Offiziell bis heute der Normalfall. Das Geheimnis übersteigt jede normale, rationale Vorstellungskraft. Mehr hierüber: bitte nach unten scrollen. Wir Christ-Katholiken glauben getreu Jesu Aussage beim Letzten Abendmahl (vgl. auch 1 Kor 11,23ff; s.u.), dass in der Hostie, der Kommunion, der ganze Jesus Christus gegenwärtig ist, auch wenn es so klein sein sollte wie das kleinste Samenkorn. Das bezeugten schon die hll. Kirchenväter Cyrill von Jerusalem (313 – 386 n. Chr.), Hieronymus (348 – 420) und Origenes (185 – 254). Bereits im 2. Jahrhundert soll Papst Pius I. (Bischof von Rom und damit Papst von 140 – 155 n. Chr.) verfügt haben, dass nur geweihte Priester die Hostie berühren dürften. Dies wurde der hl. Birgitta von Schweden (14. Jh.) in einem Traum geoffenbart. – Mehr über die Heilige Birgitta: siehe unten.
Katholischer Katechismus. Eucharistische Wunder
Der Katholische Katechismus geht unter Punkt 1384 auf die entsprechenden Glaubenswahrheiten ein. So wird in Vorbereitung des Kommunionempfanges die heilige Beichte (Bußsakrament, Sakrament der Versöhnung) empfohlen, entsprechende Gesten beim Empfang und entsprechende Kleidung (also keine Freizeitkleidung) vorausgesetzt.
Viele eucharistische Wunder bezeugen, dass Christus in der Hostie gegenwärtig ist, Stichworte: Realpräsenz und Transsubstantiation. Zuletzt bestätigt durch das Wunder von Liegnitz in Polen, Weihnachten 2013; vom Vatikan später bestätigt. Zehn Jahre Eucharistisches Wunder: Eine Wallfahrt nach Liegnitz. Ein heruntergefallenes Teilchen wurde von einem anerkannten Rechtsmediziner untersucht: es offenbarte sich als ein Stück eines menschlichen Herzmuskels. Vergleiche auch in diesem Zusammenhang das Wunder von O Cebreiro, auf das ich in meiner Reisebroschüre eingegangen bin (Etappe 28; vgl. unten: bitte scrollen)
Much of what Jesus says can only be fully understood through faith.
Faith is like a key to unlock the secrets of the mysteries of God. Faith becomes a lens through which every parable, every figure of speech, and every mystery taught by our Lord is understood. But without this inspired gift of faith, Jesus’ teachings remain mysterious and incomprehensible. – But if we do read Jesus’ mysterious teachings and the light of understanding is given to us, then this is a clear reason to rejoice, since this comprehension is only possible through the gift of faith. – Quelle: Catholic Daily Reflections, 13.11.24
Deutsche Übersetzung. Vieles von dem, was Jesus sagt, kann nur durch den Glauben vollständig verstanden werden. Der Glaube ist wie ein Schlüssel, der die Geheimnisse der Mysterien Gottes entschlüsselt. Der Glaube wird zu einer Linse, durch die jedes Gleichnis, jede Redewendung und jedes Geheimnis, das unser Herr lehrt, verstanden wird. Aber ohne diese inspirierte Gabe des Glaubens bleiben die Lehren Jesu geheimnisvoll und unverständlich. – Wenn wir aber die geheimnisvollen Lehren Jesu lesen und uns das Licht des Verstehens geschenkt wird, dann ist das ein klarer Grund zur Freude, denn dieses Verstehen ist nur durch die Gabe des Glaubens möglich. – Quelle: Katholische Tagesbetrachtungen, 13.11.24. Übersetzt mit DeepL.com
Handkommunion
Üblich seit der Liturgie-Reform zum Konzilsende 1968.70
Nicht in jedem Fall für Papst Benedikt XVI.
Es sollte eigentlich eine Ausnahmeregel sein. Offiziell ist die Mundkommunion bis heute sogar der Normalfall. Die Mundkommunion sollte weiterhin bestehen bleiben, wie der geostete Altar, nicht wie der den Gläubigen später zugewandte Volksaltar. –
Der deutsche Kardinal Julius Döpfner war anfangs einer der größten Befürworter der Handkommunion. Später wollte er die Handkommunion wieder abgeschafft sehen, hat folgerichtig bis zu seinem Lebensende selbst immer nur die Mundkommunion gespendet. Ebenso wie Papst Benedikt XVI., der seit dem Fronleichnamstag 2008 nur noch die kniende Mundkommunion gespendet haben soll.
Wie ist die Handkommunion von heute zu betrachten?
Da stehen also Laien am oder hinter dem Altar, in einer Reihe und Geltung mit dem Zelebranten, nicht selten in Freizeitkleidung (T-Shirts), teilen die Hostien aus, als wäre es nur ein Stückchen Brot, legen den Gläubigen die Hostie auf die linke Hand, die selbige dann mit der rechten Hand in den Mund stecken, entweder am Platz des Geschehens oder im Weggehen. Ihre Hände sind nicht gereinigt; sie hatten möglichweise zuvor ein Geldstück angefasst. Möglicherweise kleben immer noch einige Partikelchen auf und/oder an der Hand; was dann? Bekreuzigen wir uns mit links, spendet uns der Priester mit links seinen Segen?
Vorhalt: In den ersten Jahrhunderten Handkommunion
Nur bedingt korrekt. Der Priester legte den Gläubigen den Leib Christi (Hostie, Kommunion) auf die rechte Handfläche (heute auf die linke Hand). Die Kommunikanten mussten sich sodann tief bücken, also mit dem Kopf nach unten zur Hand, nahmen die Hostie mit dem Mund auf. Indem sie den Kopf beugten, realisierten sie eine fromme Anbetungsgeste dem Herrn gegenüber.
Und, was unbedingt beachtet werden sollte: Die Gläubigen hatten sich zuvor die Hände gereinigt. Die Frauen, im Gegensatz zu den Männern, bekamen die Hostie auf ein weißes Tuch in ihren Händen gelegt (Korporale). Sie reinigten später das Tuch. Wie gesagt, alles auch eine äußere Ehrerbietung dem Herrn gegenüber, die natürlich ohne die rechte innere, gläubige und fromme Einstellung gleichwohl nichts „taugt“; vgl. 1 Kor 11,23 ff..
Der hl. Karl Borromäus (1538-1584), Kardinal und Erzbischof von Mailand, spendet dem hl. Aloysius Gonzaga, die Kommunion. Goldbestickter Gobelin aus rotem Samt aus dem 19. Jhd. in Mailand. Bedeutender Protagonist der Katholischen Reform nach dem Konzil von Trient (16. Jh.)
Karl Borromäus managte die weiland grassierende Pest, im Gegensatz zu den heutigen Klerikern incl. Vatikan bezogen auf Corona, auf das vorzüglichste. Er stand den Gläubigen zur Seite, ließ keine Kirchen schließen, beachtete aber alle damals einschlägigen Vorsichtsmaßnahmen. Mehr darüber an anderer Stelle.
Quelle: commons.wikimedia (01.12.24) gemeinfrei
Ab dem 6. Jh. setzte sich dann nach und nach die – auch heute noch zumeist im Rahmen der Alten Messe gespendete – Mundkommunion durch – bis eben zum 2. Vatikanischen Konzil 1962/65. Es gibt auch Gemeinden, z.B. die polnischen, die die Mundkommunion pflegen, aber nicht die Missa Tridentina in Gänze.
Mundkommunion heute
Der Priester legt die Hostie, den Leib Christi, dem knienden Kommunikanten auf die Zunge. Damit nichts herunterfallen kann, hält ein Altardiener, ein Ministrant oder Messdiener, eine Art Teller, die Patene, darunter. Der Priester reinigt sich später die Hände.
„Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!
Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt.“ – Quelle: Bibel github.i.o., 1980.
Weihbischof Athanasius Schneider, im Erzbistum der Allerheiligsten Jungfrau Maria zu Astana, Kasachstan. YouTube 2016, Kirche in Not. Verlinkung der Webseite von Bishop Athanasius Schneider – siehe unten.
Einführung zur Sendung. Kirche in Not, 2015. „Die Heilige Messe ist die wichtigste Gottesdienstform. In der Messfeier vergegenwärtigt die Kirche den Tod und die Auferstehung ihres Herrn Jesus Christus. Sie ist – so sagt es das Zweite Vatikanische Konzil – „die Quelle und der Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens.“ Über einige Aspekte dieses tiefen Geheimnisses und den richtigen Mitvollzug der Heiligen Messe spricht Volker Niggewöhner in einer neuen Reihe mit Weihbischof Athanasius Schneider aus Kasachstan.“
Das Hostienwunder von Cebreiro am Camino de Santiago, 13. Jh.
Vorbemerkung: In den Vatikanischen Museen Roms, genauer gesagt im Apostolischen Palast, ist ein Wunderwerk des ‚göttlichen‘ Raffael (Raffael Santi, geb. 1483) zu bewundern, das nahezu die gleiche Geschichte wie die vom O Cebreiro wiedergibt.
Raffael war Anno Domini 1508 von Papst Julius II. mit der Ausmalung des Palastes beauftragt worden. Das „Wunder von Bolsena“ erzählt die Geschichte eines Mirakels aus 1263: Ein Priester aus Böhmen bekommt Zweifel an der realen Präsenz Christi im Allerheiligsten Altarsakrament, sieht jedoch dann, wie die konsekrierte (geweihte) Hostie zu bluten beginnt. Dieses Wunder war mitentscheidend, dass Papst Urban IV. in 1264 das Fronleichnamsfest (Herrenleichnam) einsetzte, das ‚Hochfest des Leibes und Blutes Christi‘, das jeweils zehn Tage nach Pfingsten gefeiert wird; vgl. auch die Transsubstantiationslehre (Wandlung bei der Eucharistiefeier).
Iglesia Santa Maria. Foto aus 2006. Wandlungswunder auf dem galicischen Cebreiropass.
9. Jahrhundert. Ein französischer Schlossherr namens Giraldo de Aurillac gründete im Zuge des Camino de Santiago auf der Passhöhe des Cebreiro (rd. 1.300 Meter ü. M.), vier Tagesmärsche von Compostela entfernt, eine Benediktinerabtei mit Pilgerhospiz und Spital. Andere Quellen sprechen von König Alfons II. dem Keuschen, der hier 836 n. Chr. ein Pilgerhospital und ein Kloster zu dessen Betreuung gestiftet haben soll.
13. Jahrhundert. Ein eisiger Winter auf dem Cebreiro.
Sturm, Schnee, erfrorene Schafe. Ein einziger Mönch muss an diesem unwirtlichen Tag und Ort verbleiben, der Pilgermesse wegen. Aber es kommt kein Pilger. Nur Juan Santin, ein frommer Hirte, macht sich auf den Weg, wie jeden Tag, vom Weiler Baja Mayor am Abhang des Cebreiro auf die Passhöhe des Cebreiro. Ihn kann nichts abhalten. Die Abendmesse ist für ihn die einzige Freude, neben seinen Schafen. Wohl oder übel, der Mönch muss sein warmes Feuer verlassen, um in dieser Kälte das Mysterium der Eucharistie zu zelebrieren. Für ihn ist der Hirte ein Trottel, der bei solchem Unwetter daherkommt, „um mich“, so murmelt er vor sich hin, „vor diesem bißchen Brot und diesem Tropfen Wein ein paar Brocken Latein murmeln zu hören.“
Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, dröhnte ein Donnerschlag, der Blitz erfüllte das Heiligtum in gleißendes Licht und auf dem Altar verwandelte sich vor seinen erschrockenen Augen die Brotgestalt der heiligen Hostie sichtbar in Fleisch und die Gestalt des Weines sichtbar in Blut. Die Stimme Jesu Christi sagt dem Mönch: „Auch ich bin diese Nacht gekommen, die Messe zu hören, denn auch ich bin ein Hirte.“ Mit diesem Wunder wollte der Herrgott offensichtlich den eucharistischen Glauben des Hirten stärken und den stolzen priesterlichen Zweifel bekehren. Das Wunder wurde sodann von den Jakobspilgern publik gemacht, in Frankreich, in ganz Spanien. Der fromme Hirte aus Barxamaior und der ungläubige Priester/Zelebrant liegen in der Capilla del Milagro – Kapelle des Wunders begraben.
Königin Isabella I. die Katholische, 15. Jh.
Die zu Fleisch gewordene heilige Hostie blieb mehr als zweihundert Jahre lang auf derselben Patene (flache Schale, mit der den Gläubigen die Hostie vom Priester zur Kommunion gereicht wird) und der zu Blut geronnene Wein in demselben Kelch, worin sich das Wunder vollzogen hatte. Erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurden die kostbaren Reliquien in gesonderten Gefäßen in einen kostbaren Reliquienschrein überführt. Es handelte sich um ein Geschenk der Königin Isabella >die Katholische< und ihrem Königsgatten Ferdinand von Aragon. Auf ihrem Pilgerweg nach Compostela hatten sie 1486 auf der Passhöhe von Cebreiro Halt gemacht.
Pater Yepes O.S.B. beschrieb im 17. Jahrhundert die beiden Gegenstände in etwa wie folgt: „(…) In der einen Ampulle befand sich das kaum eingetrocknete, blutrote Blut (…) und in der anderen Ampulle das aus der heiligen Hostie gewordene Fleisch, welches zwar eingetrocknet, aber noch rot ist.“
Das Blutwunder wurde von den Päpsten Innozenz VIII. (1484 – 1492)
und Alexander VI. (1492-1503) anerkannt. Jedes Jahr findet zu Ehren des Hostienwunders jeweils am 8./9. September eine Wallfahrt statt. Dieser galicische ‚Heilige Gral‘ ging in das galicische Wappen ein und war offensichtlich Inspiration genug für Richard Wagners monumentales Werk Parsifal.
Fazit: Für traditionelle Gläubige wirklich Geschehenes, mindestens aber eine Legende mit Aussagekraft, für liberale Katholiken eine Fabel, für Nicht-Gläubige Unfug.
Fotos aus 2006.