Wer hätte das gedacht, dass Jesu Worte einmal wahr werden. Heute: nicht nur zu seiner Zeit vor zweitausend Jahren und folgende. – Die Aufklärung ab 1700 bereitete der Französischen Revolution den Boden: „Weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum haßt euch die Welt.“ – Johannesevangelium 15,18. „Selig, die um der Gerechtigkeit wegen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich.“ – Matthäusevangelium 5,10 (8. Seligpreisung).
Hinrichtung König Ludwigs XVI. am 21. Januar 1793 mit der Guillotine – Alles im Namen von Einheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Horst Gebhard titelt sein Buch über die Gewaltgeschichte der Französischen Revolution mit Liberte, Egalite, Brutalite. *)
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Französische Revolution 1789
Ein Blick in die Geschichte. Französische Revolution 1789 ff. Robespierre, Danton, Marat und Saint-Just, führende blutrünstige Jakobiner, schicken sich an, die Katholische Kirche zu zerstören. Sie scheitern: letztlich am Widerstand der katholischen Landbevölkerung (Vendee); ihr Blutzoll: über 100.000 Tote**). Zum Rachefeldzug (Vendee) später mehr.
An Grausamkeiten nicht zu überbieten *) – Alles im Rahmen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit
„Dem Kommandanten der Einheit, Oberst von Erlach, wurde der Kopf bei lebendigem Leib abgesägt und im Triumphzug durch die Straßen getragen. Robespierre bezog sich auf diese Schlächterei, als er von der schönsten Revolution sprach, die jemals der Menschheit zur Ehre gereicht habe.“ – Quelle: s.u.
Vier Zitate von Saint-Just, einem der grausamsten Protagonisten der französischen Revolutionäre:
- „Es liegt etwas Schreckliches in der geheiligten Liebe zum Vaterland; sie ist derart ausschließlich, dass sie alles dem öffentlichen Interesse zum Opfer bringen kann.“ –
- „Man macht keine Republik mit Schonung, sondern mit wilder unbeugsamer Härte.“ –
- „Jeder ist ein Verräter, so lange er nicht Menschenblut für das Vaterland vergossen hat.“ –
- „Die Ausrottung aller, die anders gesinnt sind, ist das Ziel meiner Politik.“ – Quelle: s.u., S. 139
Blutzoll katholische Vendee **) – Völkermord?
Zitat Wikipedia (22.11.23): Der Aufstand der Vendée (guerre de Vendée) war der bewaffnete Kampf der royalistisch-katholisch gesinnten Landbevölkerung des Départements Vendée und benachbarter Départements gegen Repräsentanten und Truppen der Ersten Französischen Republik von 1793 bis 1796.
Über 100.000 Tote *) und die gezielte Vernichtung von Siedlungen, Vieh und landwirtschaftlichen Flächen durch die Truppen der Republik waren die Folge. Für viele Historiker ein Völkermord an der Bevölkerung der Vendée. Historiker wie Pierre Chaunu sehen in der Niederschlagung des Aufstands „die Ouvertüre … zu dem stalinistischen Gulag und dem deutschen Völkermord an den Juden.“] *) andere sprechen von 300.000 Toten
Zitat S. 160. Revolutionsgeneral Franz Westermann an den Wohlfahrtsausschuss
der Revolutionäre in Paris, nach dem entscheidenen Sieg über das vendeeische Heer am 23. Dezember 1793:
- „Es gibt keine Vendee mehr, Bürger der Republik. Sie ist unter unseren Säbeln gestorben mit ihren Frauen und Kindern.
- Ich habe sie gerade in den Sümpfen begraben und in den Wäldern von Savenay. Ich habe die Befehle befolgt, die Ihr mir gegeben habe.
- Ich habe die Kinder unter den Hufen der Pferde zermalmt, die Frauen niedergeschlachtet, damit sie keine weiteren Banditen mehr gebären können. Ich kann mir nicht vorwerfen, einzigen Gefangenen gemacht zu haben. Ich habe alles ausgerottet.“ –
Einen Monat später haben Maler festgehalten, was hier geschah: „Die Dämonen fliehen von der Erde, weil sie das Prinzip der Unmenschlichkeit nicht mehr aushalten.“
Anmerkungen. 8.000 Priester, Mönche und Nonnen wurden ermordet. Ich kann jedem Interessierten raten, sich seriöse Lektüre zu besorgen. Die hier aufgeführten Grausamkeiten bilden nur einen winzigen Teil ab.
Bismarcks Kulturkampf gegen die katholische Kirche
Bismarcks Kulturkampf gegen die katholische Kirche unter Papst Pius IX. 1871 ff. Der vielfach bewunderte Reichskanzler scheiterte am Widerstand der Ultramontanisten (die jenseits der Berge/Alpen), den romtreuen Katholiken des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Und dabei haben wir noch gar nicht von der Aufklärung um 1700 ff. gesprochen; heute glorifiziert als gelungene Loslösung von der Kirche, also Überwindung aller fortschrittsfeindlichen Strukturen. Dass viele bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnisse katholischen Ordensleuten zuzuschreiben sind, will heute auch keiner wissen. Kirche meint im allgemeinen Verständnis immer die katholische, niemals die protestantischen Kirchengemeinschaften.
Déjà-vus 20./21. Jahrhundert
Christenverfolgung auf allen Kontinenten. Anti-klerikale Stimmung in USA und West-Europa
Heute erleben wir, fast könnte man vermuten, ein Déjà-vus. Während weltweit – auf allen Kontinenten – hunderttausende Christen wegen ihres Glaubens diskriminiert, verfolgt, getötet werden (wann wird darüber in den Leitmedien an prominenter Stelle berichtet?), herrscht in den USA und West-Europa eine anti-klerikale Stimmung, die sich zum Kulturkampf aufgeschaukelt hat, der sich vehement gegen die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche richtet. Vergleiche dazu auch die Geschehnisse um die Eröffnungsfeier der olympischen Spiele von Paris 2024:
Papst Benedikt XVI., ein christ-katholisch gläubiger Papst, das Feindbild vieler Liberaler par excellence. Papst Franziskus, Liebling der Presse. Warum? Er gilt als Liberaler. Unter Dauerbeschuss: traditionsbewusste, gläubige Katholiken, die sich auf Christi Worte, auf die Evangelisten und die Lehre der frühen Kirchenväter und Kirchenlehrer berufen. Das ist verdächtig….
2015. Hillary Clinton will religiöse Überzeugungen beeinflussen
… so verdächtig, dass eine Hillary Clinton 2015 im Präsidentschaftswahlkampf auf einer feministischen Tagung im Lincoln Center von Manhattan forderte: „Tiefverwurzelte kulturelle Codes, religiöse Überzeugungen und strukturelle Phobien haben sich zu ändern. Die Regierungen müssen ihre Möglichkeiten zum Zwang nützen, um die überlieferten religiösen Dogmen neu zu definieren.“
Kommentare „Weltwoche“, Zürich
Kulturkampf. Roger Köppel, Chefredakteur der schweizerischen Weltwoche, und Giuseppe Gracia, Schriftsteller und Kommunikationsberater, gehen auf den Kulturkampf ein, fragen, warum sich niemand vor die katholische Kirche stellt; fragen, warum Hirten der Kirche sich in den Mainstream einreihen und als Moralapostel in politischen Fragen auftreten?
Roger Köppel, Chefredakteur, 23.09.23 Eine Kaskade berechtigter, bestürzender, vielfach aber auch übertriebener und aus meiner Sicht politisch geschürter Vorwürfe sexuellen Missbrauchs erschüttert die institutionellen Fundamente des Katholizismus. – Zitat: Niemand stellt sich vor die katholische Kirche. Niemand verteidigt die älteste und erfolgreichste Organisation der Welt. Wehrlos taumelt sie in den Seilen. Eine Kaskade berechtigter, bestürzender, vielfach aber auch übertriebener und aus meiner Sicht politisch geschürter Vorwürfe sexuellen Missbrauchs erschüttert die institutionellen Fundamente des Katholizismus. Es ist höchste Zeit, dass einer die katholische Kirche verteidigt.
Giuseppe Gracia, 22.09.23. Antikatholische Propaganda: Jeder Missbrauchsfall ist einer zu viel, keine Frage. Aber die aktuelle Empörungs-Berichterstattung ist heuchlerisch.
*) Französische Revolution. Horst Gebhard. Liberte, Egalite, Brutalite, 2011, Sankt Ulrich Verlag Augsburg. Zitat Seite 62: Erinnert uns dies nicht irgendwie an den 7. Oktober 2023?