„Megahochzeit“ für Spanier, die wieder den Kontakt zur Kirche suchen. Der Ruf Gottes …

Eine außergewöhnliche Idee eines Pfarrers aus San Sebastian de los Reyes nahe Madrid, der das Sakrament der krichlichen Eheschließung wieder in Erinnerung rufen wollte. Neunzehn Paare gaben sich zeitgleich am 29. Augist 2024 das JA-Wort, die teilweise schon jahrelang zusammenlebten, die den Wunsch verspürt hatten, ihren Kindern eine katholische Erziehung zukommen zu lassen. Jedes Paar wurde separat gesegnet – mit Zustimmung des Erzbischofs von Madrid. Auch gab es Ehevorbereitungskurse mit Pfarrer Javier Sanchez-Cervera. die Paare waren zwischen Anfang dreissig und sechzig Jahren alt; fast alle hatten Kinder, ihre teils volljährigen Kinder fungierten als Trauzeugen. Siebzig Prozent waren lateinamerikanischen Ursprungs, der Rest Spanier, abgesehen von einer Italienerin.

In 2004 neunzig % kirchliche Eheschließungen (heute nur noch 22%)

Heute (2024) sind nur 22% der standesamtlichen Ehen auch kirchlich, im Vergleich zu über 90% ! vor zwanzig (2004) Jahren. Eine ungeheuerliche Entwicklung in solcher kurzen Zeit. Und die Kirche? Tat offiziell bislang nichts, bleibt passiv. – Anders in Lateinamerika: Dort gibt es diese gemeinschaftlichen Ehefeiern seit Jahren. Die spanische Kirche folgte ihren lateinamerikanischen Mitbrüdern nicht – aus Angst vor dem Misserfolg, zumal die Ehe in den Medien gerne ins Lächerliche gezogen wird. Und währenddessen lebten die Menschen in Sünde! Filme und Serien stellten sie zudem selten als Heiliges und Großartiges dar, im Gegenzug das Konzept der Zivilehe sich aber stark erweitert.

Zu San Sebastian de los Reyes: Anno Domini 1492 von den katholischen Königen (Ferdinand und Isabella) gegründet. Durch Zuwanderung vor allem seitens der Lateinamerikaner auf 100.000 Einwohner gewachsen. Viele von ihnen sind finanziell eingeschränkt, möchten nicht in einer leeren Kirche heiraten, wollen eine Feier, die sie glücklich macht, aber: es fehlten halt die Mittel, so der Pfarrer im Gespräch.