsläufig viele Reisen zu Zweit oder zu Dritt (Motto: Wenn der Vater mit dem Sohne) gemeinsam gestaltet, ohne die Mama, quasi in jedem Altersabschnitt; als Highlight vor Jahren die Route 66, und die vielen Rolling Stones-Konzerte im In- und Ausland.
So wie ich die gemeinsamen Jakobswege seit 2006 mit meiner Elke in Spanien und Portugal nicht missen möchte, so nicht die Touren mit Stefan und Gero. Das schweißt zusammen, produziert nachhaltige, faszinierende Narrative.