Pfingsmontag gesendet, aufgenommen am 24. April 2024. Speziell meinte Franziskus die konservativen Katholiken der USA.
„Laut Franziskus ist ein Konservativer jemand, der „an etwas festhält und nicht darüber hinaus sehen will. Es ist eine selbstmörderische Haltung.“
„Denn es ist eine Sache, die Tradition zu berücksichtigen, Situationen der Vergangenheit zu betrachten, und es ist eine ganz andere Sache, sich in eine dogmatische Kiste zu sperren.“
Anmerkung des Autors: „Die Anspielung ist hochbrisant, denn die kirchlichen Dogmen sind per definitionem klar definiert und als Teil des Glaubensgutes unumstößlich. Sie stellen also, um bei den Worten von Franziskus zu bleiben, tatsächlich eine geschlossene „Kiste“ dar. Genau das scheint der Papst mit seiner Aussage aber in Frage zu stellen. Sind auch Dogmen seiner Meinung nach „verfügbar“, abänderbar, gar ein Gegenstand, der auf dem Markt der Religionen und Möglichkeiten feilgeboten werden kann?“
Meine Frage: Warum diese Frontstellung des Papstes? Als Vikar Christi sollte Seine Heiligkeit die tradierte Lehre bewahren, auseinandergehende Flügel – väterlich – zusammenbringen. Froh darüber sein, dass sowohl die konservativen Katholiken wie die traditionellen Katholiken (Missa Tridentina) weltweit überproportionalen Zulauf von rechtgläubigen – häufig jungen – Katholiken verzeichnen, im Gegensatz zu den liberal eingestellten Gemeinden. Auch die priesterlichen Bruderschaften verzeichnen einen guten Zugang von Priesteramtskandidaten – im völligen Gegensatz zu den liberalen Diözesen.
Eine gerade in Deutschland veröffentlichte Studie der Deutschen Bischofskonferenz brachte zum „Schrecken“ vieler Diözesanbischöfe zum Ausdruck, dass die jungen Priester sich am liebsten ausschliesslich der Glaubensweitergabe widmen würden, nicht aber den gegenwärtigen Machtfragen, Stichwort Synodaler Weg, LGBTQ, Frauenpriestertum, Aufhebung des Zölibats, etc. Ich kann das insoweit bestätigen, als ich im letzten Jahr einige dieser jungen Priester in einem Kloster kennenlernen durfte: sie alle trugen den Priesterkragen und die Soutane, drinnen wie draußen. Ihnen bereitet es Freude, von Mitmenschen, Passanten als katholische Priester erkannt zu werden, gar abseits des Trubels, gleichwohl in der Öffentlichkeit Gläubigen die Beichte abnehmen.