Martin Mosebach kritisiert den Papst

Martin Mosebach in der NZZ. Quelle: https://kath.net/news/82150

Martin Mosebach (1951), deutscher Schriftsteller, Erfolgsautor, von Golo Mann entdeckt. Diverse literarische Auszeichnungen: Heinrich-von-Kleist-Preis. Bayerische Akademie der Schönen Künste. Georg-Büchner-Preis, Augustin-Bea-Preis, etc.

Fotoquelle: commons-wikimedia. *) Neue Zürcher Zeitung

Sein Buch „Häresie der Formlosigkeit“ zeichnet ihn als Befürworter der Rückkehr der Tridentinischen Messe (Messe aller Zeiten) aus. „Wir glauben mit den Knien oder wir glauben überhaupt nicht.“ – Wikipedia, 30.10.23.

Zürich (kath.net) „Der Papst ist der oberste Richter der Kirche. Er steht für die Bewahrung der Rechtgläubigkeit, als letzte Instanz. Er hat die zweitausendjährige Tradition gegen die jeweilige Gegenwart zu verteidigen. Und diese Rolle will Franziskus nicht einnehmen. Orthodoxie ist für ihn nur eine Last und nicht die erprobte Überlebensgarantie der Kirche.“ Das erläutert der Schriftsteller Martin Mosebach im Interview mit der „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ). Er erinnerte daran, dass Katholiken zu allen Zeiten die Päpste kritisiert hätten, dabei komme es eben darauf an, warum man ihn kritisere.

„Ich spreche ihm ja nicht das Papsttum ab. Aber ich kritisiere ihn da, wo er nicht Papst sein will, das ist ja sein Problem.“ (…) Im weiteren Verlauf spricht Mosebach die Messe aller Zeiten an….

vgl. CNA – CatholicNewsAgency – Deutschhttps://de.catholicnewsagency.com/news/13654/martin-mosebach-der-amtierende-papst-kriegt-sehr-schlechte-noten-von-mir

Auszug NZZ-Interview Martin Mosebach 20.07.2023

Frage NZZ Papst Franziskus und dessen Ansinnen, den Entscheid von Benedikt XVI. zur alten Form der Messe, wie sie bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil galt. , rückgängig zu machen.

Er (Franziskus) hat den Bischöfen das Recht gegeben, die alte Liturgie dort, wo sie gefeiert wird, zu verbieten. Er hat ihnen aber nicht das Recht gegeben, sie zuzulassen. Das hat er sich persönlich vorbehalten. Damit hat er die Entscheidungsgewalt der Bischöfe stark eingeschränkt, während er sonst viele Entscheidungen an die Bischöfe delegiert. Sein Dictatus Papae kommt aber zu spät, weil sich der Geist der Tradition nicht mehr in die Flasche zurückbringen lässt. Die Tradition ist unter Benedikt XVI. so gewachsen, dass er ihr Verbot gar nicht mehr durchsetzen kann.

Frage zu den Reformbemühungen von Kirchenvertretern, die Leute für eine Kirche zu begeistern, die ihnen immer fremder wird. (für Mosebach Häresie)

Aber es handelt sich doch um eine Religion, nicht um ein Sportfest. Die Kirche ist ein Kosmos, den kennenzulernen ein Leben nicht ausreicht. Die katholische Religion ist wahrscheinlich die komplizierteste von allen. Wenn man, wie es geschehen ist, fünfzig Jahre lang den Religionsunterricht verkommen lässt, dann wissen die Leute nicht einmal mehr, aus welcher Institution sie da auszutreten versuchen – versuchen, sage ich, weil das Ungeschehenmachen der Taufe gar nicht möglich ist.