Von unendlicher Schönheit. Zu allen Zeiten gefeiert – von tiefer Gläubigkeit geprägt.
Paul Claudel, französischer Dichter, Schriftsteller und Diplomat (1868-1955), und Jon Fosse, aktuell einer der meistgespielten Theater-Autoren weltweit, norwegischer Nobelpreisträger, haben eines gemeinsam: beide konvertierten zum katholischen Glauben, auch und gerade der Liturgie wegen, nicht der selbstgemachten, wie wir sie heute vielfach kennen.
Claudel hatte sein Erweckungserlebnis mit 18 Jahren in Notre Dame, Paris, als er nach der Weihnachtsmesse das von den Sängerknaben gesungene Magnifikat hörte, natürlich in Latein (Lk 1,46b-55). Text unten.
Jon Fosse: „Der Protestantismus wollte die Mystik und die Poesie aus der Kirche und Glauben verschwinden lassen. Mit dem Ergebnis, dass heute, in unseren aufgeklärten Zeiten kein Mensch mehr buchstäblich glauben kann. Buchstäblich. Man muss in eine allegorische Weise die Bibel lesen, und der Glaube wie ein Mysterium erleben, nicht als etwas Sachliches als ein weltliches Faktum. Es ist ein Mysterium nicht eine Art Faktizität.“ – Quelle: Deutschlandfunk.
Meine Seele preist die Größe des Herrn, / und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. / Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. / Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. / Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig. / Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. / Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: / Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; / er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. / Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. / Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, / das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.