Meldungen in die „richtige“ Richtung bringen,

indem man seitens der Redaktion einen Artikel mit einem Foto eines Politiker garniert, dessen Name im Artikel aber gar nicht vorkommt. So die KirchenZeitung für das Bistum Hildesheim in ihrer Ausgabe vom 13. April 2025 zu den Betrachtungen von Abt Nikodemus Schnabel (Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem): „Schaut auf den Richtigen! – Konzentriert euch weniger auf die Herren dieser Welt und mehr auf den, der wirklich das Leben bringt.“

Soweit so gut – soweit so richtig

Aber: Kein einziger „Herr der Welt“ wurde im Text benannt. Das eingestreute Foto von Trump (in wütender Pose gebracht) vermittelt den Betrachtern einen anderen – falschen – Eindruck unter dem Rubrum: „Mehr Jesus – weniger Trump.“ Warum kein Foto eines der bekannten Diktatoren, absoluten Machthaber? Warum unter Ausschluss der „Frauen der Welt“? Es gibt (gab) genügend machtbewusste weibliche Präsidenten, Premierminister, Ministerinnen, etc.

Warum eigentlich kein differenziertes Bild der gegenwärtigen

US-Administration wagen? Die US-Regierung besteht nicht nur aus Donald Trump. Zum Beispiel unter Implizierung des katholisch gewordenen Vizepräsidenten JD Vance mit seinen originär katholischen Ansichten! Er lässt sich beispielsweise auf Demos gegen staatlich (seitens der Demokraten) ge- und beförderte Abtreibungen sehen. Er spricht sich gegen die letzlich Frauen verachtende „Genderei“ aus, er spricht sich explizit für die herkömmliche Familie aus. Übrigens: JD Vance bewegt sich hier auf der gleichen Ebene eines Papst Franziskus.

Ansonsten sehr lesenswerte Betrachtungen

von Abt Nikodemus (auch zu hören auf der App Hallow) auf S. 50 und 51, insbesondere sein Zitat des späteren Bundespräsidenten Gustav Heinemann auf der Synode der EKD am 27. August 1950, wunderbar formuliert fünf Jahre nach Beendigung des 2. Weltkriege:

  • „Unsere Freiheit wurde durch den Tod des Sohnes Gottes teuer erkauft.
  • Niemand kann uns in neue Fesseln schlagen, denn Gottes Sohn ist auferstanden.
  • Lasst uns der Welt antworten, wenn sie uns furchtsam machen will.
  • Eure Herren gehen, unser Herr aber kommt!“