Jesu Christi-Anspruch: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ – Papst Leo XIV.: Erste wegweisende Predigt am 9. Mai 2025

Meines Wissens ist der Anspruch Jesu Christi noch nicht explizit von der römisch-katholischen Kirche und den Orthodoxen revidiert worden – vgl. Evangelium des Johannes 14,6 (Text s.u.). Papst Franziskus sah dies offenbar anders, vgl. seine Äußerungen in Singapore Herbst 2024. Für mehr lesen bitte nach unten scrollen. Foto: Christus und Nikodemus. Quelle: s.u.

Passend dazu die erste Predigt von Papst Leo XIV. am 9. Mai 2025 in der Sixtinischen Kapelle. Nachstehend einige Auszüge. Die Worte lassen hoffen. – Unten mehr.

Leo XIII. (geb. 1810). Der 256. Papst von 1878 bis 1903. Gilt als politischer Papst, trotzte dem Reichskanzler Otto von Bismarck in dessen Kulturkampf gegen den Katholizismus. Schrieb u.a. die berühmte Sozial-Enzyklika Rerum Novarum . Interessant sein Nachfolger: der heilige Papst Pius X., der sich wieder mehr der Tradition widmete.

Foto aufgenommen am 11. April 1878.

FotoQuelle: commons.wikimedia (13.05.25), gemeinfrei.

  • Der heilige Leo der Große (geb. um 400). 45. Papst von 440 bis 461. Verteidiger des rechten Glaubens; Kirchenlehrer. Widersetzte sich 452 n. Chr. dem Hunnenkönig Attila, sodass er Rom vor der Zerstörung durch die Hunnen rettete. Neben Papst Gregor I. (540-604) der einzige Papst mit dem Titel „der Große“ – und

Krönung Karls des Großen durch Papst Leo III., 1944 zerstörtes Fresko im Aachener Rathaussaal (Entwurf von Alfred Rethel, Ausführung durch Joseph Kehren), um 1860.

FotoQuelle: commons.wikemedia (13.05.25), gemeinfrei

  • Leo III. (geb. 750; 96. Papst von 795 bis 816; einen Tag nach dem Tod seines Vorgängers Hadrian I. bereits gewählt) hatte das Privileg, Karl den Großen am Weinachtstag Anno Domini 800 in Rom (Alt-St. Peter) zum Kaiser krönen zu können: Erneuerung des römischen Kaistertums.

Die erste Predigt von Papst Leo XIV. im Wortlaut

Vatican News, 9. Mai 2025: „Der Friede sei mit Euch

Der neue Papst erinnert den Glaubensabfall und das anti-christliche Umfeld. Bemerkenswert, dass der neue Papst Leo XIV., immerhin von Papst Franziskus in den Vatikan geholt, so deutlich – im Gegensatz zu seinem Vorgänger – die derzeitige Situation des weltweiten Katholizismus schildert, gar zur Mission aufruft. Bis vor wenigen Jahren galt dieses Wort in Deutschland als Un-Wort, auch in den Priesterseminaren.

Papst Leo XIV. nach seiner Wahl auf der Benediktionsloggia von St. Peter am 8. Mai 2025. – Man beachte seine traditionelle päpstliche Kleidung, die Papst Franziskus 2013 verschmäht hatte: die rote Mozetta und die „Stola der vier Evangelisten.“ Franziskus hatte die Menschen auf dem Petersplatz mit „Guten Abend“ begrüßt.

Leo XIV. dagegen mit dem Jesu Christi-Gruss an die Apostel „Der Friede sei mit Euch“ . Explizit seine Erwähnung des auferstandenen Christus. Er erinnerte ferner an den heutigen Gedenktag der Jungfrau von Pompeii, sprach das Gebet zur Muttergottes, das Ave Maria: Gegrüßet seist Du Maria … – That makes the difference.  

FotoQuelle: commons.wikimedia (10.05.25), gemeinfrei

Auszüge Vatican News, 9. Mai 2025.

  • „Auch heute wird der christliche Glaube in nicht wenigen Fällen als etwas Absurdes angesehen,
  • als etwas für schwache und wenig intelligente Menschen;
  • vielfach werden andere Sicherheiten wie Technologie, Geld, Erfolg, Macht und Vergnügen bevorzugt.
  • Es handelt sich um Umfelder, in denen es nicht leicht ist, das Evangelium zu bezeugen und zu verkünden,
  • und in denen Gläubige verspottet, bekämpft, verachtet oder bestenfalls geduldet und bemitleidet werden.
  • Doch gerade deshalb sind dies Orte, die dringend der Mission bedürfen, denn der Mangel an Glauben hat oft dramatische Begleiterscheinungen: dass etwa der Sinn des Lebens verlorengeht, die Barmherzigkeit in Vergessenheit gerät,
  • die Würde des Menschen in den dramatischsten Formen verletzt wird, die Krise der Familie und viele andere Wunden, unter denen unsere Gesellschaft nicht unerheblich leidet.
  • Vielfach wird Jesus, obwohl er als Mensch geschätzt wird, auch heute bloß als eine Art charismatischer  Anführer oder Übermensch gesehen,
  • und zwar nicht nur von Nichtgläubigen,
  • sondern auch von vielen Getauften, die so schließlich in einen faktischen Atheismus geraten.“

Niemand kommt zum Vater außer durch mich

  • Joh 3,16: So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. 
  • Joh 3,35: Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.

Jesus spricht mit dem Pharisäer Nikodemus, seinem späteren Anhänger. Matthias Storm, 1615-1649

Der Fragen stellende Nikodemus. Erzbistum Köln. Autor: Dr. Burkhard R. Knipping. – Nikodemus ist einer der Männer, die laut Neuem Testament persönlich mit Jesus über den Glauben sprechen. Im Johannes-Evangelium (nur dort) wird Nikodemus erwähnt, jedoch an drei Stellen.

FotoQuelle: commons.wikimedia (05.05.25), gemeinfrei

  • Joh 3,36. Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.
  • Joh 16,15: Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden

Anmerkung: Mit Vater ist Gott gemeint. In der Dreifaltigkeit / Trinität als GottVaterGottesSohn (Jesus ChristusHeiliger Geist (aus dem Vater und dem Sohn hervorgehend). Wer das also dieses Diktum in Abrede stellt, widerspricht den Offenbarungen Jesu Christi, der Bibel, dem Johannes-Evangelium.

Wenn dem so ist: „Nur über Christus in die Herrlichkeit„,

warum negieren dann modernistische Kleriker jedweder Couleur – der katholischen Kirche und derjenigen der protestanischen allemal – diesen Anspruch und deklamieren allen Ernstes, dass auch andere (weltanschauliche) Religionen den Weg zu Gott zeigen?

Vgl. dazu auch die Äußerungen von Papst Franziskus in Singapore Herbst 2024 (s.u.), die später dann vom Vatikan relativiert werden mussten

Mögliche Antwort: Anbiederung an den Zeitgeist, an den veröffentlichten Mainstream, Zugeständnis gegenüber den anderen Weltreligionen.

Evangelischer Kirchentag in Hannover 2025

Folgerichtig wurde auch nicht auf dem Evangelischen Kirchentag in Hannover (Ende April, Anfang Mai) über Jesus Christus als Heilsbringer nicht gesprochen, dafür über Queeres (Gott ist queer), Wokismus, etc. Programm

Pfarrer Dr. Stefan Felber, Leiter des evangelischen Gemeindehilfsbundes, stellte sich vor Beginn des Kirchentages gar die Frage: Sollen Gläubige am evangelischen Kirchentag überhaupt teilnehmen?- Mehr lesen Christliches Forum, 5. Mai 2025. Zitat: „Ausgerechnet das Herzstück, nämlich die Bibelarbeiten, wird Politikern anvertraut, die gegensätzliche Vorstellungen vom Glauben haben: Angela Merkel, Bodo Ramelow, Winfried Kretschmann, Luisa Neubauer („Gott wird uns nicht retten“) usw., dazu eine Rabbinerin und eine islamische Theologin.“

Habemus Papam! Ein Gebet für Papst Leo XIV

A Prayer for Pope Leo XIVCatholic Daily Reflections, 9. Mai 2025.

Automatisierte Übersetzung: „Mit tiefer Ehrfurcht danken wir dem allmächtigen Gott für die Wahl von Kardinal Robert Francis Prevost zum 267. Papst der römisch-katholischen Kirche. Mit dem Namen Papst Leo XIV. ist er der erste in Amerika geborene Pontifex in der zweitausendjährigen Geschichte der Kirche. Die Bekanntgabe erfolgte am 8. Mai 2025, nachdem traditionell weißer Rauch aus der Sixtinischen Kapelle aufstieg und das Ende des Konklaves signalisierte.

Lasst uns beten:

Himmlischer Vater, du hast deinen Diener Papst Leo XIV. auf den Stuhl Petri erhoben.Erfülle ihn mit deinem reichen Segen.Führe durch ihn deine pilgernde Kirche auf dem Weg zum Himmel.Gib ihm die Weisheit, deinen Willen zu erkennen,den Mut, ihn zu erfüllen,und die Liebe, dein Volk mit dem Herzen Christi zu weiden.

Bringen Sie in dieser Zeit des Übergangsden besorgten Herzen Frieden, den Leidenden Freude und den Verzweifelten Hoffnung.

Möge er ein treuer Nachfolger des Petrus sein,ein demütiger Diener Deines Wortesund ein furchtloser Verkünder Deiner göttlichen Barmherzigkeit und Wahrheit.Stärke ihn mit der Gnade des Heiligen Geistes,damit er die Kirche in Einheit, Heiligkeit und Treue führen kann.

Wir vertrauen ihn der mütterlichen Fürsorge der Heiligen Jungfrau Mariaund den Gebeten aller Heiligen an.Durch Christus, unseren Herrn. Amen.


Über Papst Leo XIV.

Ein Leben im Dienste der Seelsorge

Robert Francis Prevost wurde am 14. September 1955 in Chicago, Illinois, geboren und studierte Mathematik und Philosophie an der Villanova University, wo er 1977 seinen Abschluss machte. Am 1. September desselben Jahres trat er in das Noviziat des Augustinerordens in Saint Louis, Missouri, ein, legte am 2. September 1978 seine ersten Gelübde ab und legte am 29. August 1981 seine feierlichen Gelübde ab. Er setzte sein Theologiestudium an der Catholic Theological Union in Chicago fort, erhielt ein Diplom in Theologie und wurde 1982 nach Rom geschickt, wo er am 19. Juni 1982 von Erzbischof Jean Jadot zum Priester geweiht wurde.

Prevost erwarb 1984 sein Lizentiat im Kirchenrecht an der Päpstlichen Universität St. Thomas von Aquin (Angelicum) in Rom. Während seiner Promotion diente er von 1985 bis 1986 kurzzeitig in der Augustinermission in Chulucanas, Peru. 1987 schloss er sein Doktorat im Kirchenrecht mit einer Dissertation zum Thema „Die Rolle des Ortspriors im Augustinerorden“ ab.

Seinen Missionsdienst setzte er von 1988 bis 1999 in Trujillo, Peru, fort. Dort war er als Gemeindeprior, Ausbildungsleiter, Gerichtsvikar und Professor für Kirchenrecht, Patristik und Moraltheologie am Priesterseminar „San Carlos y San Marcelo“ tätig. Gleichzeitig war er als Seelsorger in verarmten Gemeinden tätig.

1999 wurde er zum Provinzprior der Augustinerprovinz „Mutter vom Guten Rat“ in Chicago gewählt. 2001 wurde er zum Generalprior des Augustinerordens gewählt und diente ihm zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten bis 2013. In dieser Funktion sammelte er umfassende Erfahrungen in der weltweiten Seelsorge und Verwaltung.

Im Oktober 2013 kehrte Prevost nach Chicago zurück und diente in der Ausbildung und Provinzleitung, bis ihn Papst Franziskus am 3. November 2014 zum Apostolischen Administrator der Diözese Chiclayo, Peru, ernannte. Am 12. Dezember 2014 wurde er zum Bischof geweiht und am 26. September 2015 offiziell zum Bischof von Chiclayo ernannt. In dieser Funktion engagierte er sich stark in der Peruanischen Bischofskonferenz und den vatikanischen Dikasterien.

Am 30. Januar 2023 ernannte ihn Papst Franziskus zum Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe und erhob ihn in den Rang eines Erzbischofs. Am 30. September 2024 wurde er zum Kardinal kreiert und erhielt die Diakonatsweihe der Heiligen Monika. Am 6. Februar 2025 erhob Papst Franziskus Kardinal Prevost in den Bischofsstand und verlieh ihm den suburbikarischen Bischofssitz Albano – eine Ehre, die ihn zu einem der ranghöchsten Mitglieder des Kardinalskollegiums macht.

Konklave und Wahl
Das Konklave 2025 begann am 7. Mai mit der Teilnahme von 133 wahlberechtigten Kardinälen. Nach vier Wahlgängen wurde die erforderliche Zweidrittelmehrheit erreicht, und am 8. Mai stieg weißer Rauch aus der Sixtinischen Kapelle auf und signalisierte die Wahl des neuen Papstes.

Kardinal Dominique Mamberti, Protodiakon des Kardinalskollegiums, verkündete die Wahl mit dem traditionellen Habemus Papam und stellte Papst Leo XIV. den auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen vor. In seiner ersten öffentlichen Ansprache grüßte der neue Pontifex die Welt mit den Worten „Friede sei mit euch allen“ und betonte damit seine Botschaft der Einheit und Kontinuität.

Bedeutung des Namens „Leo XIV.“:
Mit der Wahl des Namens Leo XIV. reiht sich der neue Papst in eine Tradition von Päpsten ein, die für ihre theologische Tiefe und ihr Engagement für zeitgenössische Fragen bekannt sind. Papst Leo XIII., der von 1878 bis 1903 amtierte, war insbesondere für seine Enzyklika „Rerum Novarum“ bekannt , die sich mit den Rechten und Pflichten von Kapital und Arbeit befasste und damit den Grundstein für die moderne katholische Soziallehre legte. Diese Wahl könnte die Absicht von Papst Leo XIV. signalisieren, die Tradition der eingehenden Auseinandersetzung mit den drängenden Fragen unserer Zeit fortzusetzen.

Ein Pontifikat, das in Tradition und Mission verwurzelt ist. Dank
seiner umfassenden Erfahrung sowohl in der Missionsarbeit als auch in der vatikanischen Verwaltung ist Papst Leo XIV. bestens für die vielfältigen Herausforderungen gerüstet, vor denen die Kirche heute steht. Sein Werdegang zeugt von seinem Engagement für die Seelsorge, seiner theologischen Integrität und seinem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse der Weltkirche.

Als erster amerikanischer Papst markiert seine Wahl einen bedeutenden Moment in der Geschichte der Kirche und spiegelt ihre Universalität und die wachsende Bedeutung der Kirche in Amerika wider. Es wird erwartet, dass er den Weg des Dialogs und der Evangelisierung fortsetzt, die heiligen Traditionen des katholischen Glaubens bewahrt und sich gleichzeitig mit der heutigen Welt auseinandersetzt.

Möge der Heilige Geist Papst Leo XIV. bei seiner Hirtentätigkeit für die Gläubigen leiten und möge sein Pontifikat eine Quelle der Erneuerung und Einheit für die Kirche sein.

Ausführlichere Informationen finden Sie in der offiziellen Vatikan-Biografie: Vatican News