Paradores Santo Domingo de la Calzada. Villafranca del Bierzo. Santiago.

Kostenloses Menü für Jakobspilger im Luxushotel Parador de Santiago. 13Uhr30. Restaurant „Enxebre“ im Hostal de los Reyes Catolicos. Nach der Pilgermesse. Für die ersten 10 Pilger gibt es ein kostenloses Menü. Tickets hierfür im Pilgerbüro, die Compostela (Pilgerurkunde) dabei.

Der heutige Parador de Santiago, auch Hostal de los Reyes Católicos genannt , wurde 1511 als königliches Krankenhaus eingeweiht, um alle Pilger aufzunehmen, die den Jakobsweg zurückgelegt hatten. Es befand sich auf der gleichen Plaza del Obradoiro neben der Kathedrale und diente allen, die es brauchten, mit kostenloser Unterkunft und Nahrung. Wer schon einmal im Hotel übernachtet und zu Abend gegessen hat, weiß um die Preise, die das Budget einiger Pilger leicht übersteigen dürfte. Dennoch: gönnt es euch einmal, fragt nach Sonderkonditionen. Immerhin handelt es sich um das älteste Hotel Spaniens mit besonderem Flair, Luxus, Exkluvisität, Gastfreundschaft. Quelle: elCorreoGallego, 09-04-24

Unsere Erfahrungen mit den Paradores

In 2006 hatten wir erstmals das Vergnügen, im Santiagoer Hostal de los Reyes Catolicos übernachten zu können. Ein Genuß: Zimmer wie Dinner und Frühstück. Andere Jakobspilger hatten offensichtlich gleichermaßen entschieden. Wie überhaupt zu konstatieren ist, dass Pilger wie wir die Abwechselung suchten: schlichte Albergues und Hostals, aber eben auch Mehrsternehotels. Ich weiß, dass es Puristen gibt, für die so etwas nicht in Frage kommt. Jedoch: Auch während der Hochzeiten des mittelalterlichen Pilgerns im 12. Jahrhunderts gab es unterschiedliche Fortbewegungsmittel (Pferd, Mitnahme auf Karren) und Herbergen unterschiedlichster Klasse und Güte. Why not? Besides: Eine Portion Verhandlungsgeschick war aber schon nötig gewesen, einen für uns akzeptablen Preis zu erzielen.

Gerne denken wir zurück an das Parador von Villafranca del Bierzo, in 2006 ein Dreisterne-Hotel. Auch hier mussten wir unser ganzes Verhandlungsgeschick einsetzen. Der Rezeptionist wollte uns – zunächst – partout kein Zimmer geben. Erst als ich auf meine abgekämpfte Elke zeigte (30 km steckten in unseren Knochen) – und ich zu ihm: sie würde keine hundert Meter mehr schaffen – regte sich offensichtlich sein Herz, zeigte Erbarmen: plötzlich war doch noch ein Zimmer frei. Ehrenrettung. Das Parador war unsere letzte Rettung, mehrere Herbergen waren completo. Wenige Jahre später checkten wir gutgekleidet ein, keine Probleme im nunmehr Vier-Sterne-Hotel.

Das Parador Santo Domingo de la Calzada liegt in umittelbarer Nähe einer prinzipiell gut besuchten Pilgerherberge. Nach anstrengenden 38 km von Navarrete aus war uns nicht nach Schweiß und Etagenbetten zumute. Einfach `mal Ruhe genießen, gut essen, einen Cognac trinken, Badewanne statt Dusche, etc. Mehrere Jahre später die zweite Übernachtung im Parador zusammen mit unserem Sohn Stefan: einfach spitze.

Fotos: *****Paradores Santiago de Compostela (lks. oben), ****Santo Domingo de la Calzada und ***Villafranca del Bierzo (später dann **** untere Reihe Mitte). Stefan im Parador; nicht nur für ihn ein Genuss. Sechs Monate später verließ er uns plötzlich für immer: R.I.P.