Foto: Ibaneta-Pass, 1.058 m. – Alto de Lepoeder (historischer Name Cisa-Pass*)): 1.430m. Alternativ ist die Strecke über Valcarlos zu nehmen. Veröffentlicht am 28.10.24. In den Jahren zuvor gab es zuviele Rettungseinsätze.
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a) Bericht Portal caminosantiago.org); b) Streckenführung St. Jean nach Roncesvalles; c) Pilgerführer und Kunst-Reiseführer Spanischer Jakobsweg; d) Reisebericht Westwärts nach Galicien dem Schatten nach.
*) Cisa-Pass – Alto de Lepoeder
Auf dem Weg zum Cisa-Pass.
Man beachte: der Pilger läuft barfuß trotz oder gerade des schlechten Wetters wegen. Leider hatte sich weiland nicht die Gelegenheit eines Gespräches ergeben. Der junge Mann war zu schnell und plötzlich verschwunden, vielleicht abseits des Weges seine Blasen behandelnd. Who knows.
Das umseitige Foto vom Ibaneta-Pass wurde viele Jahre später aufgenommen – bei herrlichem Sonnenschein.
Diskussion im Pilgerforum
Im Pilgerforum war man über den von mir gebrauchten Begriff „Cisa-Pass“ irritiert. Ihn habe ich dem Autor des Pilgerführers „Spanischer Jakobsweg“; 4. aktualisierte Auflage 2006, DUMONTaktiv entnommen. Dr. Dietrich Höllhuber (1943 – 2014) studierte Geographie, Geschichte und Germanistik an der Uni Wien; hatte eine Professur an der Uni Erlangen. Seit 1983 freier Schriftsteller, zahlreiche Reisepublikationen (Kunstreiseführer Jakobsweg), Globetrotter.
b) Streckenführung St. Jean – Roncesvalles
Grenzstein Pyrenäen Franreich / Spanien. 1.337 m hoch: 93 Höhenmeter weiter der Cisa-Pass, der Alto de Lepoeder, 1.430 m. Wir hatten weiland äußerst schlechtes Wetter zu beklagen: Regen, Sturm, Matsch. Rückblickend gesehen wäre der Weg über Valcarlos an sich angesagter gewesen.
St.-Jean-Pied-de-Port: 180 m > Huntto: 490 m (1Std.15) > Itchaguy / Marienstatue: 1.090 m (3Std.15) > Grenzübergang 1337 m) 5 Std.) > Cisa-Pass (Alto de Lepoeder, 6Std.15): 1.430 m > Ibaneta-Pass: 1.057 m (7Std30), von den Franzosen Col de Roncesvaux genannt) > Roncesvalles: 952 m (8 Std.). – Angaben lt. Reiseführer Dr. Höllhuber.
c) Pilgerführer + Kunst-Reiseführer – Der Spanische Jakobsweg
Dietrich Höllhuber, Dumont
Die Angaben basieren auf den Pilgerführer von DUMONTaktiv – Spanischer Jakobsweg, Dr. Dietrich Höllhuber, 4. aktualisierte Auflage 2006. Für mich der beste Autor eines Pilgerführers ever, weil kein Überflieger, weil geschichts- und kulturbewusst, weil halt ein Fachmann. Leider ist der Autor 71-jährig in 2014 verstorben.
Höllhuber hat zusammen mit Werner Schäfke auch einen für mich unübertroffenen Kunst-Reiseführer über den spanischen Jakobsweg herausgebracht gleichen Namens: – Landschaft, Geschichte und Kunst auf dem Weg nach Santiago de Compostela –; ebenfalls von Dumont, 6. aktualisierte Auflage 2008.
d) Reisebericht Westwärts nach Galicien
Auszug Reisebericht, 2. Etappe von Huntto nach Roncesvalles. Barfuß in den Pyrenäen. (…) Wecken mit sakraler Musik. Das Wetter hat umgeschlagen, typisch für die Berge. Es ist regnerisch. Später wird es stürmen, es wird matschig. Es wird steil werden ‐ von 490 m auf über 1430 m, dann bergab bis 952 Meter. Insgesamt an zwei Tagen 1250 Meter Anstieg. – Es regnet, es stürmt, es ist steil, es ist diesig, es ist neblig, die Schönheiten des Weges werden nicht mehr richtig wahrgenommen. – Elke und ich sind nicht die ersten, aber auch nicht die letzten, die frühmorgens den kurzen Weg zum Haupthaus (Huntto) queren. Mancher hat wohl auf das
französische Frühstück verzichtet. Wir nicht, petitdéjeuner ist im Übernachtungspreis inbegriffen, und wer weiß, wann es wieder etwas Ordentliches zu essen gibt. Viertel vor acht Uhr, langsam reihen sich zwei zufriedene Pilger in die Schar Gleichgesinnter ein. Nur zweiundzwanzig Kilometer stehen uns bevor, die gestrigen 1 1/2 Stunden mit Hitze und steilen Wegen sind abgehakt, Schnee von gestern. Wir befinden uns jetzt auf einem Pfad, den
Napoleon vor 200 Jahren als Nachschubroute nach Süden anlegen ließ. Seine Soldaten werden gleichermaßen
gekeucht haben. Dazu passend die Jakobsfreunde Paderborn auf ihrer Website:„Bei unsicherer Witterung rate ich dringend ab, die Route Napoleon zu gehen. Immer wieder müssen unvernünftige Pilger (…) aus Bergnot gerettet werden!“ – Bis zum Cisa‐Pass sind es weitere einhundert Höhenmeter. Jetzt läuft jeder für sich, unendlich viele steile Meter hoch auf Schotterstraßen. – Die Herberge ist eine Wucht, zumindest an diesem Tag. Es ist ein alter, mittelalterlicher Schlafsaal mit rund 120 Betten, gemanagt von Holländern. Sie ist völlig ausgebucht, manche schlafen auf Matratzen — direkt vor den Sanitärräumen. – Wie viele andere auch gehen Elke und ich abends zur Messe. Der mittelalterliche Pilgersegen um acht stimmt uns ein ‐ erteilt in drei Sprachen. (…)