Finisterre vs Muxia. Km-Stein „0“

Nein, nicht die Protagonisten des Mittelalters prägten den Begriff „Ende der Welt“. Es waren die Römer, die dachten, das Kap Finisterre sei der westlichste Punkt der damals bekannten Erde, somit hier die Welt zu Ende sei: „finis terrae“. Rund 120 Kilometer sind es – der Küste entlang – von Santiago de Compostela ans Kap Finisterre, Cabo Fisterra.

Finis Terrae zählt zu den großen Schätzen des Camino de Santiago. Nicht die meisten Pilger akzeptieren weitere drei Etappen von Santiago aus, um am Ara Solis, dem Altar für die Sonne, um am Leuchtturm am Cabo Fisterra ihren ganz persönlichen Camino ausklingen zu lassen. Der Weg lohnt sich. Er führt vorbei an der Iglesia de Santa Maria das Areas, er führt vorbei an einer schönen Pilgerfigur.

Fisterra (galicisch). Gestern wie heute für so manchen Pilger das letzte Ziel seines Weges. Achtundneunzig weitere Fuß‐Kilometer zum Ende der Welt, für die Römer, wie für einige mittelalterlichen Pilger. Denn das steht fest, schon die Gebildeten der Antike wie die des Mittelalters wussten von der Erdkugel.

Wie auch immer: Schweigend betrachtet der in sich versunkene Pilger den Sonnenuntergang, legt ein Steinchen ab auf die Konsole (Foto oben), verbrennt seine verschlissenen Schuhe, reinigt seinen Körper im Meer, sucht im Sand nach seiner Jakobsmuschel, sinniert über den nächsten Camino …

Fotos aus Dezember 2024.

Intermezzo. Ausblick.

Der Camino de Santiago hat uns nicht losgelassen; seit 2006, unserem ersten Pilgerweg, immer wieder und weiter begleitet, bis in den Dezember 2024 hinein. Ob auf dem Caminho Portugues, ob auf Teilabschnitten des Camino, ob in Deutschland, ob auf dem Camino von Lourdes zum Somportpass in den Pyrenäen, weiter entlang dem Aragonischen Weg südwestlich bis nach Puente la Reina, von dort auf dem Camino Frances immer dem Schatten folgend westwärts — über achthundert Pilgerkilometer Faszinierendes, Eindrucksvolles, Meditatives, Spirituelles, Traumhaftes, Leichtes, Anstrengendes, Schmerzhaftes, Liebevolles, Unvergeßliches — bis zum Grab des Heiligen Jakobus nach Santiago de Compostela.

  • „Es wird dir kein Übel begegnen (…). Denn Er hat Seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“
  • — Paulo Coelho, Auf dem Jakobsweg, 1987.

Muxia – Costa da Morte am Atlantik

Auch Muxia kennt den Km-Stein „0“, direkt am Denkmal gelegen, das auf die Öl-Kastrophe 2002 MallorcaZeitung, 13.11.22 hinweist.

Der kleine Ort ist kaum wiederzuerkennen, schreibt die SZ am 10. Mai 2010. Muxía an der Nordwestküste Spaniens war beim Untergang des Öltankers „Prestige“ vor Jahren zu einem Symbol für die größte Umweltkatastrophe in der spanischen Geschichte geworden. Die Wogen des Atlantiks hatten den Ölschlamm aus dem gesunkenen Schiff bis in die Straßen der Kleinstadt geschwemmt. Das schwarze, klebrige Schweröl war bis oben an die Leuchtkörper der Straßenlaternen gespritzt. Heute hat Muxía eine neue, blitzblanke Strandpromenade mit gepflegten Parkanlagen.

Nuestra Señora de la Barca, Muxia

Impressionen Santuario da Virxe da Barca e Pedras da Barca

Jungfrau von La Barca (Virgen de la Barca) – Patronin der Seeleute und der Anwälte von See-Reisenden

Nach der Überlieferung ist dem Heiligen Jakobus, als er in Fisterra predigte, die selige Jungfrau in einem von Engeln gezogenem Boot erschienen. Als Zeugnis dafür bestehen das Boot als “pedra de abalar“ und das Segel als „pedra dos cadrís“. Das Segel aus Stein ist dafür bekannt bei jenen Rheuma zu heilen, die unter den Stein durch krabbeln.

Quelle: caminosantiago.gal (14.12.24)

Weitere interesante Infos auf der englischsprachigen Webseite senditur (14.12.24)

Fotos aus Dezember 2024

Wallfahrt Heiligtümer am Atlantik

Mehr lesen turismo.gal (14.12.24)

Auszüge: Diese Tour entlang der Costa da Morte lädt ein, spannende Legenden, Glauben, Rituale und Wallfahrten der Seeleute kennenzulernen, die sich an dieser Küste voller Heiligtümer mit Meerblick, viele davon an privilegierten Orten, entdecken lassen. – Die Tour streift also gleichermaßen Fisterra.

  • „Santo Cristo de Fisterra, Cristo da barba dourada, veño de tan lonxe terra, Santo, por che ver a cara.
  • Veño da Virxe da Barca, veño de abalar a pedra, tamén veño de vos vere Santo Cristo de Fisterra“.
  • Daten der Kirchweihfeste:
  • – San Hadrián do Mar: Sonntag nach dem 16. Juni.
  • – Nosa Señora da Barca: Sonntag nach dem 8. September.
  • – Santo Cristo de Fisterra: Ostersonntag.